Der Gedanke daran, dass er am Samstagabend einen Haken an die Saison 2024/25 machen kann, scheint Slobodan Grujic zu erleichtern. „Das letzte Spiel“, holt der Trainer des Tischtennis-Bundesligisten TTC Zugbrücke Grenzau etwas aus, um nach einer kurzen Pause seinen Gedanken doch schnell zu Ende zu bringen: „Ich muss ehrlich sagen, dass ich ganz froh bin, dass es das letzte Spiel in dieser schweren Saison für uns ist.“ Dennoch ist es dem TTC-Coach ein Anliegen, mit Blick auf das Kräftemessen mit dem TTC Bergneustadt (Samstag, 18 Uhr, Zugbrückenhalle) anzufügen: „Ich hoffe, dass wir viele Zuschauer haben werden, damit wir uns mit einer guten Vorstellung von ihnen verabschieden können.“ Dafür werde sein Team das Maximum geben.
„Alle Spieler wollen einen guten Eindruck hinterlassen und Selbstvertrauen tanken mit dem ein oder anderen Sieg.“
Slobodan Grujic, Trainer TTC Grenzau
Wenn Grujic in diesem Zusammenhang von seinem „Team“ spricht, könnte er allerdings getrost von seinem „Trio“ reden. Denn fast schon passend zur gesamten Saison, die geprägt war von Krankheiten und Verletzungen, bleibt der TTC auch am 22. Spieltag der TTBL nicht verschont von personellen Engpässen. Neben Maciej Kubik, der seit Monaten aus gesundheitlichen Gründen passen muss, fehlt gegen den Tabellenachten (18:24 Punkte) ausgerechnet Feng Yi-Hsin, der mit Abstand beste TTC-Spieler.
„Es ist klar, was Feng für unsere Mannschaft bedeutet“, bedauert Grujic den Ausfall seiner Nummer eins, die sich aktuell bei einem Turnier in Indien aufhält und nicht eigens für das letzte Heimspiel anreisen kann. Aber auch ohne den jungen Taiwanesen, der mit einer Bilanz von 19:13 der klar beste Spieler des Tabellenletzten (8:34 Punkte) ist, würde sich vor heimischer Kulisse jeder noch einmal voll reinhängen. „Alle Spieler wollen einen guten Eindruck hinterlassen und Selbstvertrauen tanken mit dem ein oder anderen Sieg“, verspricht Grujic, dessen Team sich durch die beiden Ausfälle praktisch von selbst aufstellt.
Ströher hofft auf eine Überraschung
Neben Luka Mladenovic (5:12) und Sam Walker (2:13) wird wohl Routinier Patrick Baum (0:3) wieder ins Aufgebot rücken, das es gegen Bergneustadt besser machen soll als bei der 1:3-Niederlage in der Hinrunde. „Bergneustadt ist immer ein Heimspiel wert“, findet Markus Ströher, der Manager der Brexbachtaler. „Die Zuschauer können sich immer auf packende Duelle freuen“, weiß er. Bergneustadt sei ein Gegner, „der es uns immer sehr schwer macht, aber gegen den wir auch schon mal überraschen konnten“. Das verspreche „ein tolles Duell am letzten Spieltag der Saison“.
Einer der bekanntesten Namen in Reihen der Gäste ist der Ex-Grenzauer Kanak Jha, dem in der laufenden Runde aber die Konstanz fehlte. Überzeugte der US-Amerikaner in der Hinrunde noch mit zehn Siegen bei nur drei Niederlagen, kam er in der Rückrunde „nur“ noch auf eine ausgeglichene Bilanz von 6:6. Umgekehrt war es bei Bergneustadts Eigengewächs Benedikt Duda, der seine Bilanz der Hinrunde (6:7) in der Rückserie merklich verbesserte (7:4). Weiter zum Kader gehören der Belgier Adrien Rassenfosse (10:10) und der Franzose Romain Ruiz (3:8).
Fans halten TTC stets die Treue
„Wir hatten viel Pech, aber wir werden gegen eine sehr gute Mannschaft aus Bergneustadt alles versuchen“, zeigt Grenzaus Trainer Respekt vor den Gästen. Noch mehr im Blick hat Grujic aber sein eigenes Team, das die Saison zwar auf dem letzten Rang beenden, aber nicht absteigen wird, weil kein Zweitligist aufsteigen will. Die Fans des TTC, das haben die vergangenen Wochen gezeigt, messen die Leistung ihrer Mannschaft nicht am Tabellenplatz. Nach dem Überraschungscoup in Fulda, wo nach elf Niederlagen die lange Durststrecke endete, unterstützten sie Feng und Co. am vorletzten Spieltag gegen Werder Bremen. 420 Zuschauer sahen die 1:3-Niederlage.
Insgesamt kamen 3580 Zuschauer zu den bisherigen zehn Heimspielen des TTC in die Zugbrückenhalle, im Schnitt also 358. Da die Anreise aus Bergneustadt mit gut 80 Kilometer vergleichsweise entspannt ist, dürften auch die Gäste ein einige Anhänger mitbringen und dabei helfen, den Schnitt vielleicht noch etwas nach oben zu treiben.
Shuttlebus und Rabattaktion für Fans
Um beim letzten Saisonspiel gegen den TTC Bergneustadt (Samstag, 18 Uhr) im engen Brexbachtal ein Verkehrschaos zu verhindern, richtet der TTC Zugbrücke Grenzau wieder einen Shuttle-Service ein. Ab 16.30 Uhr setzt der TTC einen Shuttle-Bus zwischen dem Rastal-Parkplatz im Ortsteil Grenzhausen und der Zugbrückenhalle ein. Die Verantwortlichen appellieren an die Besucher, von diesem Angebot Gebrauch zu machen, da in Grenzau an diesem Tag eine besonders erschwerte Parksituation herrsche. Eine besondere Aktion für Fans gibt es obendrein: Wer im Trikot zum Heimspiel kommt, erhält an der Tageskasse eine Ermäßigung von 50 Prozent auf sein Ticket. ros