Tagelang hat einer die Schlagzeilen rund um den TTC Zugbrücke Grenzau beherrscht, der als Elfjähriger eigentlich in der zweiten Mannschaft und bei den Junioren des Vereins spielt. Doch das Bundesliga-Debüt des Ransbach-Baumbacher Schülers Marlon Börner im Heimspiel gegen die TTF Ochsenhausen (1:3) war so außergewöhnlich, dass der mutige Auftritt des Fünftklässlers gegen den Olympiavierten und Weltranglistensechsten Hugo Calderano immer größere Wellen schlug. So langsam ist aber der Alltag zurück in der Zugbrückenhalle – und damit stellt sich die Frage: Wie ist es vor dem Auswärtsspiel der Brexbachtaler im luxemburgischen Berbourg gegen den 1. FC Saarbrücken (Sonntag, 14 Uhr) um die Personallage bestellt?
Nach sieben Niederlagen wächst der Rückstand
„Wir sind zu viert“, beruhigt Grenzaus Trainer Slobodan Grujic, der nach der Rückkehr der zuletzt fehlenden Luka Mladenovic und Patrick Baum also nicht noch einmal in die personelle Trickkiste greifen muss. Dadurch liegt der Fokus auch wieder auf der sportlichen Lage des TTC, die sich nach sieben Niederlagen in Folge alles andere als rosig darstellt. Als Tabellenletzter droht Grenzau den Anschluss nach oben zu verlieren. Nach gut zwei Dritteln der Saison beträgt der Rückstand der Brexbachtaler auf den Vorletzten TTC OE Bad Homburg zwei Punkte und der auf Borussia Dortmund und den Post SV Mühlhausen vier Punkte.
Daran etwas zu ändern, wenn der Gegner Saarbrücken heißt, ist „eine ganz, ganz schwere Aufgabe“, wie Grujic weiß. Zwar ist sein ehemaliger Verein, den er 2020 zur ersten Deutschen Meisterschaft geführt hat, aktuell auch nur Tabellensechster, ließ aber zuletzt durch einen 3:0-Coup bei Borussia Düsseldorf aufhorchen und hat den Sprung unter die ersten Vier der Tabelle ganz sicher noch nicht abgehakt.
„Wenn sich eine Chance ergibt, müssen wir zugreifen.“
Slobodan Grujic, Trainer TTC Grenzau
„Sie kämpfen um die Play-offs und werden gegen uns gewinnen wollen“, weiß Grujic. „Das ist für uns nicht gut. Aber wir werden alles versuchen – bis zum letzten Ball. Wenn sich eine Chance ergibt, müssen wir zugreifen.“ Komplett sind die Grenzauer trotz der beiden Rückkehrer nicht, weil sich Maciej Kubik aus gesundheitlichen Gründen unverändert in seiner polnischen Heimat aufhält. Feng Yi-Hsin und Luka Mladenovic stoßen nach ihren Auftritten beim „Singapore Smash“ aber rechtzeitig aus Singapur zurück, auch Patrick Baum nach erledigten Visa-Angelegenheiten in Russland und der Brite Sam Walker stehen bereit. „Bis zum Umfallen“ soll sein Team kämpfen, was der Trainer bei einem Spieler nicht extra betonen muss. Für den Luxemburger Mladenovic ist der Auftritt praktisch ein Heimspiel, das zudem vor ausverkauften Rängen ausgetragen wird.
In der Hinrunde musste Grenzau ohne seinen Taiwnesischen Spitzenspieler Feng auskommen und unterlag in der Besetzung Kubik, Baum und Mladenovic mit 1:3 gegen die Saarbrücker Eduard Ionescu, Patrick Franziska und Yuto Muramatsu. Zudem zählen der international erfahrene Darko Jorgic und Cedric Meissner zum Aufgebot des 1. FCS, das auch fernab der eigentlichen Heimat als klarerer Favorit in die Partie geht.