Christian Baude war zufrieden mit der erfahrensten Pilotin in seinem Team. „Für ,Jacka’ freut es mich, dass sie den letzten Lauf heute getroffen hat“, sagte der Cheftrainer des deutschen Skeletonteams nach dem dritten Weltcuprennen der Saison, in dem es im chinesischen National Sliding Center galt, die als „Drache von Yanqing“ bekannt gewordene Bahn zu zähmen. „Ich habe auch zu ihr gesagt, dass sie den Podestplatz nicht verloren, sondern Platz fünf gewonnen hat“, meinte Baude mit Blick auf das Abschneiden der 29-jährigen Skeletonpilotin aus Brachbach, die sich hinter Lokalmatadorin Dan Zhao, ihrer erneut starken Teamkollegin Hannah Neise sowie den beiden schnellen Britinnen Freya Tarbit und Tabitha Stoeker einreihte.
Bundestrainer ist zufrieden mit Pfeifer
Nach Platz sieben im ersten Lauf gelang es Pfeifer auf der Olympiabahn der Winterspiele von 2022, eine Schlüsselstelle deutlich besser zu meistern, als ihr das in den Tagen zuvor gelungen war. Zwar nahm sie den üblichen Startrückstand mit in die Bahn, lösten dann aber die Britin Amelia Coltman in der Leaders Box ab und verteidigte ihren Platz als Führende auch gegen die Kanadierin Hallie Clarke und die Niederländerin Kimberley Bos. Dass es nicht noch weiter nach vorne ging, war für die Olympiazweite von 2018 schade, doch aus Sicht des Bundestrainers zu verkraften. „Das Training lief sehr schwer für sie“, meinte Baude. „Deswegen kann sie mit einem guten Gefühl nach Hause fahren.“
„Ich hatte mit Peking noch eine Rechnung offen und muss sagen, dass ich es mir doch ein bisschen einfacher vorgestellt habe“, blickte Pfeifer nach dem dritten Weltcuprennen binnen acht Tagen zurück. „Aber ich hatte wirklich eine sehr schwierige Trainingswoche und bin nicht so gut klargekommen.“ Mit ein, zwei Stellen auf der Bahn habe sie zu kämpfen gehabt, berichtete die Pilotin aus Brachbach, das sei auch im ersten Lauf wieder der Fall gewesen. „Kurve fünf hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht“, analysierte sie, warum sie nach dem ersten Durchgang mit Platz sieben vorliebnehmen musste. „Aber im zweiten Lauf hat dann alles zusammengepasst. Das war ein guter Lauf zum Abschluss.“ Deshalb werde sie „positiv und optimistisch“ aus China abreisen.
„Ich hoffe und gebe alles dafür, dass ich es in Europa aufs Podest schaffe.“
Jacqueline Pfeifer, Skeletonpilotin aus Brachbach
Im ersten Lauf erkannte Pfeifer Kleinigkeiten genauso wie einen großen Fehler in der Ausfahrt aus Kurve fünf, „den ich auch im Training sehr oft hatte“. Im zweiten Lauf habe sie diese Schlüsselstelle endlich getroffen. „das war ein solider Lauf, mit dem ich schon zufrieden bin“, so die 29-Jährige. „Die Bilanz ist ganz gut“, sagte sie nach den drei Weltcuprennen in Pyeongchang, wo sie Zehnte und Vierte wurde, und nun in Peking auf der Bahn von Yanqing. „Ich freue mich jetzt erst mal auf zu Hause und dann auf Altenberg.“ Dort gelte es, den Heimvorteil auszuspielen nach vielen Fahrten in diesem Jahr bei Teststagen und der teaminternen Ausscheidung im Kampf um die Plätze im deutschen Weltcupteam.
„Ich hoffe und gebe alles dafür, dass ich es in Europa aufs Podest schaffe“, formulierte Pfeifer ihr großes Ziel für die kommenden Wochen. „Ich glaube, dass ich in den Rennen einfach zwei gute Fahrten schaffen muss. Da fehlt noch ein bisschen die Konstanz. Für einen guten und einen schlechten Lauf ist das Feld einfach zu stark und zu dicht beieinander.“
Zwei gleichgute Läufe sind der Schlüssel zum Erfolg
Wichtig sei in den anstehenden Rennen, die Ausgewogenheit zwischen den beiden Läufen zu finden, „gerade bei meinem Startrückstand, den ich ja nun mal habe“, weiß Pfeifer. „Da gilt es natürlich auch, so nah wie möglich an die Spitze oder zumindest ans mittlere Feld heranzukommen und die Fahrten dann so zusammenzubringen, dass ich zwei gute Läufe habe. Dann wird’s schon werden.“
Im Weltcup geht es für die Skeletonis am Freitag, 6. Dezember, weiter mit dem Rennen in Altenberg, wo auch eine Mixed-Konkurrenz ausgefahren wird. Die nächste Station ist dann das lettische Sigulda (Freitag, 13. Dezember), ehe Pfeifers Heimwettkampf in Winterberg am Freitag, 3. Januar, das Weltcupjahr eröffnet.