Beim Schwimmen in der Beatushalle wird auch der Letzte lautstark gefeiert
„Das schweißt zusammen“: Beim Schwimmen in der Beatushalle wird auch der Letzte lautstark gefeiert
Ein starkes Team: Egzon (links) und Sebastian mit der St. Martin Schule aus Bitburg.
Stefan Lebert

Als der Letzte am Beckenrand anschlägt, gibt es noch einmal für alle tosenden Applaus von allen Seiten. So sind alle gemeinsam losgeschwommen, und alle verlassen gemeinsam und voller stolz das Becken. „Unsere Schwimmer haben die schnellsten Zeiten geschwommen, allesamt, das haben die im Training noch nie geschafft, so schnell zu sein. Das hier motiviert ungemein“, sagt Sandra Teller, pädagogische Fachkraft im Team der Katharina-Kasper-Schule aus Wirges.

Ein starkes Team: Egzon (links) und Sebastian mit der St. Martin Schule aus Bitburg.
Stefan Lebert

Mit neun Schwimmerinnen und Schwimmern ist das Team aus Wirges zu den Landesspielen angereist, und etliche Betreuer und auch Eltern sind mit dabei. „Sie stammen alle aus unterschiedlichen Klassen“, erzählt Teller, „aber wir haben vorher zusammen trainiert, und das hier schweißt zusammen.“ Was auch bei der Staffel am Mittag zu sehen ist: Das ganze Team feuert am Beckenrand an, und alle müssen einmal schmunzeln, als einer ihrer Schwimmer fast seine Badehose verlor. Spaß haben an diesem Tag alle in der Beatushalle in der Goldgrube.

Auch die 23 Teilnehmer starke Gruppe der St. Martin Schule aus Bitburg. Egzon, Devin und Sebastian sind drei von elf Bitburger jugendlichen Schwimmern. Und die Bitburger sind erfolgreich, bei vielen Rennen sind sie auf vorderen Rängen. „Ich freue mich vor allem auf die 200 Meter Kraul“, sagt Egzon. Warum? „Weil man da alles geben kann.“ Egzon würde gern noch mehr erzählen, aber die Trainerin ruft: „Du bist jetzt dran, mach' dich fertig.“ Die 200 Meter Freistil sind dran, immerhin acht Bahnen. Die Schwimmer müssen hier nicht nur kraulen, sondern können auch andere Schwimmstile anwenden.

Alle kämpfen zusammen

Egzon aber krault fast die ganze Strecke durch – und schlägt als Zweiter im Ziel hinter einem wesentlich älteren und größeren Athleten an. Egzons Mannschaftskollege Devin erklärt, warum das Bitburger Team so stark ist: „Wir trainieren sehr oft. Seit Ostern zweimal in der Woche.“ Und Sebastian ergänzt: „Wir verstehen uns sehr gut.“ Überhaupt scheint er sich pudelwohl zu fühlen. „Es gefällt mir sehr gut hier, es ist ganz entspannt“, erklärt Sebastian.

„Der erste Tag der Sportwettbewerbe war gigantisch. Die Sportstadt Koblenz hat sich als erstklassiger Gastgeber präsentiert. Ein großes Dankeschön an alle helfende Hände, insbesondere aber an die Sportvereine und die vielen Unterstützer, die Koblenz zu einer Wohlfühlstadt verwandeln.“

Wilfried Kootz, Pressesprecher der Special Olympics Rheinland-Pfalz.

Vor dem Wettkampf muss jeder Athlet ein Formblatt „Relevante Informationen für den Wettkampf'“ ausfüllen. Anhand der Angaben bekommt jeder Athlet ein farbiges Armband. So wissen die Kampfrichter beim Start sofort, welche Krankheiten der jeweilige Athlet hat und was sie beachten müssen. Schwimmer mit Down-Syndrom dürfen beispielsweise nicht vom Block springen, sondern starten aus dem Wasser heraus.

Wilfried Kootz, Pressesprecher der Special Olympics Rheinland-Pfalz.
Special Olympics RLP

Damit alles läuft, helfen viele Schülerinnen und Schüler aus. Sie sind dafür da, die Athleten zum Start zu bringen und zu helfen, wenn es nötig ist. Auch die DRLG und das DRK sind vor Ort. „Ohne sie geht es nicht“, sagt Thomas Quendt, der Koordinator im Bereich der Landesspiele Schwimmen. Nachdem am Mittwoch die Qualifikationswettkämpfe stattgefunden haben, geht es am heutigen Donnerstag in den Finalrennen um die Wurst. Quendt freut sich schon auf die Höhepunkte, die Siegerehrungen, die nach den jeweiligen Rennen stattfinden. Quendt: „Bei uns wird jeder geehrt, nicht nur die ersten Drei. Die Siegerehrungen sind immer ein Highlight, da lohnt es sich, dabei zu sehen. Wenn man das erlebt, weiß man, warum wir alle hier sind.“

Top-News aus dem Sport