Personeller Umbruch, neue Gesichter an der Seitenlinie und im Hintergrund sowie ein veränderter Spielplan: Für die Montabaur Fighting Farmers startet am Samstag mit dem Auswärtsspiel bei den N ürnberg Rams (16 Uhr) die neue Saison in der German Football League (GFL) 2 Süd mit zahlreichen Veränderungen. Was sich bei den Westerwäldern und der Liga in der Winterpause alles getan hat.
Kader und Trainerstab
Die Fighting Farmers haben sich in der spielfreien Zeit auf zahlreichen Schlüsselpositionen neu aufstellen müssen. „Bei uns veränderte sich in der Off-Season einiges“, sagt Kevin Brüngel, der neue Sportliche Leiter der Farmers. Brüngel, der die Mannschaft lange Jahre als Offensiv-Koordinator betreute, hat in der Winterpause den bisherigen Sportlichen Leiter und Teammanager Sebastian Haas beerbt, der aus beruflichen Gründen aufgehört hat. „Künftig werden wir uns die Ämter von Sebastian auch aufteilen“, sagt Brüngel. Als Sportlicher Leiter werde er die sportliche Ausrichtung und Kaderplanung des Vereins verantworten. Ex-Farmers-Spieler Henning Vohl werde sich als Teammanager um organisatorische Angelegenheiten kümmern.
Weitere große Veränderungen gibt es im Trainerstab zu verzeichnen. Zum Ende der Saison hat bereits Trainer Michael Treber aus persönlichen Gründen seinen Rücktritt als Cheftrainer und Defensiv-Koordinator verkündet. Seine Nachfolge als Headcoach tritt nun Tino von Eckardt an. „Von Eckardt konnte bereits als Trainer der Wiesbaden Phantoms und der österreichischen Nationalmannschaft Erfahrung als Cheftrainer sammeln“, freut sich Brüngel über den kompetenten Neuzugang.
Den Job als Defensiv-Koordinator übernimmt Ulrich Knauer, der schon unter Treber zum Trainerstab gehörte. Da Brüngel als Sportlicher Leiter nicht mehr als Offensiv-Koordinator zur Verfügung steht, wird zur neuen Saison auch dort ein Ersatz notwendig. „Dieses Amt wird von Tino von Eckardt mit übernommen“, erklärt Brüngel.

Trainer der Fighting Farmers Montabaur tritt zurück
Trotz Platz zwei in der German Football League 2 und einer der erfolgreichsten Saisons in der Vereinsgeschichte ist Michael Treber, Trainer der Fighting Farmers Montabaur, nicht länger Headcoach der Westerwälder.
Auch auf Spielerseite hat sich nach Saisonende bei den Farmers einiges getan. Mit Runningback Timothy Edmonds (Karriereende) und Widereceiver Nyles Williams (Vertrag ausgelaufen) haben die Montabaurer gleich zwei Schlüsselspieler verloren. „Wir haben es aber geschafft, neue, namhafte Spieler zu verpflichten“, betont Brüngel. Mit den Cornerbacks Cedric Schmitt und Leon Meissner von Frankfurt Galaxy sowie Widereceiver Eric Fiedler von den Cologne Centurions haben die Westerwälder gleich drei Spieler aus der klassenhöheren European League of Football (ELF) für sich gewinnen können.
Des Weiteren konnten sich die „kämpfenden Bauern“ die Dienste der beiden US-Brüder Chris und Amir Hobson (Runningback und Widereceiver) von den Wiesbaden Phantoms sowie zwei amerikanischer College-Spieler sichern.
„Dazu kommen mit Quarterback Jannik Wagner und Linebacker Marcel Löhbach zwei talentierte Jungspieler von den Hadamar Black Goats zu uns“, sagt der Sportliche Leiter. „Trotz der Abgänge unserer Schlüsselspieler konnten wir unseren 50-Mann-Kader somit verstärken, verbreitern und sogar verjüngen.“
Auflagen
Zwar hat die Liga den Mannschaften zur neuen Saison nur eine neue Auflage erteilt, die hat es jedoch in sich. „Die Teams der GFL 2 sind fortan dazu verpflichtet, zu jedem Heimspiel einen Livestream anzubieten“, berichtet Brüngel. Eine Vorschrift, die für jeden Verein der Liga mehr Personalaufwand und mehr Kosten bedeutet, jedoch ein gemeinsamer Schritt Richtung Professionalisierung der Liga sein soll. Schon jetzt benötigen die Farmers 56 Helfer pro Heimspiel, um eine Partie vorschriftsgemäß samt Catering und sonstiger Vereinsangebote über die Bühne zu bringen. „Dank unserer Sponsoren und fleißigen Ehrenamtler kriegen wir das aber gestemmt“, sagt der Sportliche Leiter.
Stadion
In neuem Erscheinungsbild erstrahlt das Mons-Tabor-Stadion, die Heimspielstätte der Farmers, in dieser Saison. Nach einem Umbau der Sportstätte durch die Stadt Montabaur verfügt der Platz nun über einen neuen Kunstrasen mit permanenten Spielfeldmarkierungen für American Football sowie fest installierten Field–Goal-Toren.
Darüber hinaus wurde die Tribüne umgebaut, die nun mehr Sitzplätze bietet. „Wir und auch die anderen dort sporttreibenden Vereine sind der Stadt für diesen Umbau sehr dankbar“, weiß Kevin Brüngel die Maßnahmen zu schätzen.
„Wir wollen wieder oben mitspielen.“
Kevin Brüngel, Sportlicher Leiter der Fighting Farmers
Spielplan
Veränderungen gibt es zur neuen Saison auch beim Spielplan. Neben den Montabaur Fighting Farmers sind in dieser Saison erneut die Gießen Golden Dragons, Fursty Razorbacks, Regensburg Phoenix und Albershausen Crusaders mit dabei. Mit dem Abgang der Pforzheim Wilddogs in die GFL 1 und dem Aufstieg der Nürnberg Rams, Bieberach Beavers und Wiesbaden Phantoms aus der Regionalliga umfasst die GFL 2 Süd in diesem Jahr acht statt bisher sechs Teams. Diese werden auf zwei Vierer-Gruppen aufgeteilt.
Montabaur findet sich in einer Gruppe mit Nürnberg, Albershausen und Gießen wieder. Während der zehn Spieltage umfassenden Saison treffen die Farmers zweimal auf die Gegner ihrer Gruppe und je einmal auf die Gegner der anderen Gruppe.
Ausblick
„Auch wenn sich Kader, Spielplan und Rahmenbedingungen diese Saison leicht bis stark verändert haben, wollen wir wieder oben mitspielen“, gibt Kevin Brüngel das klare Ziel aus. „Mit Nürnberg sehe ich einen starken Aufsteiger, aber der Favorit ist für mich Regensburg. Doch wir sind auch gut aufgestellt und können mithalten.“