Anton Haaf sorgte bei der Siegerehrung dafür, dass alle die Anlage des TC Blau-Weiß Bad Kreuznach mit einem guten Gefühl verließen. Für die Unterlegenen hatte er aufmunternde Worte parat, spornte sie an, weiter an sich zu arbeiten und es im nächsten Jahr besser zu machen, und natürlich wurden auch die Leistungen der Sieger gebührend gewürdigt. Schwer bepackt mit Pokalen und Sachpreisen verabschiedete der Turnierleiter die Talente, die drei Tage lang attraktives Tennis und manch umkämpftes Match im Salinental geboten hatten. Der Bad Kreuznacher Jugend-Cup um den Pokal der Sparkasse Rhein-Nahe war wieder einmal ein voller Erfolg gewesen.
Wie beliebt die Veranstaltung ist, zeigt sich schon daran, dass das Turnier im nächsten Jahr sein 25-jähriges Jubiläum feiern wird. Auch die Teilnehmerzahlen sprechen für sich. Mehr als 100 Nachwuchsspieler – fast doppelt so viele wie im Vorjahr – zeigten über Pfingsten ihr Können. Für Haaf ein Zeichen dafür, dass die Abstufung in die Kategorie J-4 nicht von Nachteil sein muss. „Wir hatten tolle Spiele. Man hat keinen großen Unterschied gemerkt von J-3 zu J-4. Das war für mich schön zu sehen“, freute sich der Turnierleiter. Dass auch etliche Kaderspieler aus den umliegenden Verbänden vertreten waren, bestätigte ihn in seiner Einschätzung. Zudem trauten sich mehr Nachwuchsspieler aus der Region an den Start.
Haaf dankt Helfern und dem benachbarten VfL
Mit Ambitionen angetreten war Sofia Hilt vom gastgebenden TC Blau-Weiß. In der U12 war sie an Position zwei eingestuft und zog auch ohne Mühe ins Halbfinale ein, wo sie auf Marie Filip aus Kassel traf. Gegen die spätere Turniersiegerin packte sie nicht ihr bestes Tennis aus und musste sich mit 1:6, 0:6 geschlagen geben. „Sofia hatte nicht ihren besten Tag, aber das Ergebnis war vielleicht einen Tick zu deutlich“, resümierte Haaf. Seine persönliche Lieblingskonkurrenz ist die gemischte U8, in der der Nachwuchs seine Matches auf Kleinfeld unter Schiedsrichterleitung und auf Zeit bestreitet. „Da kannst du schon erkennen, wer Tennis spielen kann. Das war wieder ein tolles Turnier“, schwärmte der Blau-Weiß-Trainer. Bester Lokalmatador unter den elf Teilnehmern war Logan Wheeldon. Der Sechsjährige verbuchte in der Gruppenphase drei Siege und wurde am Ende Vierter. Für die Turnier-Einsteiger ging es in erster Linie darum, Spielpraxis zu sammeln und sich an die Gegebenheit und die Atmosphäre bei einem Turnier zu gewöhnen.
Viele Gäste lobten die Atmosphäre und die gelungene Organisation des TC Blau-Weiß. Für Haaf ein Verdienst der vielen Helfer, die sich von der Gastronomie bis zum Schiedsrichten einbrachten und sich darum kümmerten, dass sich die Besucher wohlfühlten. Hilfreich war für die Turnierleitung auch, dass der benachbarte VfL zwei seiner Plätze zur Verfügung gestellt hatte. Sonst wäre ein Turnier in der Größenordnung nicht möglich gewesen, zumal Haaf Wert darauf legt, dass die jungen Talente viel Gelegenheit zum Spielen bekommen und möglichst alle Nebenrunden durchgezogen werden.
Zwei Lokalmatadore im Halbfinale der U9
Angesichts von einigen umkämpften und ausgedehnten Duellen ging es bis in die Abendstunden zur Sache, am Sonntag endete das letzte Match um 21.30 Uhr. Dreieinhalb Stunden hatten Kyrill Kratzer (Eintracht Frankfurt) und sein Viertelfinal-Kontrahent in der U14 gekämpft, bevor Kratzer mit einem 12:10 im Match-Tiebreak das Semifinale erreichte. Dort gab es das nächste heiße Duell mit Matteo Waring vom TC St. Ingbert. Der ungesetzte Spieler setzte seinen Siegeszug fort und ließ auch im Endspiel gegen die Nummer eins, Julian Hein vom TV Rüsselsheim-Haßloch, nichts anbrennen. Keinen einzigen Satz gab Überraschungs-Sieger Waring ab, der nicht nur dem jüngeren Jahrgang angehört, sondern von der Leistungsklasse her niedriger eingestuft ist als viele seiner Gegner. Allerdings ist der Wert nicht aussagekräftig, weil der Saarländer auch regelmäßig in Frankreich spielt und zudem wegen einer Verletzung einige Monate hatte pausieren müssen.
„Gutes Wetter gehört bei uns dazu.“
Anton Haaf
Eingebettet in den Jugend-Cup war die neu eingeführte Jüngstenturnierserie, in der die Altersklassen U9 und U10 aufschlugen. Bei den Jungen U9 waren die Lokalmatadore Tim Kirsch (Position vier) und Ruben Kilian (drei) gesetzt, und beide bestätigten ihre Ranglistenposition mit dem Einzug in die Vorschlussrunde. Kilian, der aus Rockenhausen zum TC Blau-Weiß gewechselt ist, verlor mit 6:7, 2:6. Das gleiche Resultat – nur in umgekehrter Reihenfolge – erzielte Kirsch, der dem späteren Turniersieger Leo Mandery (SW Landau) unterlag.
Zum reibungslosen Ablauf trug auch das Wetter bei. Nur zwei, drei kurze Schauer gab es an den ersten beiden Turniertagen. Der Montag verlief ganz ohne Unterbrechung. Besser hätte es sich Turnierleiter Haaf kaum wünschen können. „Gutes Wetter gehört bei uns dazu“, sagte er grinsend und freut sich schon auf die 25. Auflage im nächsten Jahr.