Lieblingsgegner Bremen kommt
Grenzau mit neuem Selbstvertrauen gegen alte Bekannte
Der Kasache Kirill Gerassimenko ist auch als gegnerischer Spieler stets ein gern gesehener Gast in der Zugbrückenhalle. Von 2017 bis 2019 trug er das Grenzauer Trikot und entwickelte sich beim TTC zur Nummer eins, dann wechselte er zu Werder Bremen.
Wolfgang Heil

Spieler kommen und gehen, einige Teams wechseln von Saison zu Saison ihr Gesicht. Bei Werder Bremen ist hingegen Konstanz ein Wesensmerkmal der vergangenen Jahre. Das gefällt dem TTC Grenzau, denn der Gegner von der Weser liegt den Westerwäldern.

Im zwölften Anlauf ist der Knoten geplatzt, der TTC Zugbrücke Grenzau hat seine lange Durststrecke in der Tischtennis-Bundesliga beendet. Zwar war schon vor dem 3:1-Erfolg beim ambitionierten TTC Fulda-Maberzell nach zuvor elf Niederlagen in Serie klar, dass die Brexbachtaler auch als Tabellenletzter nicht absteigen werden, doch der Wille war (und ist) ungebrochen, sich positiv aus der Saison zu verabschieden. Der Anfang ist gemacht, jetzt wollen die Grenzauer in den verbleibenden beiden Heimspielen nachlegen. Am Sonntag (17 Uhr) ist Werder Bremen zu Gast in der Zugbrückenhalle, sechs Tage später kommt der TTC Schwalbach Bergneustadt (Samstag, 29. März, 18 Uhr).

Wiedersehen mit Gerassimenko und Aguirre

„Bremen bringt noch einmal richtig interessante Spieler mit“, sagt Grenzaus Manager Markus Ströher und dürfte nicht alleine sein mit der Vorfreude auf das Wiedersehen mit alten Bekannten. Ehe es sie an die Weser zog, trugen Kirill Gerassimenko und Marcelo Aguirre das Trikot der Brexbachtaler. Mit seiner Bilanz von 19:10 Siegen ist insbesondere der frühere TTC-Spitzenspieler Gerassimenko neben dem Schweden Mattias Falck (15:11) absoluter Leistungsträger beim SV Werder. Aguirre (1:8) ist in der Hackordnung die Nummer vier hinter dem Ex-Mainzer Andrei Putuntica (6:5).

„Gegen Werder haben wir in der Vergangenheit oft gut ausgesehen. Das Spiel hat das Potenzial, den Zuschauern noch einmal richtig tollen Tischtennis-Sport zu bieten. Und wir haben die Chance, die Punkte bei uns im Brexbachtal zu behalten. Das ist unser Plan“, betont Ströher vor dem vorletzten Spiel einer Saison, die alles andere als normal verlaufen ist für den TTC.

„Was alles passiert ist, war nicht normal. Irgendwie haben wir das Glück verdient, denn wir haben letztes Jahr sehr gut gespielt, und auch jetzt haben wir immer gekämpft bis zum Ende.“
Slobodan Grujic, Trainer TTC Grenzau

„Das ist eine eigenartige Saison, wirklich“, sagt Grenzaus Trainer Slobodan Grujic. „Wir hatten am Ende Glück im Unglück.“ Doch man dürfe nicht vergessen: „Was alles passiert ist, war nicht normal. Irgendwie haben wir das Glück verdient, denn wir haben letztes Jahr sehr gut gespielt, und auch jetzt haben wir immer gekämpft bis zum Ende.“ Durch viel Verletzungspech und langfristige Ausfälle wie dem von Maciej Kubik wurde die Mannschaft immer wieder zurückgeworfen. Dennoch war der TTC oft nah dran am Erfolg – scheiterte aber in schöner Regelmäßigkeit im Doppel.

„Gegen Fulda haben wir auch gezeigt, dass wir eine gute Mannschaft sind“, ist Grujic erleichtert, dass rechtzeitig vor den Heimspielen gegen Bremen und Bergneustadt der Negativlauf ein Ende gefunden hat. Mit Blick auf den nächsten Gegner klingt auch beim TTC-Coach Vorfreude durch. „Gegen Bremen gab es immer ganz interessante Spiele“, weiß Grujic. „Wir haben ein paar Mal gewonnen und spielen oft gut gegen Bremen.“ In der Hinrunde setzte sich Grenzau mit 3:1 durch.

Die letzten Atome für den Erfolg

Natürlich habe sein Team durch den Sieg beim Play-off-Aspiranten Fulda wieder mehr Selbstvertrauen. „Wir haben doch nicht vergessen, wie man Spiele gewinnt. Das war wichtig“, weiß Grujic. Auch gegen Bremen werde sein Team „wie immer die letzten Atome geben und versuchen zu gewinnen“. Zugleich warnt er vor einem „guten und stabilen“ Gegner.

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