Dabei war das Cyclocross-Rennen in Hürth-Kendenich für André Greipel und Nils Politt gewissermaßen in doppelter Hinsicht ein Heimspiel. Einerseits, weil die beiden als (Ex-)Profis auf der Straße Karriere machten und entsprechend davon profitierten, dass dieses Querfeldeinrennen zu einem nicht unerheblichen Teil auf ebenjenem Untergrund gefahren wurde. Und andererseits, weil beide nur rund fünf Kilometer vom Austragungsort entfernt wohnen.
Das war auch der Grund, warum Greipel, der im vergangenen Jahr seine aktive Laufbahn beendet hat, doch noch mal in den Sattel stieg. „Ich wollte das Event unterstützen“, erklärte der 40-Jährige, der zu den besten Sprintern seiner Generation gehörte, im Gespräch mit dem Radsport-Portal „rad-net“. Die gleiche Motivation nannte auch Politt, für den der Ausflug ins Gelände in diesem Winter aber die Ausnahme bleiben wird. Immerhin steht der 28-Jährige, der in diesem Jahr als amtierender Deutscher Straßenmeister und Etappensieger bei der Tour de France 2021 noch voll im Saft, sodass sein Fokus eigentlich woanders liegt.
Die Siegerfotos, die Rosenkranz gemeinsam mit beiden auf dem Podest zeigt, werde sich der Friedewalder „immer wieder gerne anschauen“, wie er zugibt. Zur Wahrheit zählt für den 39-Jährigen aber auch: „Wenn ich allein auf mich schaue, dann ist das Rennen nicht optimal gelaufen.“ Während des Wettkampfs habe er „schon den Eindruck gehabt, dass ich der Stärkste im Feld bin und auch hätte gewinnen können“.
Dass er am Ende jedoch 20 Sekunden hinter dem siegreichen Greipel und elf Sekunden hinter Politt ins Ziel kam, lag für Rosenkranz zum einen daran, dass „die beiden sich gut kennen und gut zusammengearbeitet haben“. Den Unterschied machte das Duo aber vor allem, wenn sie auf der Straße Gas geben konnten. „Ich war immer froh gewesen, wenn eine Kurve oder eine technische Passage kam“, wusste der Westerwälder genau, wann er seine Stärken ausspielen konnte. Zum Sieg reichte das trotz des guten Gefühls letztlich nicht. Dafür aber für ein Foto, das er sich immer wieder gerne anschauen kann.
Julius Butenschön aus dem „Team Schäfer Shop“ des RSC Betzdorf fuhr im Elite-Rennen als Neunter ebenfalls in die Top-10. Ebenfalls für die Betzdorfer in Hürth am Start waren Nico Matuschak (Masters 2/Platz 16) und Jörg Winzen (Masters 3/Platz 26). hun