Den ersten Erfolg feierte Enrico Dietz im Vorlauf. Unter 84 Startern landete er auf Platz 21. Das bedeutete, dass er zu den besten 30 gehörte und sich für das Semifinale qualifiziert hatte, ohne den Hoffnungslauf bestreiten zu müssen. Trainer André Ehrenberg sagte: „Im ersten Jahr in der U23 gleich ins Semifinale zu fahren, ist schon eine gute Leistung.“ Dietz selbst war nicht so richtig zufrieden und erklärte: „Ich hatte eine leichte Berührung an Tor 1. Außerdem habe ich nach Tor 13 die Linie verloren und nochmal gut zwei Sekunden liegen gelassen.“ Er fügte hinzu: „Die Strecke ist echt sehr schwer, eine echte Aufgabe.“ Dietz hatte trotzdem da schon das Finale im Visier und meinte mit Blick aufs Semifinale: „Wie auch immer die Strecke gehängt ist, es wäre ein Traum in diesem starken Rennfeld ins Finale zu kommen.“
Dietz erfüllt sich den Finaltraum
Nun, Dietz erfüllte sich den Traum – und zwar mit einem fehlerlosen Rennen als Siebter. „Dass es mit einem Null-Fehler-Lauf auf der bockschweren Strecke unter so vielen Athleten, die schon Welt- oder Europameister waren, für das Finale gereicht hat, kann ich noch gar nicht glauben“, kommentierte Dietz unmittelbar nach dem Rennen. Die Leistung ist umso bemerkenswerter, weil Enrico Dietz zu den Jüngsten im Endlauf dieser U-23-Weltmeisterschaft zählte. Der RKV-Akteur nahm sich vor, abermals mit null Fehlern im Ziel anzukommen.
Das gelang ihm schließlich nicht ganz. Zwei Fehler wurden notiert. Dieser Finallauf war stark besetzt und verlief sehr spannend. Die Welt- und Europameister am Start dürften Respekt einflößend auf Dietz gewirkt haben, der sich freilich von den Eindrücken nicht allzu sehr ablenken ließ. Die Stimmung an der Strecke war grandios. Jeder Athlet wurde von der voll besetzten Tribüne laut unterstützt und bis ins Ziel angefeuert.
Probleme an der dritten Schlüsselstelle
Enrico Dietz war gut unterwegs, doch dann musste er Schwierigkeiten überwinden. Er erzählte: „An der dritten Schlüsselstelle hat mir die Strömung, die dort am stärksten war, für einen kurzen Moment das Boot verrissen, sodass ich ein paar Zentimeter von der Linie abgekommen bin. Die Hilfsdrehung hat sicher drei Sekunden gekostet.“
Am Ende hatte Dietz 7,47 Sekunden Rückstand auf den WM-Gewinner und zeigte mit seinem achten Platz, dass in Zukunft mit ihm zu rechnen sein wird. „Es war eine super Erfahrung, alle drei Läufe gefahren zu sein“, erklärte er.
Sascha Nicolay