Krämpfe verhindern Traumfinale
Krippes/Lohmann brechen Bann bei Dernbacher Beach Days
Alexander Krippes sorgte bei den Beach Days nicht nur für Lokalkolorit im Männerfeld, sondern sorgte an der Seite von Manuel Lohmann auch für zufriedene Gesichter beim Beach Club Dernbach. Die beiden Spieler der eigenen Drittliga-Mannschaft sorgten für den ersten „Heimsieg".
René Weiss

Der Bann ist gebrochen, auch wenn Krämpfe das Traumfinale verhinderten. Alexander Krippes und Manuel Lohmann beendeten bei den Beach Days in Dernbach für die Gastgeber das Warten auf einen Titel, den auch Olympiastar Tobias Brand gerne geholt hätte. 

Lesezeit 3 Minuten

Seit der Turnierpremiere im Jahr 1996 musste der Beach Club Dernbach beim A+-Turnier im Rahmen seiner Beach Days auf einen Sieger aus seinen Reihen warten. Diesmal hat es geklappt. Alexander Krippes und Manuel Lohmann sind seit dem Jahr 2018 ein festes Duo im Dernbacher Sand. Seitdem belegten sie einmal den zweiten, einmal den dritten, zweimal den vierten und einmal den fünften Platz. Immer waren sie vorne dabei, aber für an die Spitze hatte es nie ganz gereicht. Bis zum Donnerstagabend. Dann drehten sie das Finale gegen Marian Epple und Paul Stieper und sicherten sich den ersten Platz.

„Wir waren irgendwann in ihren Köpfen.“
Alexander Krippes zum Erfolgsrezept im Finale

„Es fühlte sich nach dem ersten Satz nicht so an, als könnten wie das Endspiel noch drehen“, gestand Krippes. Mit 13:21 hatte die Paarung aus der Drittliga-Mannschaft der Westerwald Volleys den Auftaktdurchgang abgegeben. Mit der zweiten Luft, Zuschauerunterstützung und dem permanenten Glauben an den Erfolg wendeten die Lokalmatadore das Blatt (22:20, 15:13). „Wir haben schon häufiger gegen sie gespielt und wussten, dass man immer dran bleiben muss. Manuel und ich haben alles mobilisiert“, schilderte Krippes.

Krämpfe bei Frieder Reinhardt (rechts) entschieden das zweite Halbfinale bei den Männern.
René Weiss

Vor zwei Jahren mussten sich Krippes/Lohmann gegen das Duo vom SSV Geißelhardt und dem SC Weiler an gleicher Stelle im kleinen Finale geschlagen geben, auch diesmal hatten sie sich bereits im Laufe des Nachmittags schon einmal gegenüber gestanden – ebenfalls mit dem besseren Ende für die Baden-Württemberger (2:1). Im letzten Spiel des Tages brachten starke Blocks von Lohmann das heimischer Duo ins Spiel zurück. „Wir waren irgendwann in ihren Köpfen“, spürte Krippes.

Von Paris über Polen in den Dernbacher Sand

Ab Mitte des zweiten Satzes gewannen die Männer der Westerwald Volleys die Oberhand und behielten diese bis zum Schluss. Obwohl sie durch die Niederlage zuvor eine Partie mehr bestreiten mussten. Für den Abend verordnete sich Krippes einen erholsamen Besuch in der Sauna, weil er an diesem Samstag beim Turnier in Heidelberg wieder hinters Netz gehen will. Zu den 200 in Dernbach gewonnenen Ranglistenpunkten sollen weitere hinzukommen.

Martha Walter (links) gewann bei den Beach Days an der Seite von Victoria Eckenweber die Frauenkonkurrenz.
René Weiss

Dass sich Turnier-Mitorganisator Erwin Hausen über einen sehr guten Zuschauerzuspruch freuen konnte, passte zum Premierensieg des ausrichtenden Vereins und hatte wohl auch etwas mit der Teilnahme von Hallenvolleyball-Nationalspieler Tobias Brand zu tun, der vor einem Jahr mit der deutschen Mannschaft bei den Olympischen Spielen in Paris im Viertelfinale stand. Im Halbfinale mussten er und Frieder Reinhardt die Hoffnungen auf den ersten Platz im Dernbacher Sand begraben. Beim Stand von 1:1 war Schluss, weil es für den von Krämpfen geplagten Reinhardt nicht mehr weiterging. So blieb den am Ende Viertplatzierten eine passive Endspiel-Teilnahme, indem sie im Frauenfinale die Schiedsrichter-Rolle übernahmen. Hier gewannen Victoria Eckenweber und Martha Walter in zwei Sätzen gegen Paula Kastner und Chantal Schirmer.

„Es war schön und hat Spaß gemacht, viele bekannte Gesichter wiederzusehen.“
Tobias Brand, Volleyballprofi auf Stippvisite bei den Beach Days

Brand hatte 2017 in Dernbach gemeinsam mit Manuel Lohmann – damals noch für die TGM Gonsenheim – gewonnen, und kehrte nach längerer Pause in den Westerwald zurück. „Frieder fragt mich jedes Jahr, aber zeitlich ist es häufig nicht möglich. Momentan habe ich drei, vier Wochen frei, sodass es gepasst hat. Es war schön und hat Spaß gemacht, viele bekannte Gesichter wiederzusehen“, schilderte Brand, der mit Reinhardt, Krippes und Co. früher gemeinsam in Mainz in der 2. Bundesliga gespielt hat.

Zog in Dernbach die Blicke auf sich: Nationalspieler Tobias Brand, der bei den Olympischen Spielen in Paris im Viertelfinale stand und als Profi in Polen spielt, zeigte, dass er sich auch im Sand wohlfühlt.
René Weiss

Inzwischen hat es der 26-Jährige (mindestens) eine Etage höher geschafft. Er steht vor seiner dritten Saison in der ersten polnischen Liga. Nach seinen Engagements in Lublin und Warschau wechselt Deutschlands Volleyballer des Jahres 2022 zur neuen Runde nach Danzig. „In Polen kann man sich sportlich weiterentwickeln. Die Liga ist in der Spitze und der Breite stärker als die Bundesliga“, berichtet er. Nach der Pause und dem Heimataufenthalt in Mainz geht’s im Juni mit der Nationalmannschaft weiter in der Nations League, bevor im September die Weltmeisterschaft stattfindet. „Eine Medaille ist unser Traum“, blickt Brand auf den Jahreshöhepunkt voraus.

Top-News aus dem Sport