Zweites Saisonspiel, zweite Pleite: Nach der denkbar knappen Niederlage zum Auftakt in Nürnberg (29:30) ging auch das erste Heimspiel der Fighting Farmers Montabaur daneben. Der Vorjahreszweite musste sich beim Pflichtspiel-Debüt im ordentlich aufgehübschten Mons-Tabor-Stadion den Fursty Razorbacks mit 0:7 (0:0, 0:0, 0:0, 0:7) geschlagen geben und stehen in der German Football League 2 (GFL2) weiter ohne Punkte da. Bitter für die Westerwälder: Sekunden vor dem Ende kassierte sie den einzigen und entscheidenden Touchdown.
750 Zuschauer hätten mehr verdient gehabt
Beide Teams gingen mit personellen Ausfällen in die Partie. Bei den Farmers fehlten wichtige Akteure, aber auch die Gäste reisten nur mit kleinem Kader an und boten auf der Quarterback-Position den Back-up vom Back-up auf. Die Frage war, welche Mannschaft die Ausfälle besser kompensieren kann. Spät, Sekunden vor dem Ende, gab es auf diese Frage eine Antwort: die Gäste aus Fürstenfeldbruck.
Die rund 750 Zuschauer sahen bis dahin eine Partie, der die großen offensiven Momente und auch die Scores fehlten. Das war in vielerlei Hinsicht bedauernswert, nicht zuletzt hätte diese Kulisse sicherlich mehr verdient gehabt als „nur“ einen Touchdown. Beide Teams taten sich schwer, in der Offense Akzente zu setzen. Höhepunkte in Hälfte eins: Auf beiden Seiten reichte es zu jeweils einem Fieldgoal-Versuch. Viel mehr gab es nicht zu vermelden.
Farmers-Headcoach Tino von Eckardt nimmt Niederlage auf seine Kappe
Kurz vor Schluss, als sich alle schon auf eine Verlängerung eingestellt hatten, kamen die Razorbacks auf dem Kunstrasen des Mons-Tabor-Stadions dann doch noch einmal in Schlagdistanz und brachten mit einem kurzen Pass tatsächlich noch den einzigen Touchdown der Partie auf das Scoreboard. Diese sieben Punkte besiegelten eine Niederlage, so bitter sie auch war für die Farmers, die sich die Gäste redlich verdient hatten.

„Das geht auf meine Kappe, ich habe zu viele Fehler im Playcalling gemacht“, nahm Farmers-Headcoach Tino von Eckardt die Niederlage auf sich. „Die Jungs haben alles versucht. Unsere Defense hat richtig gut gespielt, aber wir sind mit der Wucht der Defense der Razorbacks nicht klargekommen und haben zu viele Fehler gemacht.“ Die personelle Lage wollte der von Eckardt nicht als Alibi gelten lassen. „Natürlich haben wir auch einige Ausfälle“, sagte er. „Aber ich will nicht jammern und klagen. Wir Coaches müssen noch besser werden und den Jungs auf dem Platz helfen, es besser machen zu können.“
„Dass wir derzeit viele Verletzte haben, lasse ich als Ausrede nicht gelten.“
Farmers-Sportdirektor Kevin Brüngel
„Die Offense konnte den Ball nicht wirklich bewegen, die Defense hat uns vier Quarter lang in Spiel gehalten“, bilanzierte Farmers-Sportdirektor Kevin Brüngel nach der Heimniederlage. „Fursty hat mit 25 Spielern auf dem Platz gekämpft und sich spät belohnt. Wir haben zu viele Strafen in der Offense kassiert“, erklärte der frühere Spieler und Trainer die Gründe. „Dass wir derzeit viele Verletzte haben, lasse ich als Ausrede nicht gelten“, stellte auch Brüngel klar. „Die Offense-Situation sollte nach zwei Testspielen und einem Saisonspiel nicht so sein wie wir es heute gezeigt haben.“
War auf dem Kunstrasen noch Luft nach oben, so stimmte aus Brüngels Sicht aber das Drumherum. Unter den Augen von Stadtbürgermeisterin Melanie Leicher und Citymanager Oliver Krämer wurde eine „unglaublich gute Pre-Game-Show der Heavenly Force Cheerleader mit ihren 90 Mädels“ geboten, wie der Sportdirektor betonte. Auch das neue Ambiente im Stadion und die Infrastruktur seien von den Fans sehr gut angenommen worden, so Brüngel, der von großer „Wertschätzung“ sprach.