Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blickt Schacherstligist SC Heimbach-Weis/Neuwied auf die Ergebnisse des Wochenendes zurück. Im heimischen Berufsbildungszentrum hatte man die Mannschaften vom USV TU Dresden und der SF Bad Mergentheim zu Gast. Dabei hatte der Plan von Teamcaptain Christian Fink vorgesehen, dass man die Tabellennachbarn aus Franken schlägt, während die Begegnung gegen die Sachsen, immerhin Tabellenvierter, ohne allzu großen Druck angegangen werden kann. Schließlich sind Punkte gegen unmittelbare Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt besonders wertvoll.
Gastgeber nutzen Chance gegen ersatzgeschwächte Dresdner
Jedoch kam es anders als erhofft. Zwar konnten die Heimbach-Weiser zunächst die ersatzgeschwächten Gäste aus dem Elbflorenz mit 5:3 besiegen, doch tags darauf setzte es eine nicht einkalkulierte Niederlage gegen das Team aus Württemberg. Den Grundstein gegen die Dresdner Auswahl legten die unteren vier Bretter, die durch ihre drei Siege bei einem Remis 3,5 Punkte beisteuerten.
Sehr überzeugend war dabei der portugiesische Großmeister (GM) Jorge Ferreira, der eine mehrzügige Kombination berechnen musste, die ihm letztendlich einen Mehrbauern einbrachte, der zum Gewinn reichte. Dagegen benötigte der Internationale Meister (IM) Lukas Winterberg die Mithilfe seines Gegners, um eine remisverdächtige Stellung noch siegreich zu gestalten. Winterbergs sogenannter Röntgenturm erlaubte ihm ein Damenopfer, das forciert zu einem zweizügigen Matt führte. Ausschlaggebend hierfür war die gegnerische Grundreihenschwäche.
Für eine Nacht raus aus der Abstiegszone
Die dritte und letzte Gewinnpartie gelang dem polnischen IM Jakub Kosakowski, dessen Dame dem gegnerischen Duo, bestehend aus Springer und Läufer, überlegen war. Mit diesem Mannschaftserfolg waren die Heimbach-Weiser für einen Spieltag den Abstiegsrängen entronnen. Umso bitterer war die 3:5-Niederlage, die sie am folgenden Tag gegen die SF Bad Mergentheim quittieren mussten.
Gegen den direkten Rivalen endeten die Partien an den ersten sechs Brettern mehr oder weniger friedlich mit einem Remis. Weniger Glück hatten die Spieler an den Brettern sieben und acht. Während IM Kosakowski Opfer taktischer Verwicklungen wurde, die er selbst angezettelt hatte, verlor Tim Ronge ein kompliziertes Endspiel mit Dame und Springer auf beiden Seiten. Aufgrund der Resultate an den anderen Bundesliga-Schauplätzen befindet sich der SC Heimbach-Weis nun wieder auf einem Abstiegsrang.
„Im Idealfall genügt schon ein Sieg, um die Klasse zu halten.“
Teamcaptain Christian Fink
Dennoch könnte schon am nächsten Doppelspieltag die Welt der Rheinländer wieder in Ordnung sein. Dann nämlich treffen sie mit dem SK Kirchweyhe und dem SV Mülheim Nord auf Gegner, die ebenfalls vom Abstiegsgespenst verfolgt werden. Tatsächlich liegen zwischen Rang 7 und 14 gerade einmal zwei Punkte Differenz. Angesichts der Enge des Felds gibt sich der Mannschaftsführer nach wie vor zuversichtlich. „Im Idealfall genügt schon ein Sieg, um die Klasse zu halten“, rechnet Christian Fink fünf Runden vor Schluss vor.
Ergebnisse und Tabelle:https://ergebnisdienst.schachbund.de/bedh.php?liga=bl