Weltcupauftakt in Pyeongchang
Jacqueline Pfeifer aus Brachbach verpasst Podest knapp
Jacqueline Pfeifer hat nach den Plätzen zehn und vier in Pyeongchang noch viel vor in den kommenden Weltcuprennen.
Viesturs Lacis/BSD

Mit zwei Top-Ten-Platzierungen ist Jacqueline Lölling in die Weltcupsaison gestartet. Ein gutes Ergebnis, das vor allem an Tag zwei des Rennwochenendes in Pyeongchang belegte, dass die Brachbacherin ihrer Führungsrolle im deutschen Team gerecht wird.

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Pyeongchang. Die 29-Jährige Jacqueline Pfeifer sprach von gemischten Gefühlen, nachdem sie dem zehnten Platz vom Auftakt am Samstag 24 Stunden später einen starken vierten Platz hatte folgen lassen. „Ich habe mich im zweiten Lauf gefreut, weil es bis auf Kleinigkeiten unten raus mit der beste Rennlauf an diesem Wochenende war“, erklärte Pfeifer nach der Entscheidung an jenem Ort, an dem sie bei den Olympischen Spielen 2018 die Silbermedaille gewonnen hatte. „Natürlich hatte ich gehofft, damit noch einen Sprung nach vorn zu machen. Jetzt war’s ein Platz, der undankbare Vierte“, das sei schon „ein bisschen bitter“.

Schlüsselstelle souverän gemeistert

Als Fünfte des ersten Durchgangs war die Brachbacherin am Sonntag in den zweiten und entscheidenden Lauf gestartet. In der ersten Rennphase lag sie erwartungsgemäß hinter der bis dahin führenden Brasilianerin Nicole Rocha Silveira. Zwar hatte sie vor dem Start einen winzigen Vorsprung von drei Hundertstelsekunden, büßte diesen aber auf den schwächeren ersten Metern sofort ein. Auf gut zwei Zehntel war der Rückstand bis zur ersten Zwischenzeit angewachsen, nachdem Pfeifer aber die Schlüsselstelle in Kurve neun souverän gemeistert hatte, war klar, dass es auf eine enge Entscheidung hinausläuft.

Die saubere Fahrt der 29-Jährigen machte sich in der Geschwindigkeit bemerkbar, im Ziel lag Pfeifer 29 Hundertstel vor Silveira – eine Ansage an die Konkurrenz. Hannah Neise, Olympiasiegern von 2022, ließ sich davon nicht beeindrucken. Am Samstag als Sechste bereits beste Deutsche, erwischte sie einen ähnlich guten Lauf wie Pfeifer und setzte sich acht Hundertstel vor ihre Teamkollegin.

Flock schiebt sich zwischen Neise und Pfeifer

War Neise damit ein Podestplatz sicher, musste Pfeifer zittern. Die Britin Tabitha Stoecker hielt dem Druck nicht stand und rutschte hinter die beiden Deutschen zurück, ehe Janine Flock sich zwischen Neise und Pfeifer schob. Die Österreicherin lag sechs Hundertstel hinter der Führenden und die Winzigkeit von zwei Hundertstel vor der Brachbacherin.

Damit war abzusehen, dass es für Pfeifer nichts wird mit dem Sprung aufs Podium, denn Freya Tarbit aus Großbritannien war eine Klasse für sich am zweiten Renntag von Pyeongchang. Ihren Vorsprung aus dem ersten Lauf konnte sie mehr als verdoppeln und setzte sich mit knapp einer Sekunde Vorsprung auf den ersten Platz. Es war ihr erster Sieg in einem Weltcuprennen, nachdem am Vortag ihre britische Landsfrau Amelia Coltman die schlechter werdenden Bedingungen genutzt hatte, um von Platz 15 ganz nach vorn zu fahren.

Mit gutem Gefühl von Pyeongchang nach Peking

„Die zwei Hundertstel sind natürlich schade“, bilanzierte Jacqueline Pfeifer nach ihrem vierten Platz. „Es war aber ein versöhnlicher Abschluss, und ich kann mit einem guten Gefühl hier wegfahren.“ Sie wisse, dass sie aufs Podest fahren kann, wenn alles zusammenpasst. Die nächste Chance, dies zu versuchen, hat die Brachbacherin am Samstag, wenn es in Peking um die nächsten Weltcuppunkte geht, auf einer Bahn „mit der ich noch eine Rechnung offen habe“, wie Pfeifer sagt.

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