TVF-Trainer Andreas Kurz schien vor Stolz zu platzen, als er gleich nach getaner Arbeit über die sozialen Medien von Platz drei grüßte. Der Ausfall von Stamm-Zuspieler Felix Schaab und vom zuverlässigen Gerrit Kissing hatte für ein Fragezeichen gesorgt. Doch die verbliebenen aufrechten Acht gingen das gelassen an, gewannen den ersten Satz gegen Hanau deutlich und mussten dann beim 27:25 in die Satzverlängerung.
Auch der Verlust von Durchgang drei brachte das Kurz-Team nicht aus der Spur, auch wenn die Gastgeber es mit kleinen Psychotricks versuchten. Jetzt war Kapitän Peter Wagler gefragt, der beruhigend auf seine Mitspieler einwirkte, die fast ausnahmslos über eine gesunde Portion Erfahrung verfügen. Waglers Einsatz schien wohl auch dem gegnerischen Trainer Oliver Fochler zu imponieren, denn er gab dem TVF-Spielführer die MVP- Auszeichnung zum wichtigsten Akteur. Zuvor hatten die Gäste allerdings mit dem 25:21 im vierten Satz die Partie für sich entschieden.
TVF hat ausreichend Alternativen
„Wir waren erst weit nach Mitternacht zu Hause angekommen und das merkte man den Jungs an“, meinte Andreas Kurz zum Eröffnungssatz tags darauf gegen die Mainzer Vorstädter, den sie mit 15:25 verschenkten. Jetzt zeigte sich aber, dass der Coach über die im Vorfeld angesprochenen Alternativen verfügte. Problemlos sprang Leon Janssen für den leicht verletzten Jan Thielmann ein, Feldkirchen gewann den zweiten Satz 25:19 und hatte nur noch ein wenig Mühe im umkämpften nächsten Durchgang.
Kurz hält sich mit Superlativen meistens zurück, aber er bescheinigte seinem Team eine grandiose Leistung in dieser Phase. Fast eine halbe Stunde lang wehrten sich die Gäste im dritten Satz bravourös, mussten aber immer einem knappen Zwei-Punkte-Rückstand hinterher laufen. Wenn gar nichts mehr funktionierte, legten sich die Mainzer mit dem Schiedsgericht an. „Das Geplänkel stellte uns allerdings vor keine weiteren Probleme“, freute sich der Trainer.
Jonas Meinke wertvollster Spieler
Jonas Meinke wurde MVP und Leon Janssen setzte beim 25:15 im Schlusssatz das Ausrufezeichen. Eine stattliche Anzahl seiner Angaben bereiteten dem Gegner Kummer und seine Kollegen nutzten die zurück kommenden „Geschenke“ konsequent.
So schaut man beim TV Feldkirchen nun gespannt auf das nächste Spiel beim Tabellenführer SG Westerwald Volleys (Sa., 19 Uhr) in Ransbach-Baumbach, das ein lang erwartetes Derby in der Region ist. Die bislang überragend auftretenden Westerwald Volleys scheinen als Aufsteiger derzeit das Maß aller Dinge in der vierthöchsten Spielklasse zu sein.