Rope Skipping: Vier Athleten aus dem Kreis Birkenfeld fliegen zur Weltmeisterschaft - Top-Ergebnisse beim Bundesfinale
95 Sprünge: Keine war besser als Svenja Doll – Vier BIR-Skipper buchen Ticket für die USA
Beim 30-Sekunden-Speed war Svenja Doll aus Bruchweiler, die für den TuS Mackenrodt an den Start geht, eine Klasse für sich.
Manfred Greber

Niederwörresbach. Die Anstrengungen des TV Oberstein haben sich gelohnt. Nicht zuletzt wegen der ausgezeichneten Organisation des 175-jährigen Jubilars rückte die Deutsche Meisterschaft in Niederwörresbach Rope Skipping wieder einmal ins Blickfeld eines breiteren Publikums. Und schöne Erfolge feierten Athletinnen und Athleten aus dem Kreis zudem.

Beim 30-Sekunden-Speed war Svenja Doll aus Bruchweiler, die für den TuS Mackenrodt an den Start geht, eine Klasse für sich.
Manfred Greber

Max Polenske hat es schließlich doch in die USA geschafft. Der einzige Mann aus dem Kreis Birkenfeld qualifizierte sich bei der Deutschen Meisterschaft für das sogenannte Open Tournament der Weltmeisterschaft in Colorado. Dort starten die Athleten, die die Plätze vier bis sechs in den nationalen Meisterschaften erreicht haben. Polenskes 417 Sprünge im Drei-Minuten-Speed reichten auf jeden Fall für die Qualifikation. „Wir haben noch keine offizielle Bestätigung vom Deutschen Turnerbund, aber wahrscheinlich reicht auch seine Freestyle-Leistung, um in den USA starten zu können“, ergänzte Steffi Ackermann, die Trainerin des TV Oberstein und betonte: „Er hat das auch verdient, alleine schon wegen seines unglaublichen Engagements rund um diese Deutsche Meisterschaft in Niederwörresbach.

Max Polenske fliegt in die USA.
Manfred Greber

Neben Polenske hat bekanntlich auch Maike Preuß das Ticket für den USA-Trip gebucht. Letztlich schaffte sie nicht „nur“ 93 Sprünge beim 30-Sekunden-Speed, sondern sogar 94. Außer ihr gelang diese Leistung noch drei weitere Athletinnen. Üblicherweise wird bei Gleichstand gelost, wer die Startberechtigung beim WM-Wettkampf erhält und wer beim „Open Tournament“ teilnimmt.

Nach dem nicht ganz gelungenen Drei-Minuten-Speed brauchte Maike Preuß vom TV Oberstein etwas Trost von Trainerin Steffi Ackermann. Aber das ganz große Trostpflaster war wohl die WM-Qualifikation im 30-Sekunden-Speed. Maike Preuß schaffte dabei bärenstarke 94 Sprünge. Foto: Manfred Greber
Manfred Greber

Noch besser als die starke Maike Preuß war in dieser Disziplin Svenja Doll vom TuS Mackenrodt. Obwohl eine Altersklasse tiefer (16-18 Jahre) am Start, lautet ihr offizielles Endergebnis 95 Sprünge. Damit ist ihr WM-Start fix. Kein Mädchen, keine Frau hat mehr Sprünge geschafft bei dieser DM.

Nur Kilgus besser

Übertroffen wurde die Bruchweilerin nur vom Deutschen Rekordhalter Julian Kilgus vom SSV Zuffenhausen, der seine eigene Bestleistung nach der offiziellen Auswertung doch nicht einstellen konnte. Kilgus schaffte „nur“ 101 Sprünge. Bei 106 liegt sein Deutscher Rekord. Svenja Doll legte mit ihrer bärenstarken Sprint-Vorstellung jedenfalls den Grundstein für den zweiten Platz in der Gesamtwertung des Dreikampfs bei der Deutschen Meisterschaft in Niederwörresbach. Ihre Leistung ist übrigens umso höher zu bewerten, weil sie mit einer Schulterverletzung angeschlagen in den Wettkampf ging.

Sophia Backhaus darf auch in die USA

Begleitet in die USA wird sie wohl von ihrer Vereinskollegin Sophia Backhaus. Mit ihren 436 Sprüngen ist die Athletin vom TuS Mackenrodt Dritte ihrer Altersklasse geworden und auf Rang fünf über alle Altersklassen hinweg gelistet. Das reicht für den Trip in die Staaten und die Teilnahme am Open Tournament. Ihr Vater, der Abteilungsleiter des TuS Mackenrodt ist, Thomas Lucas, bremste noch ein wenig und betonte: „Bisher sind das alles noch inoffizielle Resultate.“

Einen super Erfolg am ersten Tag der Deutschen Meisterschaft feierte auch Sarah Bizer vom TV Oberstein. Sie gewann beim Triple-Under-Cup der Altersklasse 2 (16-18 Jahre). Dreimal wirbelt das Seil dabei zwischen jedem Bodenkontakt. 88 Sprünge vollführte Sarah Bizer – und damit drei mehr als ihre schärfste Kontrahentin. Staunend konnte das Publikum in Niederwörresbach bei dieser Disziplin wieder Julian Kilgus zuschauen. Unglaubliche 560 Sprünge lieferte er ab. Zum Vergleich: Der zweitplatzierte Moritz Kumpf vom TSV Höchst schaffte 181. Klar, dass Kilgus damit einen neuen Deutschen Rekord aufstellte.

Tolle Leistungen zeigte Marine Modrach vom TV Oberstein . Beim 30-Sekunden-Speed im Bundesfinale wurde sie ebenso Zweite wie beim Double-Under-Cup. Foto: Arno Adam
Adam

Am zweiten Tag in Niederwörresbach, beim Bundesfinale, der „zweiten Liga“ im Rope Skipping, hatte Marine Modrach vom TV Oberstein ihren großen Auftritt. Sie gewann den 30-Sekunden-Speed mit 82 Sprüngen – unter anderem vor ihrer Teamkollegin Jolie Kullmann, die – wie zwei weitere Starterinnen auch – auf 81 Sprünge kam. Auch in der Gesamtwertung hüpfte Marine Modrach aufs Treppchen. Sie wurde Zweite.

Vicky Risch bei den “Speeds" im Bundesfinale großartig

Überragende Speedleistungen brachte eine Altersklasse darüber Vicky Risch vom TV Oberstein. Sie wurde Zweite im 30-Sekunden-Speed mit 84 Sprüngen. Über 180 Sekunden erreichte sie gar einen Wert, der auch bei der Deutschen Meisterschaft zu einer guten Platzierung geführt hätte. Ihre 417 Sprünge brachten ihr im Bundesfinale in dieser Disziplin Platz eins ein. „Im Freestyle hat man dann gemerkt, dass sie nach fünf Jahren Pause gerade erst wieder angefangen hat“, sagte Trainerin Steffi Ackermann. Im „Overall-Ranking“ wird Vicky Risch deshalb als Achte geführt. Sehr zufrieden durfte in der jüngsten Altersklasse Franziska Dreher mit ihrem Freestyle sein. Diese Kür-Disziplin beendete sie als Sechste.

Stark war ein TVO-Duo auch beim Double-Under-Cup. Dabei wirbelt das Seil zweimal unter den Füßen zwischen jedem Bodenkontakt hindurch. Marine Modrach schaffte großartige 86 Sprünge und wurde Zweite vor Sarah Bizer, bei der 85 Sprünge gezählt wurden.

Leonie Becker vom TuS Mackenrodt belegte in der Gesamtwertung des Dreikampfs Platz acht. Rebecca Schwarz startete als Spezialistin im 30-Sekunden-Speed und landete nach 70 Sprüngen auf Rang zwölf.

Von Sascha Nicolay

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