Schach: Beim Hamburger SK reicht es nur zum Remis - Niederlage in Kiel
Für Remagen Sinzig wird es eng – Nur noch drei Punkte Vorsprung vor den Abstiegsrängen
K503 schach Steven Geirnaert
Der Belgier Steven Geirnaert hat am Wochenende für Remagen den einzigen Sieg erspielt, als er gegen den Hamburger SK den Niederländer Nico Zwirs bezwang. So sprang in diesem Kellerduell für Remagen zwar ein 4:4 heraus, da aber tags darauf gegen SK Doppelbauer Turm Kiel ein 3:5 zu Buche stand, sieht es für den Drittletzten immer noch schlecht aus. Foto: Vollrath
Martin Gausmann. Vollrath

Remagen. Nach der vorletzten Doppelrunde stehen die Zeichen für den SC Remagen Sinzig mehr denn je auf Abstieg aus der Schachbundesliga. Nur ein mittleres Wunder kann den Rheinländern jetzt wohl noch zum Verbleib in der höchsten Spielklasse verhelfen.

Dabei hatte das Team um Kapitän Peter Noras im direkten Duell gegen den Gastgeber, den ebenfalls gefährdeten Hamburger SK, durchaus die Möglichkeit, den Schalter noch einmal umzulegen. Mit dem 4:4 konnten die Hanseaten die Remagen-Sinziger jedoch auf Distanz halten.

Dabei hielten sich bei den einzelnen Partien Glück und Unglück in etwa die Waage, sodass das Unentschieden zwischen diesen beiden Teams insgesamt als gerecht zu werten ist. Dramatisch ging es am Brett von IM (Internationaler Meister) Geirnaert zu, der in der letzten laufenden Partie unbedingt gewinnen musste, um wenigstens das 4:4 zu retten.

Belgier gelingt Endspiel und sorgt für einzigen Sieg

Schließlich gelang es dem Belgier, das Endspiel Turm und Läufer gegen Turm nach 134 Zügen zu gewinnen. In der Theorie wird diese Materialverteilung bei bester Verteidigung als Remis abgehandelt. Allerdings gibt es für einen Menschen genug Möglichkeiten, fehlzugreifen. Zuvor hatten die Remagener GM (Großmeister) Pavlidis und GM Plat an den Spitzenbrettern zwei unspektakuläre Remis gegen die favorisierten Brüder, die GM Rasmus und Frederik Svane erreicht.

Ärgerlich hingegen war die Niederlage von GM Burg, der in einem ausgeglichenen Endspiel mit Turm und Läufer auf beiden Seiten einen entscheidenden Bauern einbüßte. Ein halber Punkt zu wenig sprang auch bei GM Dgebuadze heraus, der in einer für ihn gewonnenen Stellung in eine Zugwiederholung einwilligte. Dafür hatte GM Swinkels Glück, sich nach zwischenzeitlich klarer Verluststellung noch in ein Turmendspiel retten zu können.

An Niederlage gegen Kiel gibt's nichts zu rütteln

Am folgenden Tag trafen die Remagen-Sinziger auf den SK Doppelbauer Turm Kiel. An der 3:5-Niederlage gab es nichts zu rütteln. Gegen die Mannschaft aus dem Mittelfeld der Tabelle gelang kein einziger Sieg. Auch während der Partien bestand wenig Anlass, auf einen Einzelerfolg zu hoffen. Das war sehr ernüchternd aus der Sicht des SC.

Somit kehrten die Rheinländer mit einem mageren Pünktchen aus dem Norden zurück in die Heimat. Hinzu kommt, dass die Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt teils überraschend punkten konnte. So verheißen drei Punkte Abstand zum rettenden Ufer vor der abschließenden Doppelrunde Ende April nichts Gutes.

Einzig die Tatsache, dass man mit dem HSK Lister Turm und dem USV TU Dresden noch auf zwei Teams aus dem Tabellenkeller trifft, lässt noch Raum für ein Fünkchen Hoffnung. Nichtsdestotrotz schätzt Kapitän Noras die Lage realistisch ein. „Nach Lage der Dinge müssen wir uns mit dem Gedanken anfreunden, uns bald aus der Liga zu verabschieden“.

Ergebnisse und Tabelle gibt es auf der Internetseite www.ergebnisdienst.schachbund.de

Von Alexander Thieme-Garmann

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