15-jähriges Ausnahmetalent aus Cochem-Cond lebt nun in Mainz und erhält die höchste Förderstufe des Deutschen Golfverbandes
Golf-Ass Nina Hölzenbein: Berufung in den deutschen Nationalkader
Weiter auf der Karriereleiter: Die 15-jährige Nina Hölzenbein aus Cochem-Cond wurde in den Nationalkader berufen. Das ist die höchste Förderstufe im Deutschen Golfverband. Fernziel ist Olympia 2028 oder 2032. Foto: Hölzenbein
Nina Hölzenbein

Mainz. Golftalent Nina Hölzenbein hat den Sprung in den deutschen Nationalkader geschafft. Als Belohnung für ihre herausragende Saison, in der die 15-jährige aus Cochem-Cond unter anderem bei den Deutschen Jugendmeisterschaften (U 16) die Silbermedaille gewann und bei den offenen Deutschen Meisterschaften sensationell auf Rang 13 gelandet war, berief Nationaltrainer Sebastian Rühl die Gymnasiastin, die das Golfspielen im Golfklub GC Cochem erlernt hat, mittlerweile aber gemeinsam mit ihrem Vater Peter in Mainz lebt und trainiert, erstmals ins Nationalteam der unter 18-jährigen.

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Damit kommt Hölzenbein ab sofort die höchste Förderstufe des Deutschen Golfverbandes zu Gute. Im sogenannten „Junior Team Germany“ soll Hölzenbein mit zahlreichen Lehrgängen, einer umfassenden medizinischen Betreuung und Laufbahnberatung sowie Entsendungen zu internationalen Wettkämpfen kurz- und mittelfristig auf Europa- und Weltmeisterschaften vorbereitet werden. Langfristig stehen die Olympischen Spiele als übergeordnetes Ziel der Fördermaßnahme im Mittelpunkt.

Den ersten Lehrgang hat die Schülerin derweil schon hinter sich gebracht. In der Vorwoche stand eine intensive Leistungsdiagnostik auf dem Programm. „Trotz der erfolgreichen Saison habe ich mit der Berufung in den Nationalkader nicht unbedingt gerechnet. Entsprechend groß war meine Freude. Wir sind eine tolle Truppe von zehn Spielerinnen, und ich freue mich auf alles, was kommt. Der erste Lehrgang hat schon Lust auf mehr gemacht“, erzählt Nina Holzenbein.

Bereits im Dezember steht auf Mallorca der erste längere Lehrgang mit dem Nationalkader an. Auf der einen Seite sind dadurch anders als in der Heimat ideale Trainingsbedingungen gegeben. Auf der anderen Seite muss die Elftklässlerin den Spagat zwischen Leistungssport und Schule meistern. „Ich möchte auf jeden Fall mein Abitur machen und nehme dafür auch in Kauf, dass die eine oder andere Woche sehr anstrengend ist. Ich habe im Sport große Ziele, dennoch steht die Schule im Mittelpunkt“, sagt Hölzenbein, die vor wenigen Wochen in ihrem letzten Turnier des Jahres Nervenstärke bewies und sich in ihrem ersten Stechen bei einem Turnier im Golf Resort Weimarer Land den nächsten Titel sicherte.

Langfristig soll es für das Ausnahmetalent im Rahmen einer Profikarriere zu den Olympischen Spielen 2028 oder 2032 gehen. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg, bei dem auch nach dem Schulabschluss die akademische Ausbildung nicht zu kurz kommen soll. So wird Hölzenbein nach dem Abitur wohl auf ein amerikanisches College gehen, auf dem sie Studium und Golf bestens miteinander verbinden kann. „Diese duale Möglichkeit wählen sehr viele talentierte Spielerinnen. Es gab auch schon die ersten Anfragen, allerdings versuchen wir das Ganze ein wenig von Nina fernzuhalten. Sie hat mit Schule und Golf schon genug zu tun. Besonders schön ist, dass Nina trotz ihrer Erfolge sehr bodenständig ist und sich nie lange mit einem erfolgreichen Turnier aufhält“, berichtet Vater Peter.

Zunächst richtet sich der Blick der Deutschen Vizemeisterin in Sachen Golf erst einmal aufs kommende Jahr. Mit gutem Training möchte sie ihr Spiel weiterentwickeln und sich für die wichtigsten Turniere in ihrer Altersklasse qualifizieren. „Ich wäre sehr gerne 2023 bei der Team-Europameisterschaft und den großen internationalen Turnieren dabei. Zudem würde ich natürlich auch gerne Deutsche Meisterin werden“, steckt sich Hölzenbein ambitionierte Ziele.

Bis dahin liegt der Fokus in den kommenden Wochen hauptsächlich auf der Schule. Angefangen mit einer Biologiearbeit steht für die Nationalspielerin eine Klausurphase an, in der es wieder einmal gilt, den Spagat zwischen Schule und Leistungssport zu meistern.

Von Daniel Fischer

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