Wiedersehen mit Ovtcharov
Wiederholt Grenzau das Wunder gegen Fulda?
Einen Abend zum Vergessen erlebte Dimitrij Ovtcharov Ende November in der Zugbrückenhalle. Zwar gewann er sein Einzel gegen Feng Yi-Hsin, dennoch musste er sich mit dem TTC Fulda-Maberzell beim TTC Grenzau mit 1:3 geschlagen geben.
Wolfgang Heil

Noch drei Spiele bleiben dem TTC Zugbrücke Grenzau, um für ein versöhnliches Saisonende zu sorgen. Vor den Heimspielen gegen Bremen und Bergneustadt geht es für die Westerwälder zum ambitionierten TTC Fulda-Maberzell.

Dieser Abend dürfte als der große Moment in einer ganz schwierigen Saison hängen bleiben. Als Tabellenführer war der TTC Fulda-Maberzell an diesem Tag Ende November ins Brexbachtal gekommen, um durch einen Sieg beim TTC Zugbrücke Grenzau die eigene Position in der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) zu festigen. Doch am Ende standen die Osthessen bedröppelt da, von Euphorie keine Spur. Sinnbildlich trafen sich nach der 1:3-Niederlage Fuldas Macher Stefan Frauenholz und sein Weltklassespieler und Dimitrij Ovtcharov vor der Halle im Grenzauer Nieselregen zur Bestandsaufnahme.

Bis dato der letzte Sieg für den TTC

War der Grenzauer Sieg damals eine Überraschung, käme er im Rückspiel (Samstag, 19 Uhr) auf den ersten Blick einem kleinen Wunder gleich. Zwar hinken die Fuldaer den eigenen Ansprüchen hinterher, doch als Tabellenvierter haben sie die angepeilte Play-off-Teilnahme weiter im Blick. Für Grenzau hingegen war das 3:1 Ende November, für das Maciej Kubik und Feng-Yi-Hsin gegen Ruwen Filus sowie Luka Mladenovic gegen Fan Bo Meng gesorgt haben, der dritte und bis dato letzte Sieg in dieser Saison.

Nicht weniger als elf Niederlagen musste die Mannschaft von Trainer Slobodan Grujic in der Folge einstecken – eine Negativserie, die mindestens Seltenheitswert haben dürfte in der Grenzauer Bundesliga-Geschichte. Was aber auch zur Wahrheit gehört: So schlecht, wie es die Zahlen vermitteln, sind die Brexbachtaler nicht. Sechs der letzten neun Partien haben sie im Doppel verloren, waren also stets dran am Gegner. Doch dran ist nicht genug in dieser starken Klasse, in der sich viele Teams verstärkt zeigen – so wie Fulda.

„Wir haben uns vorgenommen, noch ein bis zwei Siege zu schaffen. Ich glaube, das haben wir uns verdient.“
Slobodan Grujic, Trainer TTC Grenzau

In den vergangenen Jahren noch weit hinten im Klassement angesiedelt, träumen sie nun davon, um den Titel mitzuspielen. Doch mit Ovtcharovs Verpflichtung allein ist es nicht getan. Die frühere Nummer eins der Welt kommt zwar auf eine überzeugende Bilanz von 18:4, steht in der Rückrunde aber nur bei 5:4 Siegen. Hinter der Nummer eins ist Kao Cheng-Jui als Leistungsträger etabliert (8:4), Ruwen Filus (7:10) und Fan (7:9) fallen aber – gemessen an den Ansprüchen – schon leicht ab.

„Theoretisch geht es um nichts mehr“, sagt TTC-Coach Grujic vor dem Rückspiel und bezieht sich auf die Tatsache, dass sein Team trotz der schwierigen sportlichen Lage als Tabellenletzter nicht absteigen kann, weil kein Zweitligist aufsteigen möchte. Abfinden will sich Grenzaus Trainer aber nicht mit dem Schicksal, nach jedem Spiel dem Gegner zum Erfolg gratulieren zu müssen. „Wir haben uns vorgenommen, noch ein bis zwei Siege zu schaffen. Ich glaube, das haben wir uns verdient.“

Ein bis zwei Siege sind Grujics Ziel

Zu oft habe man 2:3 verloren und trotz des langen Ausfalls von Maciej Kubik gezeigt, dass man eine solide Mannschaft habe, die mithalten kann. „Wir werden alles probieren in den letzten drei Spielen“, verspricht Grujic. „Das ist ganz wichtig, auch für die nächste Saison.“ Fulda erwartet Grenzaus Trainer allerdings in starker Besetzung, „aber vielleicht klappt es ja mal“. Wie man die Osthessen ärgert, hat sein Team schon gezeigt.

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