Volleyball-Regionalliga: Westerwald Volleys machen gegen die Frankfurter Talente auch in dünnerer Besetzung das Dutzend Saisonsiege voll
15 Punkte in Folge: Delinskys Serie ebnet den Weg zum zwölften Sieg der Westerwald Volleys
Johannes Delinsky (links), der hier Christoph Heibel in Szene setzt, zog den jungen Frankfurtern mit seiner fulminanten Aufschlagserie den Zahn. Mit 15:0 brachte er die Westerwald Volleys in Führung. Foto: Andreas Hergenhahn
Andreas Hergenhahn

Frankfurt. Am Dienstagabend werden die Westerwald Volleys noch mal in der Halle zusammenkommen. „Man könnte es Jahresabschlusstraining nennen“, sagt Alexander Krippes, der Spielertrainer des Volleyball-Regionalligisten. „Aber wahrscheinlich werden wir doch nur ein bisschen Fußball spielen.“ Die Stimmung beim souveränen Tabellenführer lässt sich wohl nicht besser auf den Punkt bringen: Der Volleyball kann ruhen – denn die Pflicht hat der Aufsteiger mit Bravour gemeistert.

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Auch das letzte Spiel des Jahres passt da ins Bild: Bei den Volleyball Juniors Frankfurt II, den Talenten aus dem Bundesstützpunkt des Deutschen Volleyball-Verbandes, setzten sich die Kombinierten des SC Ransbach-Baumbach und des BC Dernbach/Montabaur mit 3:0 (25:9, 25:23, 25:22) durch. Es war der zwölfte Sieg im zwölften Spiel und der zehnte Erfolg, bei dem der Gegner keinen Satz holte. Platz eins, 36 Punkte, sieben Zähler Vorsprung auf den Tabellenzweiten SSC Vellmar – mehr geht nicht.

Trotz der auch vor dieser Partie schon überragenden Bilanz machten sich die Westerwälder mit ein paar Sorgen auf den Weg Richtung Frankfurt. „Wir wussten aus dem Spiel der Hinrunde, dass die Jungs aus Frankfurt großes Potenzial haben. Und es ist klar, dass sie sich durch ihr tägliches Training sehr schnell entwickeln“, sagt Krippes. „Hinzu kam, dass wir doch etwas unterbesetzt waren und alles andere als vollständig antreten mussten.“ Daher holte der Trainer Benjamin Putzker aus der zweiten Mannschaft in den Kader und nahm zudem Steffen Siry als Back-up mit. „Benjamin hat auch als Außenangreifer gespielt und seine Sache sehr gut gemacht“, lobt Krippes den Nachrücker aus der eigenen Reserve, die in der Rheinland-Pfalz-Liga angesiedelt ist.

Durch die Ausfälle waren auch einige Umstellungen notwendig, sodass „wir unsicher waren, wie wir ins Spiel kommen werden“, berichtet der Spielertrainer. Doch die Fragezeichen waren schnell verschwunden. Denn Johannes Delinsky setzte mit seiner Aufschlagserie gleich Maßstäbe: Mit 15:0 lagen die Gäste bereits vorne, als auch die jungen Spieler des Jugend-Nationalteams wieder dran kamen mit der Spieleröffnung. „Da waren die anfänglichen Sorgen schnell verflogen“, sagt Krippes.

Vor allem im ersten Durchgang hätten die Frankfurter noch einige Fehler gemacht und allzu oft die falschen Entscheidungen getroffen, etwa bei den Aufschlägen, die sie immer wieder an die erfahrenen Delinsky, Krippes oder Manuel Lohmann adressierten. „Das hat es uns natürlich leichter gemacht. Man muss einfach sagen, dass wir die Ruhe und Erfahrung mitbringen, die man in den entscheidenden Phasen braucht. Da merkt man trotz der Ausfälle und Umstellungen, dass am Ende immer noch drei Leute auf dem Feld stehen, die vor kurzem noch in der 2. Bundesliga gespielt haben.“ Wo wirkt auch der zweite Satz enger, als er tatsächlich war. Die Westerwald Volleys führten bereits mit 24:18, benötigten dann aber ein paar Anläufe, um den 25. Punkt zu machen.

Der dritte Satz verlief dann bis zur Mitte ausgeglichen, ehe sich wieder der reiche Erfahrungsschatz der Gäste bemerkbar machte und letztlich den Ausschlag gab. „Wenn wir als ehemalige Zweitligaspieler spielen, hilft das auch den anderen, die dabei sind. Das sorgt einfach für Ruhe“, weiß Krippes.

Trotz der beeindruckenden Serie der vergangenen drei Monate komme die Weihnachtspause jetzt genau richtig. „Es gilt, ein paar Wehwehchen auszukurieren“, sagt der Spielertrainer der Westerwald Volleys. „Da ist es gut, wenn der Volleyball ruht und der Körper geschont wird.“ Schließlich warten früh im neuen Jahr die wohl schwersten Aufgaben der Rückrunde. Nach dem Auftakt am 7. Januar beim TV Bliesen folgen die Spiele zu Hause gegen den stark eingeschätzten TuS Kriftel II (14. Januar) und bei Verfolger SSC Vellmar (22. Januar).

„Das sind die entscheidenden Spiele im Kampf um die Meisterschaft“, betont Krippes. „Dafür ruhen wir uns jetzt aus, solange die Halle geschlossen ist.“ Und er ergänzt: „Selbst wenn die Halle offen wäre, würden wir eine Pause machen.“ Höchstens ein kleines Fußballspiel unter Kumpels wäre vielleicht noch drin...

Westerwald Volleys: Dilly, Siry, C. Heibel, Lohmann, Schmidt, A. Krippes, Delinsky, Putzker, Martin.

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