Bei den Europameisterschaften der Judo-Veteranen in der lettischen Hauptstadt Riga, bei der rund 1000 Teilnehmer aus 37 Ländern vertreten waren, sicherte sich die in Gutenacker wohnende und für den TV 1860 Nassau startende Anna Gröning in der Altersklasse F2 / bis 63 Kilogramm die Bronzemedaille mit der deutschen Mannschaft.
Gröning erwartete in der mit 17 Teilnehmern stärksten Gewichtsklasse überaus große Konkurrenz. Ihr Ehemann Mario, selbst ein erfahrener Judoka, fungierte neben der Matte als Coach und unterstützte seine Frau mit wertvollen Tipps in kämpferischer sowie mentaler Hinsicht.
Fußtechnik entscheidet dynamisches Duell
Im Auftaktkampf bekam es Anna Gröning mit der Belgierin Fran de Somer zu tun. Von Anfang an dominierte Gröning den Kampf und erzielte mit ihren Techniken zwei Wertungen, die ihr einen klaren Sieg einbrachten. Danach ging es gegen die spätere Europameisterin Laurence Mudry aus der Schweiz, die in einem starken und dynamischen Duell einen Schulterwurf-Angriff Grönings gekonnt mit einer Fußtechnik konterte, welche die entscheidende Gegenwertung kurz vor Ende der Kampfzeit bedeutete. Durch diese Niederlage war für das Ass des TV 1860 „nur“ noch die Bronzemedaille möglich.
Fokussiert und konzentriert trat Gröning dann der Italienerin Valentina Sanna entgegen. Bereits nach kurzer Zeit siegte die Gutenackerin mit ihrer Spezialtechnik Seoi-Nage (Schulterwurf) mit Ippon (vollem Punkt) – der Kampf um den Einzug ins Bronzefinale gegen die Polin Izabela Herdzik war erreicht. Beide Kämpferinnen kannten sich bereits aus einer Begegnung beim European Cup in Warschau und lieferten sich ein sehr starkes sowie körperlich herausforderndes Duell auf Augenhöhe. Als nach der regulären Kampfzeit noch immer keine Wertung vergeben worden war, ging es im sogenannten „Golden Score“ weiter. Hier geht diejenige als Siegerin hervor, welche die erste Wertung erzielt. In der kräftezehrenden rund elfminütigen Auseinandersetzung konterte Izabela Herdzik schließlich einen Angriff Grönings und erhielt dafür vom Kampfrichter die entscheidende Wertung.
Auf höchster kontinentaler Ebene unter den besten 7 Judoka eingereiht
Den Bronzekampf im Einzel hatte Anna Gröning bei dieser Europameisterschaft zwar knapp verpasst. Aber es ist dennoch bemerkenswert sich auf höchster kontinentaler Ebene unter den besten 7 Judoka einzureihen und auf äußerst wertvolle Wettkampf-Erfahrung zurückblicken zu können.
Am darauffolgenden Tag startete Gröning beim Teamwettbewerb in der deutschen Auswahl. Hier musste sie anfangs mit schwierigen Paarungen eine knappe Niederlage gegen die französische Mannschaft hinnehmen. Das deutsche Team – Angelika Walther bis 57 Kilogramm, Jessica Eschenauer (JC Bad Ems) und Meike Wegner (jeweils bis 70 Kilogramm) und Christin Kubatzki (über 70 Kilogramm) – setzte sich anschließend aber mit enormem Kampfgeist in weiteren erstklassigen Kämpfen gegen die Auswahl Großbritanniens und der zweiten französischen Garde durch.