Kreistag in Rhaunen
Verzweifelte Suche nach Ausrichter für Titelkämpfe
Der Vorsitzende der Tischtennis-Region Rhein-Hunsrück, Jürgen Johann (links), ehrte am Kreistag in Rhaunen Georg Lunkenheimer (DJK Oberwesel), Ursula Schwickert (TuS Kirchberg) und Helge Michel (TTC Roth).
Jürgen Johann

Beim Kreistag der Rhein-Hunsrücker Tischtennisszene verlief nicht alles reibungslos in Rhaunen. Es wird immer schwieriger, ausrichtende Vereine für kreisinterne Titelkämpfe zu gewinnen.

Der Kreisvorstand hatte geladen und rund 60 Aktive aus 39 Rhein-Hunsrücker Tischtennisvereinen oder -abteilungen fanden den Weg zum Kreistag nach Rhaunen, wo die Jubiläums-Spielgemeinschaft der SG Kirchberg-Rhaunen aus Anlass ihres 50-jährigen Bestehens ins örtliche Vereinsheim der katholischen Kirchengemeinde geladen hatte.

Der Bopparder Kreisvorsitzende Jürgen Johann freute sich, dass er neben dem engagierten SG-Ausrichtertrio um Eugen Thissen, Ursula Schwickert und Jürgen Klumb mit Jan Hallerbach auch den RTTV-Verbands-Vizepräsidenten Sport „ganz oben im Hunsrück“ begrüßen konnte. Da in diesem Jahr turnusgemäß keine Wahlen anstanden und auch die „klassischen Pflichtpunkte“, insbesondere die Rückschau auf das abgelaufene Tischtennisjahr mitsamt Vorstandsentlastung und Ehrungen der Meistermannschaften zügig abgearbeitet wurden, standen schon früh am Abend drei Einzelehrungen verdienstvoller Akteure an. Unter dem Beifall des Plenums freuten sich Georg Lunkenheimer (DJK Oberwesel), dem die Goldene Verbandssiegernadel für mehr als vier aktive Tischtennisjahrzehnte überreicht wurde, ebenso wie Helge Michel (TTC Roth) und Ursula Schwickert (TuS Kirchberg), die für überdurchschnittliche und langjährige Funktionserfüllung im Heimatverein mit der Bronzenen Ehrennadel des Sportbundes Rheinland ausgezeichnet wurden.

Nächster Kreistag findet in Leideneck statt

Bei den folgenden Vergaben offizieller Kreisveranstaltungen wurde zunächst die Bewerbung des TTV Leideneck, der aktuell auf sein 50-jähriges Vereinsbestehen zurückblicken kann, zur Durchführung des nächstjährigen Kreistages am 8. Mai 2026 ebenso einstimmig beschlossen, wie auch dem VfR Simmern die Ausrichtung des Final-Four-Pokalendturniers mit parallelem Kreis-Mini-Entscheid (14./15. März 2026) übertragen wurde.

Für überraschte Gesichter sorgte jedoch die Mitteilung des altgedienten Kreis-Chefs Johann, dass sich für die Ausrichtungen der Kreis-Einzelmannschaften und -ranglisten erstmals in seiner inzwischen 21-jährigen Amtszeit keine Vereine gefunden hätten. Alle Appelle Johanns nutzten (noch) nichts – die beiden Traditionsveranstaltungen blieben verwaist.

„Die Hoffnung stirbt zuletzt und es wäre gerade auch für unseren Nachwuchs sehr, sehr wichtig, dass die traditionellen Leistungsvergleiche auf Kreisebene auch eine Fortsetzung fänden.“
Jürgen Johann, Vorsitzender Region Rhein-Hunsrück

Johann warb sodann für eine Zusammenarbeit mehrerer Kleinvereine, da sich der TuS Sohren dankenswerterweise bereit erklärte, die Turnieraustragungen in der dortigen Halle mitsamt Equipment und der Unterstützung bei der Klärung organisatorischer Punkte potenziellen Interessenten zu ermöglichen. Mit Hinweis auf die stetigen „hoheitlich vorgegebenen Erschwernisse“, verwiesen wurde auf das durch die Einführung von QTTR-Punkten und kostenpflichtiger Turnierlizenz mitsamt den enormen Erhöhungen des Startgeldes das Teilnehmerinteresse massiv zurückgegangen sei, fanden sich dennoch zumindest zunächst immer noch keine Interessenten.

Erst nach zielgerichteten Gesprächen von Vorstandsmitgliedern in der Veranstaltungspause erklärten sich dann doch mehrere Vereinsvertreter bereit, zumindest in ihren Heimatvereinen nochmals nach freiwilligen Mitstreitern zur Durchführung eines Kreisturniers zu finden und eventuell als Ausrichter einzuspringen. „Die Hoffnung stirbt zuletzt, und es wäre gerade auch für unseren Nachwuchs sehr, sehr wichtig, dass die traditionellen Leistungsvergleiche auf Kreisebene auch eine Fortsetzung fänden“, so Johann.

Hallerbach überzeugt Kritiker

Zahlreiche verfahrungstechnische Hinweise zur Gewährleistung einer problemlosen Rückrunde von Pokalspielleiter Martin Morschhäuser bildeten neben der Darstellung aktueller Verbandsentwicklungen von RTTVR-Vizeprädident Jan Hallerbach einen weiteren Schwerpunkt der rund dreistündigen Sitzung, wobei auch hier die stetig steigende Kostenentwicklung neben nicht von allen nachvollziehbaren organisatorischen Änderungen in der Abwicklung des Spielbetriebs den Diskussionsschwerpunkt bildeten. Letztlich konnte Verbandsvize Hallerbach aber auch die letzten Kritiker davon überzeugen, dass sie die Wahrnehmung aller Vereinsinteressen bei den Verbandsverantwortlichen in guten Händen wissen, was mit einem lang anhaltenden Abschlussapplaus honoriert wurde.

Top-News aus dem Sport