Teilnehmerzahl bereitet Sorgen
Bike-Marathon in Rhens steigt zum 24. Mal
Vom Rhenser Rathaus los geht es beim Bike-Marathon hoch hinauf im Bopparder Hamm, über steile Abfahrten hinab und durch Wiesen und Felder hindurch.
Jörg Niebergall

Am kommenden Wochenende kommen die Radsportler in Rhens auf ihre Kosten: Am Samstag fährt der Nachwuchs rund um den Sportplatz im Mühlental, am Sonntag gehen die Mountain- und Gravel-Biker auf Tour.

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Auf die Zähne beißen, mit Muskelkraft das Bike den Berg hinauf bugsieren, durch schwieriges Gelände fahren, Ausdauer vor allem auf den letzten Kilometern zeigen und dann auf der Abfahrt noch die nötige Koordination besitzen, um möglichst schnell zum Ziel zu kommen. Doch wer alles das geschafft hat nach dem Rhenser Bike-Marathon, wird sich gut fühlen. Ausgepowert ja, aber auch zufrieden und glücklich.

Wettervorhersage für die 24. Auflage ist hervorragend

Die Möglichkeit dazu haben die Radsportbegeisterten am kommenden Sonntag wieder, wenn zum 24. Mal der Canyon Rhein-Hunsrück Bike-Marathon über die Bühne geht. Aber wo sind all die Radsportbegeisterten geblieben? Vor Corona, so erinnert sich Reinhard Frieling, einer der Hauptorganisatoren des ausrichtenden TuS Rhens, gab es noch über 1000 Meldungen. „In den vergangenen Jahren waren es maximal 600“, erzählt Frieling. Und diesmal? Bislang gibt es knapp 230 Meldungen.

Frieling und sein Team wissen nicht, woran die bislang so schwache Teilnehmerzahl liegt. Sie haben schon zusammengesessen und es diskutiert. „Manche schauen vielleicht auf die Wetter-App und lassen sich von schlechten Prognosen abhalten“, vermutet Frieling zum einen. Doch wenn es danach geht, könnte es diese Woche noch einige Anmeldungen mehr geben. Für das Wochenende ist nämlich sehr gutes Radsport-Wetter gemeldet. Es soll trocken bleiben und die Temperaturen zwar sommerlich warm werden, aber nicht so schwül-heiß wie vor einigen Tagen.

„Vielleicht macht uns auch das E-Bike einiges kaputt, weil sich die Menschen nicht mehr so quälen wollen.“
Reinhard Frieling vom TuS Rhens

„Vielleicht macht uns auch das E-Bike einiges kaputt, weil sich die Menschen nicht mehr so quälen wollen.“ Aber auch das kann Frieling nur vermuten. Immerhin lohnt es sich, beim Bike-Marathon einiges aus sich herauszuholen und ein bisschen Qual in Kauf zu nehmen, denn, das weiß Frieling ganz genau: „Wir haben eine attraktive Strecke rund um den Bopparder Hamm.

Die Fahrer können wählen zwischen vier Mountainbikestrecken und zwei Gravelstrecken. „Wir haben letztes Jahr einen Testballon gestartet mit dem Gravelbike, und die Fahrer sagten uns, dass es eine tolle Strecke und genau richtig gewesen wäre“, sagt Frieling. Die Gravelbiker können zwischen 38 (940 Höhenmeter) und 76 (1880) Kilometern wählen, die Montainbiker zwischen 25 (650), 42 (1200), 57 (1500) und 80 (2200) Kilometern.

Wer schon einmal als Verein ein Turnier, ob im Fußball, Handball oder einer anderen Sportart ausgerichtet hat, wo vielleicht auch noch Musik gespielt (und angemeldet) wird und einige 100 Menschen verpflegt werden müssen, weiß in etwa, was auf einen zukommt und wie viel Arbeit dies für einen Verein und seine Helfer bedeutet. Die Durchführung eines Bike-Marathons wie der in Rhens ist noch einmal einige Nummern schwieriger.

150 Helfer sind im Einsatz

150 Helfer sind im Einsatz, teilweise in Auszeichnungsteams aufgeteilt, die schon seit Wochen unterwegs sind, um die Strecken herzurichten. „Ein Team musste zuletzt mit dem Förster drei umgefallene Bäume von der Strecke wegschneiden, das muss jetzt auch noch einmal alles kontrolliert werden, und am Samstag müssen dann alle Teams die Strecken auszeichnen“, berichtet Frieling. Am Start und Ziel am Rhenser Rathausplatz ist auch noch jede Menge Arbeit fällig, und „am Sonntag nach der letzten Siegerehrung gibt es mit dem Abbau auch wieder jede Menge Arbeit“.

Frieling selbst hatte schon im Januar damit begonnen, die Genehmigungen bei der Verbandsgemeinde und bei der Kreisverwaltung zu beantragen. „Da mussten wir mit allen Forstämtern zuerst schriftlich in Kontakt treten und sie um Genehmigung bitten. Das mussten wir dann schriftlich auch bei den Verwaltungen einreichen. Das ist alles ein Heidenaufwand.“ Ein Aufwand, der sich für eine schwache Teilnehmerzahl nicht lohnt. „Wenn nur 250 kommen, das wäre bitter“, sagt Frieling.

Kids-Race ist wieder im Angebot

Auch wenn die Teilnehmerzahl – Voranmeldung läuft bis Donnerstag, 19. Juni, Nachmeldungen sind am Samstag zwischen 15 und 17 Uhr am Rhenser Sportplatz und am Renntag, 22. Juni, bis 30 Minuten vor dem Start möglich – den Organisatoren zu schaffen macht, gibt es auch Grund zur Freude: Denn erstmals seit einigen Jahren findet wieder ein Kids-Race statt: am Samstag ab 13 Uhr (letzter Start um 15.45 Uhr) rund um den Rhenster Sportplatz im Mühlental.

Corona und ein fehlendes Organisationsteam (Frieling: Das Bike-Rennen fordert schon viele Kräfte) waren die Gründe dafür, dass es zuletzt keine Kinderrennen mehr gegeben hatte. „Jetzt haben wir ein Orga-Team gefunden und wollen es wieder aufleben lassen“, freut sich Frieling. Christian Stadtfeld und Monja Weber organisieren das Kids-Race, knapp 50 Kinder haben sich bislang angemeldet.

Der Zeitplan und weitere Infos

Samstag, ab 13 Uhr: 8. Rhenser Kids-Race rund um den Sportplatz im Mühlental mit den Strecken über 300, 900, 2200, 3300, 5000 und 7400 Meter.

Sonntag, ab 9 Uhr: 24. Canyon Rhein-Hunsrück Bike-Marathon mit Start und Ziel am Rhenser Rathausplatz mit den Mountainbikestrecken über 80 km (9 Uhr), 57 km (10.45 Uhr), 42 km (11 Uhr), 25 km (11.15 Uhr) und den Gravelstrecken über 76 km (9.30 Uhr) und 38 km (10.30 Uhr).

Weitere Infos: www.mtb-rhens.de

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