Parteiisches Verhalten
Rüdesheimerinnen kritisieren  Oberschiedsrichter
Lena Heim, die Spitzenspielerin des VfL Bad Kreuznach, möchte mit ihrem Team am Sonntag gegen den TC Trittenheim gewinnen.
Michael Greber

Normalerweise sollte sich ein Oberschiedsrichter im Tennis im Hintergrund halten und gar nicht groß auffallen. Beim Gastspiel des VfL Rüdesheim war das anders. Das Verhalten des Mannes fand sogar Eintrag in den Spielbericht.

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Seit acht Jahren ist der TC Gensingen eine Attraktion in der Tennis-Region. Seit acht Jahren hält sich der kleine Klub nämlich im Konzert der Großen, schlägt durchgehend in der Oberliga auf. Und dabei könnte der Verein eigentlich TC Bad Kreuznach heißen. Die vier deutschen Stammspieler kommen nämlich alle aus der Kurstadt.

Kaspar Mathes, der in den vergangenen Monaten mit feinen Erfolgen bei Junioren-Weltranglistenturnieren auf sich aufmerksam gemacht hat, René Jung, Franjo Matic und Jelle Ackermann bilden das Herzstück des Teams. Vor ihnen werden mal mehr, mal weniger Ausländer eingesetzt, die kurzfristig zu den Spielen eingeflogen werden. Neun Spieler aus sieben Ländern sind vor Mathes gemeldet. „Wer wann spielt, lässt sich schwer sagen“, erklärt Teamkapitän Ackermann. Natürlich gehört auch Taktieren zum Geschäft. Gerade zum Saisonstart wollen die Teams nicht offenlegen, wer genau aufläuft. „Mittlerweile haben wir recht gute Kontakte, es ist einfacher geworden, gute Spieler für uns zu gewinnen“, erzählt Ackermann.

„In den vergangenen Jahren war es einige Male sehr eng, da haben wir genug Nerven gelassen. Das würden wir uns dieses Jahr gerne ersparen.“
Jelle Ackermann

In Sachen Saisonziel erzählt er nichts Neues: „Es ist seit acht Jahren immer das gleiche Ziel. Wir wollen uns den Klassenverbleib sichern, und das so früh wie möglich. In den vergangenen Jahren war es einige Male sehr eng, da haben wir genug Nerven gelassen. Das würden wir uns dieses Jahr gerne ersparen.“ Zum Auftakt geht es am Sonntag (10 Uhr) zum TuS Neunkirchen. „Ich habe ein sehr gutes Gefühl. Zumal die Neunkirchener nicht dafür bekannt sind, verrückte Sachen zu machen“, sagt Ackermann mit Blick auf die Ausländerpolitik der Saarländer.

Ackermann und Matic stecken übrigens schon mitten in der Medenrunde. Sie treten in diesem Jahr zusätzlich noch mit einem Zweitspielrecht in der Männer-30-Bundesliga für den TC Mainz an. „Da spielen wir nahezu ohne Ausländer, sondern nur mit Jungs, die sich kennen, seitdem sie sechs Jahre alt sind. Wir haben in Kadern zusammen trainiert, später aber in unterschiedlichen Teams gespielt. Als die Tür zur Bundesliga aufgegangen ist, entstand der Wunsch, mal etwas mit ausschließlich rheinhessischen Spielern zu machen“, erläutert Ackermann. Der Auftakt ging verloren, doch noch stehen einige Partien an.

Männer 70 des TC Hackenheim grüßen von der Tabellenspitze

Auch die Männer 75 des TC Hackenheim tun sich schwer in der Regionalliga. „Leider haben wir schon unser zweites Spiel verloren“, bedauerte Klaus Kunkler, der Mannschaftsführer des TCH, nach dem 2:4 gegen den TC Bad Ems. Nur Wolfgang Herbert gewann im Einzel, Jürgen Stern verpasste das 2:2 nach den Einzeln durch ein 5:10 im dritten Satz. Im Doppel holten Heinz Fischer und Stern den zweiten TCH-Punkt, das zweite Doppel mit Herbert und Jürgen Weider musste aber früh aufgeben. Am Dienstag um 13 Uhr hoffen die Hackenheimer auf den ersten Sieg beim TC Rüsselsheim, der ebenfalls seine beiden Auftaktspiele verloren hat.

Drei Siege stehen bei den Verbandsliga-Männern 60 des TCH zu Buche. Sieg Nummer vier soll beim TSC Saulheim am Sonntag um 14 Uhr herausspringen. Ungeschlagen sind auch die Oberliga-Männer 70 der Hackenheimer, die nach dem 5:1 gegen den TC RW Kaiserslautern von der Tabellenspitze grüßen. Heinz Fischer, Heinrich Welpe, Vlado Matic und Eckart Bader machten schon nach den Einzeln alles klar. Welpe und Dieter Gerber waren zudem im Doppel erfolgreich. Am Montag um 11 Uhr steht das nächste Heimspiel auf dem Programm. Dann geht es gegen den TC RW Neuwied.

Im Salinental steigt ein Derby

Die Männer 65, in der Verbandsliga zu Hause, feierten in Alzey den ersten Saisonsieg. Das 5:1 klingt deutlicher, als es der Spielverlauf war. Nahezu alle Einzel waren umkämpft. Hans Rausch und Edwin Stork siegten in zwei Sätzen, das 10:5 im Match-Tiebreak von Klaus Jung war bereits die Vorentscheidung. Ulrich Messer/Edwin Stork und Klaus Jung/Manfred Sturm legten nach.

In der Männer-A-Klasse steht das nächste Derby bevor. Am Sonntag um 9 Uhr empfängt im Salinental der VfL Bad Kreuznach den TC Blau-Weiß Bad Kreuznach I. Die Gäste sind dabei klar favorisiert. Die zweite Garde der Blau-Weißen schlägt zeitgleich beim TC BW Bad Ems IV auf. Die A-Klassen-Frauen des TC Kirn sind beim punktlosen TC Lahnstein in der Favoritenrolle. Für den VfL Bad Kreuznach geht es im Salinental im Abstiegskampf um wichtige Zähler gegen den TC Trittenheim. Beide Spiele beginnen ebenfalls am Sonntag um 9 Uhr.

„Mit dem Oberschiedsrichter gab es heftige Diskussionen, da er nicht objektiv war.“
Ellen Homann

Am Sonntag um 14 Uhr steigt zudem beim TC Kirn ein Oberliga-Spitzenspiel. Die Frauen 60 haben 4:0 Punkte auf dem Konto, Spitzenreiter und Gast TSV Gau-Odernheim 5:1. Mit einem Sieg könnten die Kirnerinnen die Tabellenspitze erklimmen.

4:0 Punkte haben auch die Oberliga-Frauen 65 des VfL Rüdesheim nach dem 5:1 beim TC Oberlinxweiler. „Der Sieg war hart umkämpft“, erzählte VfL-Teamsprecherin Ellen Homann und ergänzte: „Da wir nicht mit dem kompletten Team antreten konnten, ist der Erfolg umso bedeutender für uns. Meine Mädels haben einen guten Job gemacht.“ Die Rüdesheimerinnen mussten nicht nur gegen ihre saarländischen Kontrahentinnen kämpfen, sondern auch gegen den Oberschiedsrichter. „Mit ihm gab es heftige Diskussionen, da er nicht objektiv war“, berichtete Ellen Homann. Die Kritik der Rüdesheimerinnen wurde sogar im Spielbericht vermerkt. Dort heißt es, „dass der Oberschiedsrichter nach Ansicht der Rüdesheimerinnen hochemotional sowie parteiisch war und nicht deeskalierend einwirkte“.

Wie umkämpft die sportliche Partie war, zeigt, dass die Rüdesheimerinnen vier ihrer fünf Siege im dritten Satz einfuhren – durch Petra Leyendecker (10:7), Christl Kruger-Arnold (10:8), Liliana Görlich/Maria-Anna Werner (10:8) und Ellen Homann/Andrea Stange (10:6). Maria-Anna Werner siegte zudem in zwei Sätzen. „Die Doppelaufstellung hat entscheidend dazu beigetragen, dass wir den Sieg nach Hause gebracht haben“, bilanzierte Ellen Homann.

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