Ordentlich ausgeräumt haben die Trampolinturnerinnen und -turner des MTV Bad Kreuznach den Medaillenschrank bei den deutschen Mannschafts- und Synchronmeisterschaften in Stuttgart. Insgesamt acht Goldmedaillen schnappten sich die MTV-Athletinnen und Athleten, dazu eine Silber- sowie fünf Bronzemedaillen.
Es wären sogar noch bessere Resultate möglich gewesen, schließlich fielen MTV-Akteure in einigen Fällen vom ersten Platz nach dem Vorkampf zwei Stufen nach unten oder schrammten knapp am Treppchen vorbei, doch für alle Bad Kreuznacher gilt das Lob von Ingrid Eislöffel. Die MTV-Trainerin und stellvertretende Abteilungsleiterin meinte: „Das war mega.“
Leni Reithofer knackt zum ersten Mal die 50-Punkte-Marke
Top lief es bereits am ersten Tag für die Mannschaften des MTV. Dreimal Gold und zweimal Bronze sprangen beim Edelmetallschürfen heraus. „Das ist ein super Erfolg. Besser geht es fast nicht“, fand Ingrid Eislöffel. Es hätten auch leicht vier Goldmedaillen herausspringen können, denn Felix Blätz, Jannick Scheibler, Moritz Herz und Philipp Nothof lagen nach dem Vorkampf der Altersklasse 11 bis 16 Jahre auf Platz eins. Im Finale musste Jannick Scheibler aber abbrechen, „und Philipp Nothof hat ein bisschen wackelig geturnt“, wie Ingrid Eislöffel erklärte. Am Ende reichte der Auftritt für den noch immer starken dritten Platz.
Bronze sicherten sich auch die Mädchen des MTV in der Altersklasse 14 bis 16 Jahre. Emma Berg, Lara Sperling, Leni Reithofer und Maya Siebert zeigten laut Ingrid Eislöffel eine „gute Teamleistung“. Bemerkenswert war dabei der Auftritt von Leni Reithofer, die zum ersten Mal die 50-Punkte-Marke knackte.
„Das war sehr knapp, aber verdient – und echt gut.“
Ingrid Eislöffel über die Aufholjagd des MTV-Teams 11-13
Die jüngeren Mädchen (11 bis 13 Jahre) aus Bad Kreuznach brachten die Nase noch nach ganz vorne, obwohl sie nach dem Vorkampf knapp hinter dem SC Cottbus zurücklagen. Doch Isabel Nickel, Mia Wendel sowie Amélie und Rosalie Kappes setzten dann zum Überholmanöver an und zogen tatsächlich an den Cottbusserinnen vorbei. „Das war sehr knapp, aber verdient – und echt gut“, kommentierte Ingrid Eislöffel die Goldmedaille.
Gold holte auch das weibliche 17+-Team des MTV. „Die Mädchen waren schon sehr stark und haben ihre Übungen gut durchgeturnt“, sagte die Trainerin. Da fiel es auch nicht ins Gewicht, dass Emma Härtel, die Jüngste dieser Equipe, ein paar Schwierigkeiten hatte. Aileen Rösler, Aurelia Eislöffel und Charmaine Buchholz machten das wett. „Die drei Großen haben das gut aufgefangen“, bestätigte Ingrid Eislöffel.
Ingrid Eislöffel schwärmt von Mykola Prostorov
Keine Chance ließ die Top-Mannschaft des MTV in der Altersklasse 17+ der Konkurrenz. Caio Lauxtermann, Fabian Vogel, Maksym Li und Mykola Prostorov gingen klar favorisiert in den Wettkampf und lieferten zuverlässig ab. „Das ist gar nicht hoch genug einzuschätzen, denn man muss nervlich stabil sein, um hohe Erwartungen so souverän zu erfüllen“, lobte Ingrid Eislöffel, die zudem begeistert von Prostorovs Auftritt war. „Das sieht so schön und einfach bei ihm aus“, schwärmte sie. Prostorov hat seine internationale Karriere beendet, steht der MTV-Mannschaft aber weiter zur Verfügung. „Und er hat mega abgeliefert“, fand Ingrid Eislöffel. Bärenstark trumpfte einmal mehr auch Fabian Vogel auf. Im Endkampf wollte er sogar einen Schwierigkeitsrekord brechen. Daran scheiterte er knapp, weil er den letzten Sprung nicht zu stehen vermochte.
Viele Medaillen auch bei den deutschen Synchronmeisteschaften für den MTV
Am zweiten Tag setzte sich der Medaillenregen für den MTV fort. Auch bei den deutschen Synchronmeisterschaften räumten die Athletinnen und Athleten von der Nahe ab. Zum ersten Mal wurde der nationale Titel im Mixed vergeben. Leni Reithofer schlug auch gleich zu und sicherte sich an der Seite von Ben Graeser (TV Breckenheim) Gold. „Die beiden haben toll zusammengeturnt“, freute sich Ingrid Eislöffel.
Einen Riesenunterschied zu den anderen Duos machten Fabian Vogel und Aileen Rösler deutlich. Sie wurden ihrer Favoritenstellung gerecht, auch weil sie schwierigere Übungen souverän und synchron darboten. Dabei erreichten sie den Top-Wert 9,76 von maximal 10 bei der Synchronität. Besser geht es bei diesem maschinell gemessenen Wert kaum. Aurelia Eislöffel und Caio Lauxtermann schrammten als Vierte haarscharf am Treppchen vorbei und landeten knapp vor Charmaine Buchholz und Jan Eike Horna, die Fünfte wurden.
Caio Lauxtermann und Fabian Vogel eine Klasse für sich
Eine Klasse für sich waren wieder einmal Caio Lauxtermann und Fabian Vogel (männlich 17+). Ingrid Eislöffel hielt fest: „Sie waren natürlich klar favorisiert, und sie haben abgeliefert – auch, wenn Fabian im Vorkampf einmal kurz auf der Matte gelegen hat.“ Maksym Li und Jan Eike Horna wurden Siebte.
Silber gab es für die etwas jüngeren Felix Blätz und Philipp Nothof. „Sie haben das top gemacht“, lobte Ingrid Eislöffel, freute sich über den zweiten Platz und erzählte, dass das Duo Gold nur ziemlich knapp verfehlt habe.
Zweimal auf die oberste Treppchenstufe geklettert
Bei den Synchronturnerinnen kraxelte der MTV zweimal auf den obersten Treppchenrang. Leni Reithofer flog mit der Frankfurterin Frieda Steinbrenner durch die Halle und durfte sich in der Altersklasse 13/14 Jahre über Gold freuen. „Frieda trainiert beim MTV und versteht sich gut mit Leni“, wunderte sich Ingrid Eislöffel kaum über den Erfolg, den Amélie und Rosalie Kappes mit Bronze abrundeten. Die Zwillinge kommen aus Bernkastel-Kues und fahren drei- bis viermal in der Woche nach Bad Kreuznach zum Training. „Das hat sich ja nun gelohnt“, lachte die Trainerin.
Aileen Rösler landete dann wieder ihren Favoritensieg in der Altersklasse 17+. Diesmal an der Seite von Christine Schuldt von der TG Dietzenbach. „Sie turnen auch international als Synchronpaar zusammen, und so haben wir bei der deutschen Meisterschaft nichts geändert“, erklärte Ingrid Eislöffel. Charmaine Buchholz wurde an der Seite der Cottbusserin Mirja Radfelder-Henning Fünfte.
Mia Wendel und Isabel Nickel rutschen von Gold zu Bronze
Keine Medaillen gab es ausnahmsweise für den MTV in der Altersklasse W15/16. Emma Härtel und Maya Siebert landeten auf Rang fünf, Emma Berg und Lara Sperling auf Platz sechs. „Die Leistungsdichte ist sehr hoch. Deshalb haben auch diese beiden Duos gute Leistungen gebracht“, stellte Ingrid Eislöffel klar.
Bei den Jüngsten (11/12 Jahre) waren Mia Wendel und Isabel Nickel sogar auf Goldkurs. Nach dem Vorkampf lag das Paar in Führung, doch durch einen Patzer beim zehnten Sprung und einer Landung auf der Matte fielen die beiden zurück und mussten sich mit Bronze begnügen.