Bei der Box-Nacht in Ransbach-Baumbach hat der heimische Boxer Jonas „Bam Bam“ Klein ein erfolgreiches Profi-Debüt gefeiert. Auch für den aus Neuwied stammenden Diego Adsurjan verlief der Abend in der Töpferstadt ideal. Fragezeichen warfen jedoch die Umstände des Hauptkampfs auf.
„Es gibt keinen mehr, der mir im Amateur-Bereich das Wasser reichen kann.“
Jonas Klein, Profi-Boxer aus Ransbach-Baumbach
„Es gibt keinen mehr, der mir im Amateur-Bereich das Wasser reichen kann“, erklärte Boxer Jonas Klein vor dem Auftakt der Veranstaltung am Freitagabend in Ransbach-Baumbach. Deswegen sei das Profi-Debüt unumgänglich für ihn. Klein, der sich den Kampfnamen „Bam Bam“ gegeben hat, stieg nicht nur im Hauptkampf gegen Jakob Jakobi in den Ring, sondern agierte erstmals zusammen mit seinem Trainer Burhan Shabani auch als Veranstalter.
In der gut besuchten Stadthalle in Ransbach-Baumbach vor rund 500 Zuschauern gab es für die Schaulustigen viele Duelle zu bestaunen. Insbesondere einige Lokal-Athleten von „Butzis Fitness“ schwangen die Fäuste – und das sehr erfolgreich. In vielen Kämpfen behielt der Boxstall aus Ransbach-Baumbach die Oberhand.
Adsurjan gelingt K.o.-Sieg
Besonderes Augenmerk lag neben dem Duell von Jonas Klein auch auf dem zweiten Profi-Kampf des Abends mit Beteiligung des Neuwieders Diego Adsurjan. Dieser betrat ebenfalls erstmals als Profi den Ring. In seinem Duell mit Erdem Saro zeigte Adsurjan sein Talent und bestimmte direkt von Runde eins an den Rhythmus des Kampfes. Mit gezielten Kopftreffern, insbesondere als Links-Rechts-Kombination, bearbeitete der 20-Jährige seinen vier Jahre älteren Kontrahenten.
Im zweiten Abschnitt versuchte Saro, der zuvor schon zwei Profikämpfe bestritten hatte (Bilanz 1:1), Adsurjan durch deutlich aggressiveres Boxen aus der Reserve zu locken. Doch der junge Mann vom Team „Punch Up Boxing“ blieb geduldig und errang schnell wieder die Kontrolle. Saro steckte weitere Treffer ein und ging in der dritten Runde dann endgültig auf die Bretter. Nach einer Unachtsamkeit und einem vermeintlichen Missverständnis mit Ringrichter Arno Pokrandt erlitt Saro einen entscheidenden frontalen Schlag durch Adsurjan und fiel wie ein Baum. Somit stand für Adsurjan ein K.o.-Sieg in der dritten Runde.
Kuriosum vor Kleins Duell
Nur wenige Kämpfe später durfte dann auch Jonas Klein ran. Beim Debüt des Lokalmatadoren gab es kurzfristig einige Änderungen. Der ursprünglich als Gegner des früheren Fußballers der SF Höhr-Grenzhausen vorgesehene Caglar Genc hatte sich eine Woche vor dem Kampf verletzt und musste daher absagen. Stattdessen trat der 38-jährige Jakob Jakobi, ein Mann mit zuvor 8 Siegen aus 15 Kämpfen, gegen den Westerwälder an. Und auch die Gewichtsklasse änderte sich: Aus dem Cruiser- wurde ein Schwergewichtskampf.
Klein verriet zu Beginn des Abends, dass es am zu hohen Gewicht des Gegners liegt. Kurios war dann allerdings, dass Jakobi mit 86 Kilogramm auf dem offiziellen Kampfplan stand, Klein hingegen mit 90,6 Kilogramm – beide unterhalb des Limits zum Schwergewicht, das bei 90,72 Kilogramm.
„Jakobis Gewicht ist das vom Donnerstag, wenn er heute acht Kilogramm schwerer ist, kann ich keinen Cruisergewichtskampf zulassen.“
Thomas Hattenberg, Supervisor der Pro Boxing Night in Ransbach-Baumbach
„Jakobis Gewicht ist das vom Donnerstag, wenn er heute acht Kilogramm schwerer ist, kann ich keinen Cruisergewichtskampf zulassen“, erklärte Supervisor Thomas Hattenberg zur Fragezeichen aufwerfenden Konstellation. Wie auch immer: Der Kampf kam zustande und war schnell auch schon wieder zu Ende.
Jakobi war Klein einfach nicht gewachsen. Der deutlich agilere 23-jährige „Bam Bam“ tanzte förmlich durch den Ring und setzte schon früh einige starke Treffer. Die Folge: Bereits in Runde eins ging Jakobi erstmals zu Boden. Nachdem sich in Runde zwei ein ähnliches Bild zeigte und Jakobi ein zweites Mal angezählt wurde, warf dessen Team-Ecke das weiße Handtuch.
Sieg soll Beginn einer langen Reise sein
Die Aufgabe wurde dann als technischer K.o. in Runde zwei gewertet. Somit feierte auch Jonas Klein ein erfolgreiches Profi-Debüt. Nachdem sich der Lokalmatador aus Ransbach-Baumbach von seiner großen Anhängerschaft hatte feiern lassen, zeigte sich er sich weiter angriffslustig für die Zukunft. Denn dieser Sieg sei der „Beginn einer langen Reise“, wie der Westerwälder Boxer selbstbewusst ankündigte.