Bravourös gespielt und gekämpft, aber am Ende bei brütender Hitze doch leer ausgegangen: Die Herren des TC BW Bad Ems mussten bei ihrem Regionalliga-Debüt feststellen, auf welch außerordentlich hoher Ebene sie mittlerweile aufschlagen. Unterdessen mussten zwei hochklassige heimische Vertreter einen Abstieg schlucken und verdauen: Die Reserve der Bad Emser Jungsenioren muss punktlos die Oberliga verlassen, für die Herren des TC Diez geht es nach der vierten Niederlage hintereinander runter in die Rheinlandliga.
Regionalliga
Herren, TC BW Bad Ems - KTC Bad Wilhelmshöhe 3:6. Hochklassiges Tennis wurde den Besuchern auf der Insel Silberau geboten, der gastgebende Aufsteiger musste aber trotz guter Besetzung seinen nordhessischen Gästen den Vortritt lassen. „In dieser Formation gehören sie eigentlich in die 2. Bundesliga“, zollte BW-Kapitän Tristan Reiff dem Titelaspiranten von der Wilhelmshöhe allerhöchsten Respekt. Bei den Blau Weissen imponierten besonders der Spanier John Echeverria und Julian Franzmann, der in seinem Einzel nach 2:5-Rückstand noch den Spieß umdrehte und ebenso wie Echeverria einen Punkt für Bad Ems beisteuerte. Pech hatte hingegen Sergi Perez Contri, der nach gewonnenem erstem Durchgang gegen den russischen Könner Andrey Chepelev (ATP-Nummer 628) noch klein beigeben musste. Anton Matusevich ließ einen Satzball ungenutzt und verpasste so in seinem Einzel den Champions-Tiebreak. Immerhin sorgten Echeverria und Franzmann mit ihrem Erfolg im Doppel 3 für einen weiteren Lichtblick für die Kurstädter, die sich insgesamt für ihren couragierten Auftritt gegen bärenstarke Kasseler Applaus redlich verdienten. Die einzelnen Ergebnisse: Denis Yevseyev - Oleg Prihodko 1:6, 5:7; Anton Matusevich - Nicolas Alvarez Varona 2:6, 5:7; John Echeverria - Max Wiskandt 6:4, 6:3; Sergi Perez Contri - Andrey Chepelev 6:3, 3:6, 7:10; Tristan Reiff - Alejandro Garcia 1:6, 3:6; Julian Franzmann - Benedikt Henning 7:5, 6:3; Yevseyev / Contri Perez - Prihodko / Alvarez 4:6, 3:6; Matusevich / Reiff - Wiskandt / Chepelev 6:3, 3:6, 7:10; Echeverria / Franzmann - Henning / Christoph Franke 7:5, 3:6, 10:4 .
Pole Michal Przysiezny springt bei den Jungsenioren ein
Herren 30, TEVC Kronberg - TC BW Bad Ems 5:4. Ihre erst zweite Niederlage dieser Medenrunde mussten die Bad Emser beim Spitzenspiel im Taunus einstecken. Wegen Verletzungen und familiärer Termine musste Teamchef Julian Mädrich kurzfristig personell umdisponierten. So kam der Pole Michal Przysiezny 22 Stunden nach seinem Einsatz bei den 40ern auch bei den Jungsenioren zum Einsatz und steuerte prompt Siege im Einzel und Doppel bei. Der ambitionierte TEVC bot gleich vier ausländische Kräfte auf. Den knappen Gesamtsieg sicherten sich die Hessen dann mit zwei souveränen Erfolgen im Doppel. Mit dem Auswärtsspiel beim Tabellenvierten BASF TC Ludwigshafen schließen die Bad Emser am kommenden Sonntag die bemerkenswerte Runde ab. Die einzelnen Ergebnisse: Dominik Suc - Michal Przysiezny 5:7, 4:6; Tomislav Jotovski - Dennis Gilberg 6:2, 6:4; Alexander Marino - Marius Menten 6:2, 6:1; Lubomir Majsajdr - Matthew Short 6:2, 6:3; Brendon Millington-Hermann - Christof Brenner 4:6, 4:6; Martin Simon - Philipp Schehadad 1:6, 2:6; Suc / Majsajdr- Gilberg / Schehadad 6:1, 6:1; Jotovski / Millington-Hermann - Przysiezny / Andreas Klapthor 6:4, 3:6, 8:10; Marino / Domagoi Anic - Short / Brenner 6:4, 6:2.
„Wir hatten eine gute Dynamik im Team und konnten alle auf hohem Niveau wertvolle Erfahrungen sammeln. Nächstes Jahr greifen wir wieder an.“
BW-Mannschaftsführer Nico Ritz hakte den Abstieg der Bad Emser Männer30-Reserve schnell ab und blickte nach vorne.
Oberliga
Herren, TC BW Bad Ems II - SG WMA Nordsaar 2:7. Sechstes Spiel, sechste Niederlage: Punktlos müssen die Bad Emser zwar die Oberliga postwendend wieder verlassen, für übermäßigen Verdruss sorgte das auf der Insel Silberau jedoch nicht. „Wir hatten eine gute Dynamik im Team und konnten alle auf hohem Niveau wertvolle Erfahrungen sammeln. Nächstes Jahr greifen wir wieder an“, bilanzierte BW-Mannschaftsführer Nico Ritz nach dem Duell mit den bis dahin ebenfalls punktlosen Kombinierten aus St. Wendel, Marpingen und Alsweiler. „Es waren ein paar enge Matches dabei. Erfreulich war der erste Sieg Leo Ehrenlechners.“ Der „spontan“ eingesetzte Inder Aryan Shah, immerhin die Nummer 450 der ATP-Liste, zeigte mit souveränem Zwei-Satz-Erfolg seine enormen Qualitäten. „Er konnte aber nicht an Position eins spielen, da er zu weit hinten in der Meldeliste stand“, so Ritz. Die einzelnen Ergebnisse: Nico Ritz - Petr Hajek 2:6, 1:6; Finn Gerharz - Holis Stephan 1:6, 1:6; Aryan Shah - Dustin Schuh 6:0, 6:1; Yannis Ross - Tim Beckstein 0:6, 3:6; Christian Henkel - Misha Wilhelm 6:4, 2:6, 5:10; Leo Ehrenlechner - Nicolas Wuttke 7:5, 6:1; Ritz / Shah - Hajek / Schuh 2:6, 5:7; Gerharz / Ross - Holis / Beckstein 0:6, 4:6; Henkel / Ehrenlechner - Wilhelm / Wuttke 1:6, 2:6.
Verbandsliga
Herren, TC Diez - RW Kaiserslautern 3:6. Für die mit zwei Siegen so fulminant und viel versprechend in die Runde gestarteten Diezer geht’s nach der Heimniederlage gegen Kaiserslautern im Jahr 2026 in der Rheinlandliga weiter. Der Italiener Enrique Bogo und der Schwede Oliver Johannson gewannen zwar ihre Einzel, doch ihre Teamkameraden gingen leer aus. Es wäre jedoch mehr für das Team aus dem Hain möglich gewesen. Der Brasilianer Laelson Rodrigues ließ aber in Abschnitt zwei Satzbälle liegen. Der Italiener Gabriele Deriu führte im ersten Durchgang bei 5:2-Vorsprung bereits mit 40:15, gab die Partie danach aber denkbar unglücklich aus der Hand. Da Mitkonkurrent Trier in Alzey gesiegt hatte, war klar, dass die Diezer für ein Happy End der Runde alle drei Doppel gewinnen mussten. Diese Hürde erwies sich als zu hoch. Lediglich Bogo / Deriu behielten die Oberhand, so dass am Ende nach der vierten Niederlage hintereinander ein Platz „unter dem Strich“ den Abstieg der Diezer bedeutete. Die einzelnen Ergebnisse: Enrique Bogo - Sebastian Ondas 6:0, 6:3; Oliver Johannson - Leon Sarisahvili 6:1, 6:2; Laelson Rodrigues - Max Milic 2:6, 6:7; Gabriele Deriu - Tim Daniel Stemler 5:7, 5:7; Timo Kießlich - Jerome Anthony Iaconi 0:6, 1:6; Alexander Lohrum - Finn Himmer 1:6, 2:6; Bogo / Deriu - Ondas / Sarishvili 6:2, 6:3; Rodrigues / Milic / Stemler 7:6, 5:7, 8:10; Johannson / Lohrum - Iaconi / Himmer 2:6, 6:7.