Luftgewehr-Bundesliga: Siegstädter treffen auf Buer-Bülse und Kevelaer
Luftgewehr-Bundesliga: Wissen hat in Paderborn den Klassenverbleib vor Augen – Wiedersehen mit Kaps
Wissens Trainer Bernd Schneider
René Weiss

„Mit acht Punkten sollte man den Klassenverbleib sicher haben“, rechnet Burkhard Müller nach fünf von zwölf Wettkämpfen in der Luftgewehr-Bundesliga Nord hoch. „Somit kommen wir unserem Saisonziel immer näher“, schlussfolgert der Schießmeister des Wissener SV. Nach dem Sieg gegen Braunschweig vor zwei Wochen in Butzbach ist die Acht-Punkte-Marke für die Siegstädter nur noch einen Sieg entfernt. Und der soll nicht lange auf sich warten lassen.

Lesezeit 2 Minuten

„Am liebsten wollen wir natürlich schon am Wochenende unsere Hausaufgaben machen“, blickt Müller auf die Wettkämpfe in Parderborn voraus, wo der WSV am Samstag ab 16.30 Uhr auf den BSV Buer-Bülse und am Sonntag ab 11.30 Uhr auf die SSG Kevelaer trifft. Das heißt für Wissen: ein Gegner auf Augenhöhe (Buer-Bülse) und der amtierende Deutsche Meister (Kevelaer), der sich nach bereits zwei Niederlagen keinen weiteren Ausrutscher erlauben darf. „Gegen Buer-Bülse wird die Tagesform entscheiden, und gegen Kevelaer haben wir nichts zu verlieren und können befreit aufschießen“, schildert Trainer Bernd Schneider die Ausgangslage.

Ungewohnt kommt die Setzliste der Wissener daher. Weil Anna Nielsen in Butzbach bei ihrem bislang einzigen Saisoneinsatz in den Serien Nummer drei und vier mit ein paar technischen Problemen an ihrem Gewehr zu kämpfen hatte und deshalb „nur“ 395 Ringe erzielte, wird die Dänin am Wochenende auf Position drei zum Einsatz kommen. Franziska Stahl und Benedikt Mockenhaupt treten an die Schießstände eins und zwei. „Es dürfte ein leichter Vorteil für uns sein, dass Anna auf Position drei schießt. Vor so einem Namen auf Position drei hat der Gegner schon Respekt“, mutmaßt Nielsen.

Brisanz birgt das Duell mit Buer-Bülse am Samstag. Der Verein aus Gelsenkirchen ist die neue sportliche Heimat von Jessie Kaps. Die Deutsch-Belgierin hatte dem WSV nach vorangegangener Zusage für die Saison 2022/23 zu einem sehr späten Zeitpunkt eröffnet, doch noch zu wechseln, was Müller, Schneider und Co. erhebliche Schwierigkeiten bereitete, personell auf den Abgang reagieren zu können.

„Man kann wechseln, aber nicht auf diese Art und Weise. Das gehört sich nicht. Ich rede nicht mehr über diese Frau. Punkt“, findet Müller deutliche Worte und macht keinen Hehl daraus, dass sämtliche Verbindungen zu Kaps gekappt sind. Mit einem Schnitt von 395,67 Ringen hinkt die Olympia-Teilnehmerin ihren Vorjahres-Ergebnissen noch hinterher. Aus sportlicher Sicht hat ihr Wechsel zumindest zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen Effekt erzielt.

Gegen Kevelaer erwartet das Schneider-Team am Sonntag geballte Weltklasse. Der Israeli Sergey Richter nahm schon an drei Olympischen Spielen teil, Anna Janßen zählt zu den besten deutschen Luftgewehr-Schützinnen, Aneta Stankiewicz belegte 2021 in Tokio Olympia-Platz 15 und Marco Suppini wurde 2018 Junioren-Weltmeister. Es bleibt abzuwarten, welchen der internationalen Top-Schützen die Niederrheiner gegen Wissen aufbieten. „Das ist bei Kevelaer immer eine Überraschung“, sagt Schneider.

Top-News aus dem Sport