Volleyball-Regionalliga: Starke Frankfurter verlangen dem Tabellenführer im ersten und im dritten Satz einiges ab - Westerwälder wissen zu kontern
Bei starker Frankfurter Eintracht: Stadion-Atmosphäre bringt Westerwald Volleys nicht aus dem Takt
Johannes Delinsky wurde nach dem 3:0-Sieg beim starken Team der Eintracht Frankfurt zum wertvollsten Spieler seiner Westerwald Volleys gewählt. Foto: Andreas Hergenhahn
Andreas Hergenhahn

Frankfurt. Wer will diese Westerwald Volleys stoppen? Am ersten Spieltag der Rückrunde in der Volleyball-Regionalliga Südwest machte der Aufsteiger aus Ransbach-Baumbach und Dernbach exakt da weiter, wo er vor zwei Wochen zum Abschluss der Hinserie aufgehört hatte. Beim Team der Frankfurter Eintracht, das beim Gastspiel im Westerwald immerhin einen Satz für sich entschieden hatte, gewann die Mannschaft um Spielertrainer Alexander Krippes mit 3:0 (25:20, 25:7, 26:24).

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Die Hessen hatten sich einiges ausgedacht, um sich als Erster gegen die Überflieger der Liga zu behaupten. „Sie hatten sogar ein paar Eintracht-Fans in die Halle geholt, die sonst vermutlich eher zu den Fußballern ins Stadion gehen“, berichtete Krippes von lautstarker Fan-Unterstützung mit Trommeln. Hinzu kam ein Gastgeber, der auf dem Feld nicht bereit war, einfach klein beizugeben.

Das zeigte Wirkung. „Wir sind schwach ins Spiel gestartet und haben früh zurückgelegen“, so Krippes. „Auf der anderen Seite hat man gemerkt, dass die Frankfurter richtig Bock hatten, gegen uns was zu reißen.“ Mit „Dienst nach Vorschrift“, den der WWV-Spielertrainer in der Anfangsphase in seinen Reihen feststellte, wäre es an diesem Tag tatsächlich eng geworden für die Männer des SC Ransbach-Baumbach und des BC Dernbach/Montabaur. „Wir haben wirklich einige Zeit gebraucht, um unsere normale Form zu entwickeln“, beschrieb Krippes die Situation in seinem Team.

Doch bei den Westerwäldern ist darauf Verlass, dass sie jederzeit in der Lage sind, sich aus etwas schlechteren Phasen selbst zu befreien. Das war auch in Frankfurt der Fall. Mit einer sehr guten Serie, in der sein Team vor allem gut abgewehrt und sich im Angriff belohnt habe, verhinderten die Gäste den dritten Satzverlust in der gesamten Saison. „Das war auch wichtig“, sagte Spielertrainer Krippes mit Blick auf das 25:20 im ersten Durchgang. „Wenn man erst mal in Rückstand gerät, kann sich ein solches Spiel schnell in eine andere Richtung entwickeln.“

Dass die Frankfurter in der Lage sein würden, seiner Mannschaft gefährlich zu werden, hatte der WWV-Coach auf der Rechnung. „Sie hatten sechs Minuspunkte, die aber nicht alle auf sportlichem Wege zustande gekommen sind, sondern eher bürokratisch am Grünen Tisch“, erklärte er. „Die Tabelle sagt also nichts über die wahre Stärke der Eintracht aus.“

Bei seiner eigenen Mannschaft ist das anders. Die Westerwald Volleys stehen genau da, wo sie in dieser Saison hingehören – ganz oben. Das zeigten die beiden folgenden Sätze auf ganz unterschiedliche Weise. In Durchgang zwei knüpften die Gäste an die starke Schlussphase des ersten an und ließen den Frankfurtern keine Chance. „Wir haben gut geblockt und sie ein ums andere Mal zu Fehlern gezwungen“, war Krippes zufrieden mit dem, was sein Team beim überragenden 25:7 zeigte.

Vielleicht lief es zu gut aus Sicht der Gäste, die fortan wieder ein paar Gänge runterschalteten und allzu locker in den dritten Satz starteten. „Wir haben einfach zu wenig investiert“, klagte Krippes. Das registrierten die Frankfurter sofort und liefen quasi auf Knopfdruck wieder so heiß wie zu Beginn des Spiels. Von einer „Spiegelung des ersten Satzes“ sprach Krippes. Zwischenstände von 9:15 und 16:21 belegten den Eindruck.

Doch dann genügten den Westerwald Volleys „zwei, drei gute Aufschlagserien“, um das Geschehen wieder zu ihren Gunsten zu drehen. „In kritischen Phasen wieder anzuziehen, das zeichnet uns tatsächlich aus“, sagte Krippes nach dem vorletzten Spiel des Jahres, das den elften Sieg und die Punkte 31 bis 33 brachte.

Weiter geht es für den Aufsteiger am kommenden Samstag (14.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel bei der jungen Mannschaft von VJF Frankfurt II, ehe die kurze Weihnachtspause ansteht. Das erste Spiel im neuen Jahr bestreiten Alexander Krippes und Co. dann am Samstag, 7. Januar, ab 19 Uhr beim TV Bliesen.

Westerwald Volleys: Dilly, C. Heibel, Waters, Lohmann, A. Krippes, Delinsky, Reinhardt, Martin, Schmidt.

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