Schwache WM-Generalprobe
„Jacka“ Pfeifer zeigt sich enttäuscht in Lillehammer
Nun geht der Blick in Richtung WM: Die Brachbacherin Skeletonpilotin Jacqueline Pfeifer (hier bei der Vorbereitung vor dem Rennen in Lillehammer) musste sich beim Weltcupfinale mit Rang acht zufrieden geben.
Viesturs Lacis/BSD

Selbstvertrauen für die WM vom 6. bis 8. März konnten die deutschen Skeletonis im norwegischen Winteridyll nicht sammeln. Die Brachbacher Pilotin Jacuqeline Pfeifer wollte ihre Enttäuschung im Zieleinlauf auch gar nicht erst verstecken.

„Menno“, war deutlich über die Außenmikrofone am Ende des Eiskanals von Lillehammer zu vernehmen. Die Brachbacher Skeletonpilotin Jacqueline Pfeifer wurde gerade von einer Matte im Auslauf gestoppt, zog ihren Helm ab und begab sich in eine erste Analyse mit ihrem Trainer. Mit ihrem „Menno“ machte die Siegerländerin einen Tag nach ihrem 30. Geburtstag schnell klar, was sie hielt von ihrem zweiten Lauf beim Weltcupfinale, das gleichzeitig als Europameisterschaft gewertet wurde. Sie war keineswegs zufrieden.

Doch von vorne. Es war nicht verwunderlich, dass die Brachbacherin, für die der Start als Achillesferse im eigenen Rennen gilt, zunächst mit einem Rückstand im ersten Lauf in die Bahn im norwegischen Winteridyll glitt. 0,20 Sekunden betrug der Rückstand auf Teamkollegin Hannah Neise, die zu diesem Zeitpunkt die beste Starterin im achten Weltcuprennen der Frauen war. Im ersten Streckenabschnitt stieg der Rückstand gar bis auf 0,36 Sekunden an. Doch dann nutzte die Olympia-Zweite von Pyeongchang ihre Fahr- und Lenkqualitäten und steigerte sich von Zwischenzeit zu Zwischenzeit. Auch ein kurzer Bandenkontakt nach Kurve 13 unterbrach die Aufholjagd von „Jacka“ nicht, sodass sie zeitgleich mit Neise auf Platz acht landete.

Zwei folgenschwere Fehler in Lauf zwei

Da hatten sich mit den Britinnen Amelia Coltman und Tabitha Stoecker sowie der Niederländerin Kimberley Bos bereits drei andere Europäerinnen mit neuen Streckenrekorden vor die Deutschen geschoben. Im ersten Lauf des Weltcupfinals war es aber wieder einmal eine Pilotin, die die Konkurrenz in die Schranken wies. Die Weltcupführende Janine Flock aus Österreich pulverisierte mit einer Höchstgeschwindigkeit von 128,4 km/h sämtliche Bestzeiten. „Nach dem ersten Lauf war ich schon ganz schön erschrocken, über die großen Abstände vorne. Aber die Bahn ist nicht lang, mein Startrückstand ist bekannt“, analysierte Pfeifer.

„Im ersten Lauf waren es noch Kleinigkeiten, im zweiten dann doch schon zwei große Fehler.
Jacqueline „Jacka“ Pfeifer

Als 17. von 25 Starterinnen ging „Jacka“ Pfeifer als zweite deutsche Skeletoni in Lauf zwei in die Bahn. Einmal tief durchatmen, Helm schließen – los geht’s. Der Start war immerhin um drei Hundertstel schneller als in Lauf eins, doch im unteren Teil der Bahn konnte sich die Brachbacherin dieses Mal nicht so entscheidend steigern wie noch knapp eine Stunde zuvor. In der Endabrechnung sollte es nur für Rang acht reichen. „Im ersten Lauf waren es noch Kleinigkeiten, im zweiten dann doch schon zwei große Fehler. Dann reicht’s halt nicht für mehr. Wenigstens weiß ich, woran’s gelegen hat“, so Pfeifer.

Weltmeisterschaft in Lake Placid schließt Saison ab

Den Weltcupsieg – ihren dritten in Folge – feierte die überragende Flock, die somit als Gesamtweltcupsiegerin und neue Europameisterin ihren Status als WM-Favoritin untermauerte. Pfeifer rutschte durch den achten Rang in der Gesamtwertung auf Platz fünf zurück. Mit 1288 Punkten war sie in diesem Winter zweitbeste Deutsche hinter Neise, die beim Finale Neunte wurde und so ebenfalls einen Platz (3.) im Tableau verlor. Bis zum Highlight, der WM in Lake Placid (6. bis 8. März), muss Pfeifer ihre Enttäuschung abstreifen.

Top-News aus dem Sport