Die Ausbeute an Ballpunkten im Gepäck war für die Neuwieder Volleyballerinnen im Bundesligaspiel magerer als in der Pokalpartie vor drei Wochen, als der VC Neuwied insgesamt 44 Punkte erzielt und einen besseren Eindruck hinterlassen hatte. Nach 64 Spielminuten ging es für beide Teams bereits zum Duschen.
Für die Partie beim Doublegewinner der Vorsaison hatte VCN-Trainer Tigin Yaglioglu Positionen getauscht: Yasmine Madsen spielte auf der Außen-Annahmeposition, dafür tauchten Sina Stöckmann und ab Satz zwei Laura Broekstra auf der Diagonalposition auf.
1469 Zuschauer in Stuttgart
In der erneuerten Formation ergaben sich vor 1469 Zuschauern etliche Abstimmungsprobleme in Annahme und Abwehrverhalten, die von den routinierten Stuttgarterinnen kühl genutzt wurden. Schon beim 4:1 für Stuttgart im ersten Durchgang sah sich Yaglioglu gezwungen, die erste Auszeit zu nehmen.
In der Folge stabilisierte sich das Neuwieder Spiel zunächst, und die Deichstadtvolleys schafften es eine Weile, die Stuttgarterinnen nicht zu weit enteilen zu lassen. Zunächst war es die unzureichende Neuwieder Chancenverwertung, die dem MTV immer wieder einen Vorteil verschaffte. Den Satz gewann Stuttgart daher auch in der Höhe verdient mit 25:15.
Neuwied zeigt schwache Leistung
Mit demselben Resultat endete auch Satz 2. Beim VCN häuften sich Missverständnisse in der Feldabwehr, bei der sich die Neuwieder Spielerinnen gelegentlich ins Gehege gerieten. Ihnen gelang es in keiner Phase, Stuttgart zu fordern.
Den Schwäbinnen ihrerseits erwuchsen immer wieder Gelegenheiten, in der Netzmitte mit erstem Tempo anzugreifen und dem Neuwieder Block kaum Chancen zu lassen oder aus dem Hinterfeld zu Erfolgen gegen auch physisch unterlegene Gäste zu kommen.
VCN-Angriff kann kein Druck aufbauen
Dabei sollten gelegentliche Neuwieder Erfolge, die fast ausschließlich über die Außenpositionen erzielt wurden, nicht unter den Tisch fallen. Yasmine Madsen und die routinierte Sina Fuchs, die später als beste Neuwieder Spielerin benannt wurde, konnten sich gelegentlich auszeichnen.
Satz 3 endete mit einem deftigen 10:25 und manifestierte die Neuwieder Probleme besonders deutlich. Er begann mit drei Annahmefehlern der Deichstadtvolleys auf der gleichen Position. Ungenaue Ballannahmen zwangen die Zuspielerinnen zu weiten Wegen zum Ball und in der Folge zu Notpässen auf die Außenpositionen. Die Angreiferinnen gelangten nicht mehr in eine günstige Abschlagposition, um Druck aufzubauen.
Stuttgarter Machtdemonstration
Die Stuttgarterinnen und ihre Zuspielerin Hannah Kohn, die von Yaglioglu zur wertvollsten Spielerin des MTV gekürt wurde, nahmen derartige Geschenke dankbar an und spulten ihr reichhaltiges Repertoire ab. Neuwied hatte keine Chance, schnelle Bälle über die Netzmitte zu spielen. Das Spiel wurde so zu einer Machtdemonstration des Stuttgarter Blocks um Nationalspielerin Marie Schölzel.
Tigin Yaglioglu war nach dem Spiel recht wortkarg: „Der MTV Stuttgart war viel zu stark für uns. Wir hatten in keinem Spielelement auch nur den Hauch einer Chance. Wir müssen das wegstecken. Wichtig ist jetzt, uns mit einer guten Trainingswoche auf die Partie gegen Suhl vorzubereiten.“
Nächster Neuwieder Gegner ist Suhl
Das nächste Heimspiel des VCN gegen den VfB Suhl aus Thüringen ist vorverlegt worden und findet am kommenden Samstag, 20 Uhr, in der Sporthalle des Rhein-Wied-Gymnasiums statt.
VC Neuwied: Carla Fuchs, Madsen, Pia Fuchs, Sina Fuchs, vom Schemm, Stöckmann, Kettenbach, Broekstra, Berger, Single, Sendner, Turmovich.