Zwei Wochen sind vergangen, doch es droht angesichts hoher Temperaturen das nächste Donnerwetter. Musste das Heimspiel gegen die Wiesbaden Phantoms wegen eines kurzen, aber heftigen Gewitters zwischenzeitlich unterbrochen werden, könnte auch an diesem Samstag wieder Ungemach aus der Atmosphäre drohen. Doch das wäre aktuell ein eher kleines Übel für die Fighting Farmers aus Montabaur. Im vergangenen Jahr noch Tabellenzweiter in der German Football League 2 (GFL2), sind die Westerwälder nach den ersten vier Spieltagen als einziges Team der Südgruppe noch ohne Punkt und stehen folgerichtig am Tabellenende. Das Auswärtsspiel bei den Gießen Golden Dragons bietet die Chance, die Wende zum Guten einzuleiten (Samstag, 17 Uhr, Waldstadion). Doch es gibt auch Risiken.
„Wir sind knapp davor, uns endlich zu belohnen. Aber dafür müssen wir vier Quarter konzentriert spielen. Das haben wir gegen Wiesbaden leider nicht hinbekommen.“
Kevin Brüngel, Sportdirektor Montabaur Fighting Farmers
Wie die Fursty Razorbacks haben auch die Dragons immerhin eines ihrer vier Spiele gewonnen und stehen damit etwas besser da im Vergleich zu den Farmers aus Montabaur. Gegen die Nürnberg Rams gelang den Hessen am zweiten Spieltag ein deutlicher 38:13-Heimsieg, ansonsten war in zwei Spielen gegen die Albershausen Crusaders und zuletzt gegen die Biberach Beavers aber nichts zu holen. Und so stellt sich die Frage, ob es Gießen gelingt, sich deutlicher von den Kreisstädtern abzusetzen oder ob diese den Anschluss herstellen.
Die 14 Tage nach der 17:24-Heimniederlage gegen Wiesbaden seien genutzt worden, um das denkbar knappe 17:24, bei dem man noch einmal kurz vor der Endzone gestanden hatte, aufzuarbeiten, heißt es seitens der Farmers. „Meine Einschätzung zum Spiel hat sich aber nicht mehr geändert“, betont Sportdirektor Kevin Brüngel, der arg an der Niederlage gegen seinen Ex-Verein aus der hessischen Landeshauptstadt zu knabbern hatte. „Wir sind knapp davor, uns endlich zu belohnen. Aber dafür müssen wir vier Quarter konzentriert spielen. Das haben wir gegen Wiesbaden leider nicht hinbekommen.“
Warnung vor Gießens Quarterback
Farmers-Headcoach Uli Knauer, der nach dem zweiten Spieltag das Amt von Tino von Eckardt übernommen hatte, ist überzeugt davon, dass nur Kleinigkeiten fehlen. „Wir müssen an uns glauben“, appelliert er nach dem unglücklichen Start in die Saison an sein Team. Nur zu betonen, dass der Trend in die richtige Richtung gehe, reicht aber nicht. Dessen ist sich Brüngel bewusst, wenn er sagt: „Ich spreche nun seit fünf Wochen davon, dass wir uns stetig weiterentwickeln. Aber jetzt muss mal der so wichtige erste Sieg her. Vier von zehn Partien sind gespielt, die Zeit wird knapper.“
Die Gießener schätzt Montabaurs Trainer als „physischen Gegner“ ein und warnt vor einem „mobilen Quarterback, der immer gefährlich ist“. Auch Brüngel zeigt Respekt vor den Gastgebern: „Gießen war schon immer physisch stark. Wir müssen den Kampf annehmen. Ich erwarte, dass wir uns auf keine Spielchen einlassen und den Fokus zu 100 Prozent auf das legen, was wir seit Wochen trainieren.“ Knauers Ansage: „Reinarbeiten und finishen – von Play to Play, vier Quarter lang.“ Es sei höchste Zeit, sich für all die Mühen zu belohnen.