Volleyball-Bundesliga: Neuwieder Frauen verlieren 0:3 gegen starke Vilsbiburger
Rote Raben fliegen zu hoch: VC Neuwied unterliegt Vilsbiburg erwartungsgemäß 0:3
Auf Höhenflug: Vilsbiburgs Kolumbianerin Yeisy Paola Nunez (links) überspringt die Neuwiederin Laura Boeekstra (11).
Jörg Niebergall

Neuwied. Die Roten Raben aus Vilsbiburg stellen in der Volleyball-Bundesliga der Frauen sozusagen das Gegenmodell zum VC Neuwied 77 dar. Während bei den Deichstadtvolleys  Finnin Yasmine Madsen die einzige ausländische Spielerin neben der Kanadierin Natalie Crews ist, stehen im Kader des gestrigen Gegners Spielerinnen aus acht Nationen. Die einzige Deutsche, Lara Darowski, kam beim 3:0 (25:16, 25:17, 25:20)-Sieg der Roten Raben kurz vor Ende aufs Feld.

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An den Nationalitäten lag es nicht, dass die Neuwiederinnen auch ihr drittes Heimspiel verloren, und das sogar ziemlich deutlich, wenn man nur die Satzergebnisse sieht. Trotzdem gab es gegen einen an Sprungkraft, Aufschlagstärke und Abschlusspräzision beim Abschluss überlegene Kontrahenten für VCN-Trainer Tigin Yaglioglu viele positive Aspekte: „Wir haben über weite Strecken gut gespielt, aber wir haben nicht die Konstanz gehabt, um die Konzentration längere Zeit aufrechtzuerhalten. Dafür wurden wir gnadenlos bestraft.“

Zu Beginn wirkte das junge Neuwieder Team ziemlich hilflos gegen den Angriffswirbel der Gäste aus Niederbayern, die schnell auf 7:1 davonzogen und beim Stand von 21:8 auf einen Kantersieg zuzusteuern schienen. Bis dahin klappte fast nichts beim VCN; nicht die Annahme, deshalb auch kaum eine Angriffskombination, nicht die Blockabwehr, und auch de Aufschläge waren zu harmlos.

Nach den eigenen Möglichkeiten Paroli geboten

Doch angesichts des deprimierenden Rückstands erwachte die Widerstandskraft der Deichstadtvolleys, die mit einer Aufschlagserie von Zuspielerin Elisabeth Kettenbach auf 13:21 herankamen und das Satzergebnis mit 16:25 im Rahmen hielten. Auch im zweiten und dritten Satz boten die Neuwiederinnen den „fliegenden Raben“ nach ihren Möglichkeiten Paroli, kamen aber nie wirklich in die Nähe eines Satzgewinns oder gar mehr.

Gegen die Aufschläge von Vilsbiburgs Zuspielerin Wilmarie Roldan (USA), für Yaglioglu die wertvollste Gästespielerin, war oft kein Kraut gewachsen, die nicht besonders großgewachsenen Angreiferinnen Channon Thompson (1,82; Trinidad-Tobago), Stuvi Kokkonen (1,82; Finnland), Dayana Segovia elles (1,85; Kolumbien) und Avery Heppell (Ausnahme mit 1,91; Kanada) katapultierten sich am Netz in sozusagen schwindelnde Höhen.

Viele leichte Fehler und auch Missverständnisse

Ihre Marken setzten die Deichstadtvolleys meistens dann, wenn die Annahme funktionierte und ein wenig Zeit für Inszenierung eigener Angriffsaktionen blieb. Dann zeigten auch die Vilsbiburger Raben die eine oder andere Schwäche. Wenn es darum ging, den Vorsprung gegen Satzende entscheidend auszubauen, arbeiteten sie aber konzentriert und zuverlässig. Den Deichstadtvolleys, denen auch und gerade in der Crunchtime so mancher leichte Fehler und so manches Missverständnis unterlief.

„Es gab gute und weniger gute Dinge“, fasste Trainer Yaglioglu seine Eindrücke zusammen, „wir ziehen unsere Lehren und lernen.“

VC Neuwied: Carla Fuchs, Madsen, Sina Fuchs, vom Schemm, Stöckmann, Kettenbach, Broekstra, Berger, Single, Sendner, Turmovich.

Spielverlauf, 1. Satz: 0:1, 1:7, 3:14, 6:18, 8:21, 13:21, 15:24, 16:25 (23 Minuten). 2. Satz: 0:2, 4:4, 9:9, 11:9, 12:15, 13:18, 14:20, 15:23, 17:25 (26). 3. Satz: 1:0, 2:5, 7:11, 11:11, 13:19, 19:21, 20:22, 21:25 (29). Zuschauer: 148.

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