Über 1000 Spiele an drei Tagen
Wirgeser Pfingstturnier trotzt dem Trend im Tischtennis
Internationale Note beim Pfingstturnier: Der litauische Nationalspieler Zeiymis Kestutis von der TG Oggersheim setzte sich im Finale der S-Klasse gegen Thomas Ebel (Viktoria Preußen) durch. Beide zeigten spektakuläre Ballwechseln.
Andreas Hergenhahn

Wenn die Massen in die Eifel stürmen, um bei Rock am Ring zu feiern, bietet der TTC Wirges seit Jahrzehnten eine sportliche Alternative. Eine Parallele zum Festival am Nürburgring: Auch das Tischtennis-Pfingstturnier gehört nicht zum alten Eisen.

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Während viele Tischtennisturniere unter rückläufigen Teilnehmerzahlen leiden, setzt der TTC Wirges im Jubiläumsjahr ein eindrucksvolles Zeichen: Über 1.000 Spiele wurden am traditionellen Pfingstwochenende absolviert – eine Zahl, die nicht nur den hohen Stellenwert des Turniers unterstreicht, sondern auch die Professionalität und Erfahrung der Veranstalter widerspiegelt. Zum 75-jährigen Bestehen des Vereins wurde die Sporthalle an der Wirgeser Theodor-Heuss-Schule zur Bühne für spannende Matches, Überraschungssiege und große Emotionen.

Spiele an 16 Tischen gleichzeitig

Von Samstag bis Pfingstmontag wurde auf bis zu 16 Tischen gleichzeitig gespielt – reibungslos und mit minimalen Wartezeiten, wie viele Aktive lobend betonten. Der Samstag begann sportlich stark: In der Klasse bis 1400 Punkte setzte sich Alexander Geis (TTV Höhn) im Finale gegen den talentierten Nachwuchsspieler Janosch Zierold (TTC Zugbrücke Grenzau) durch. In der Seniorenklasse Ü40 triumphierte Markus Ströher von den Sportfreunden Höhr-Grenzhausen und sicherte sich verdient den Titel. Damit zeigte der Manager des Bundesligisten TTC Zugbrücke Grenzau, dass er als Aktiver an der Platte nichts verlernt hat.

Trumpfte in der Ü40-Klasse auf: Markus Ströger von den Sportfreunden Höhr-Grenzhausen.
Andreas Hergenhahn

Am Nachmittag startete das mittlerweile traditionsreiche 2er-Mannschaftsturnier, das sich längst zu einem Highlight des Turniers entwickelt hat. Bei einem Feld von 21 Teams setzte sich die Paarung Sebastian Tiemann, der ab der kommenden Saison für den FC Bayern München aufschlägt, und Lokalmatador Marcel Müller (TTC Wirges) durch. Im spannenden Finale bezwangen sie Luke Hammer und Raphael Weiß (TuS Weitefeld-Langenbach). Für Turnierverhältnisse endete das Endspiel früh – schon um 0.30 Uhr stand das Siegerduo fest...

Ebel schaltet Favorit Schwarz aus

Am Sonntag folgten drei stark besetzte Einzelwettbewerbe: In der Klasse bis 1800 TTR-Punkte traten 54 Spielerinnen und Spieler an, in der Klasse bis 1600 Punkte zählten die Organisatoren den TTC Wirges 53 Meldungen. Die offene Klasse am Nachmittag zog viele Zuschauer an, zu sehen gab’s schließlich die Favoriten Michael Schwarz (TV Limbach) und Zeiymis Kestutis (TG Oggersheim). Doch es kam anders als erwartet: Schwarz musste sich bereits im Viertelfinale Thomas Ebel (Viktoria Preußen) geschlagen geben, der in Topform auch Philipp Hoffmann (Eintracht Frankfurt) bezwang.

Im Finale gegen den souverän aufspielenden Kestutis zeigte Ebel großen Kampfgeist und verzauberte das Publikum mit spektakulären Ballwechseln. Trotz aller Bemühungen setzte sich die internationale Klasse des litauischen Nationalspielers durch – am Ende stand es nach Sätzen 3:1. Dominic Stendebach, Spitzenspieler des gastgebenden TTC Wirges, belegte in dieser Konkurrenz einen starken dritten Platz.

Dominic Stendebach vom gastgebenden TTC Wirges belegte den starken dritten Platz in der offenen Klasse.
Andreas Hergenhahn

Der Pfingstmontag stand schließlich ganz im Zeichen des Nachwuchses – mit einer stabilen Teilnehmerzahl von 60 Jugendlichen. In der U13-Kategorie gewann Felix Gries (TTC Grün-Weiß Erpel). Die Jugendabteilung des TTC Torney feierte in der U15- und U19-Klasse gleich zwei Titel: Carlos Frada Lopez und Romeo Schwarzkopf setzten sich jeweils durch und zeigten, dass sich kontinuierliche Nachwuchsarbeit auszahlt.

Mit Leidenschaft, Organisationstalent und kollegialem Engagement

Nach den langen Turniertagen zogen die Macher des „Klassikers“ ein zufriedenes Fazit. „Auch 2025 bleibt das Pfingstturnier in Wirges ein leuchtendes Beispiel dafür, dass man mit Leidenschaft, Organisationstalent und kollegialem Engagement ein sportliches Großereignis erfolgreich stemmen kann“, sagten die Brüder Michel und Marcel Müller, bei denen die Fäden im Organisationsteam des TTC zusammenlaufen. Und das sei auch „im Angesicht gegenläufiger Entwicklungen in der Breite des Tischtennissports“ zu sehen. „Der TTC Wirges hat sich mit dieser Jubiläumsausgabe einmal mehr als feste Größe im Turnierkalender etabliert“, fassen die Macher des Pfingsturniers nach der Auflage im Jahr des 75. Geburtstags zusammen.

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