Wenn die Teilnehmerfelder solche Dimensionen annehmen wie in Niederneisen, dann muss der Wecker besonders früh klingeln. Bei den Reitern genauso wie bei den Veranstaltern und Helfern des gastgebenden Reit- und Fahrvereins aus dem Aartal.
„Die Leute sind heiß, sie wollen raus und reiten.
Niederneisens Vorstandsmitglied und Turnieransager Bernd Wagenbrenner zur hohen Resonanz der vom RFV angebotenen Wettbewerbe
Der richtete an zwei Tagen sein Late-Entry-Turnier aus, bei dem Kurzentschlossene bis eine Stunde vor Prüfungsbeginn ihre Meldung abgeben können, und spürte ganz zu seiner Freude, wie groß die Gier der Pferdesportler nach Prüfungen ist. „Die Leute sind heiß, sie wollen raus und reiten“, merkte Niederneisens Vorstandsmitglied und Turnieransager Bernd Wagenbrenner an. Die erfreuliche Konsequenz: lange Stunden gutklassiger Reitsport. „Am Samstag waren es 14 Stunden“, berichtete Wagenbrenner. Von 7 bis 21 Uhr gingen die Springreiter in die Parcours, die die erfahrenen Bauer Jonas Hornig aus Brechen und Stefan Schäfer aus Villmar aufgebaut hatten.
Kombination aus gutem Platz, kurzen Wegen und guten Parcours kommt an
„So groß wie bei uns sind die Teilnehmerfelder nur selten“, hob Bernd Wagenbrenner hervor. „Die Kombination aus einem guten Platz, kurzen Wegen und guten Parcours kommt gut an. Und natürlich spielte auch das Wetter glücklicherweise mit.“ Vor allem die L-Prüfung am Samstag platzte mit über 70 Meldungen aus allen Nähten.
Die schwierigsten Prüfungen waren die der Klasse M mit Hindernissen von maximal 1,20 Metern Höhe. Als Sieger gingen am Donnerstag Wilhelm Vorman auf Coconut vom Reitclub Kalenborner Höhe und am Samstag Gerome Graefe auf Fancy Lady vom RSC Ruttershausen hervor. In beiden Prüfungen schickte vom RFV Niederneisen seine Stute Bence Bellini ins Rennen. Sie blieb am Donnerstag strafpunktfrei und leisteten sich am Samstag einen Abwurf.
Das Turnier an der Aar war geprägt von Abwechslung. Die Siege in den insgesamt 14 ausgeschriebenen Prüfungen verteilten sich auf 9 Reiter. Aus der heimischen Region waren von hinter der nahe gelegenen hessischen Landesgrenze Nadine Deußer vom RFV Kirberg (Springpferdeprüfung Klasse A∗∗ und Springpferdeprüfung Klasse L), Alina Bayer vom RFV Elz (Amateur-Stilspringprüfung Klasse A∗) und Darline Eisenmenger vom RFV Niederzeuzheim (Gewöhnungsspring-Prüfung) erfolgreich.
Das Einzugsgebiet des Turniers erstreckt sich jedoch weit über die heimische Region hinaus. Aus Nordrhein-Westfalen fanden genauso Reiter den Weg an die Aar wie aus dem Mainfränkischen. Allein schon das, kann der Reit- und Fahrverein als Lob und Anerkennung für sich verbuchen.
Vier Monate hat das Team um den Vorsitzenden Thomas Biebricher nun Zeit zur Vorbereitung auf den zweiten Turnier-Höhepunkt des Jahres. Ab dem dritten August-Wochenende gibt’s beim „großen“ Turnier an der Aar Prüfungen bis zur Klasse S∗. Und auch dann dürfte es wieder große Starterfelder und lange Tage auf der idyllisch gelegenen Anlage geben...