Ladies Open in Altenkirchen
Julia Avdeeva: Mit 50 Assen zur Titelverteidigung
Die strahlende Siegerin der Rewe Petz Ladies Open 2025 in Altenkirchen: Julia Avdeeva.
Weiss René. René Weiss

Die beeindruckende Zahl an unretournierbaren Aufschlägen beeindruckte die Siegerin am Ende nicht. Zumindest seien es im vergangenen Jahr mehr gewesen. Dennoch weiß Julia Avdeeva um diese große Stärke.

Die Rewe Petz Ladies Open haben Spuren hinterlassen bei Julia Avdeeva. Über ein Preisgeld von 8222,21 Euro mehr (brutto) auf dem Konto und 75 Zähler mehr in der Weltrangliste – diese Zahlen kennt die Russin noch aus dem Vorjahr, als sie das Frauentennis-Weltranglistenturnier in Altenkirchen ebenfalls für sich entschieden hatte. Als erste Spielerin in der zwölfjährigen Turniergeschichte verteidigte die 22-Jährige ihren Titel. „Ich hoffe, ich komme im nächsten Jahr wieder“, strahlte Avdeeva nach ihrem 6:3, 6:3-Sieg im Finale gegen die Ukrainerin Daria Snigur. In der aktualisierten Weltrangliste wird sie sich um rund 40 Positionen verbessern. Die Turnierwoche im Westerwald hat sich gelohnt.

„Ich fühle mich in Altenkirchen sehr wohl und fast schon ein wenig zu Hause. Das hat in dieser Woche eine wichtige Rolle für mich gespielt.“
Julia Avdeeva, Siegerin der Rewe Petz Ladies Open 2025

Der Erfolg auf der Glockenspitze war für Avdeeva der fünfte bei einem ITF-Turnier. „Ich fühle mich in Altenkirchen sehr wohl und fast schon ein wenig zu Hause. Das hat in dieser Woche eine wichtige Rolle für mich gespielt“, sagte die Titelverteidigerin nach der Siegerehrung. Daria Snigur, bei ihrer fünften Teilnahme in Altenkirchen so weit gekommen wie noch nie zuvor, hatte mit den Schwierigkeiten zu kämpfen, die jede Avdeeva-Gegnerin kennt: der Aufschlag.

Julia Avdeeva schlug während der Turnierwoche in Altenkirchen 50 Asse, im Finale waren es 15.
René Weiss

Mit bis zu 192 Stundenkilometern knallte die Gewinnerin den Ball in Richtung der Gegnerin, 15 Asse waren es im Finale, in den fünf Partien auf dem Weg zum Titel waren es insgesamt 50. „Ich glaube, ich habe im vergangenen Jahr mehr geschlagen. Mein Fokus liegt mittlerweile eher darauf, die Quote des ersten Aufschlags zu steigern. Das ist mir gelungen. Mein Service ist natürlich ein großer Vorteil für mein Spiel, aber es ist nicht so, dass ich mich allzu sehr darauf konzentriere.“

Und trotzdem drosch sie am Samstag nach ihrem Halbfinalsieg gegen Tamara Korpatsch auf Platz vier ohne Rückschläger auf der anderen Seite einen Ball nach dem nächsten über das Netz. Erst als sich im großen Pappkarton keine Filzkugeln mehr befanden, erklärte die Russin ihr Zusatztraining für beendet.

Lokalmatadorin Anna-Lena Friedsam muss verletzungsbedingt aussteigen

Aus deutscher Sicht hoffte Bundestrainer Torben Beltz, der am Donnerstag aus Altenkirchen abreiste, bis Samstagnachmittag auf den ersten Sieg einer heimischen Spielerin in Altenkirchen seit dem Jahr 2015 durch Carina Witthöft, die Beltz einst selbst als Trainer betreute. Dann kam Korpatschs Aus, und schon am Vormittag musste sich Anna-Lena Friedsam abmelden. Die gebürtige Neuwiederin hatte ihr Viertelfinale gegen Elvina Kalieva für sich entschieden, war im vorletzten Aufschlagspiel allerdings umgeknickt und zog sich wohl einen Bänderanriss im Sprunggelenk zu.

Siegerin der Doppelkonkurrenz: Das neu formierte Duo aus Dalila Jakupovic (links) und Marie Benoit setzte sich gegen das top-gesetzte Doppel aus Emily Appleton und Isabelle Haverlag durch.
René Weiss

In der Doppelkonkurrenz überraschten Dalila Jakupovic und Marie Benoit die top-gesetzten Emily Appleton und Isabelle Haverlag. Mit 7:5 und 7:6 entschieden die Slowenin und Belgierin das Finale für sich. „Es ist super, so früh im Jahr sein erstes Turnier zu gewinnen“, freute sich Jakupovic. Auf der Gegenseite herrschte Frust: Haverlag schlug bei Satzball im zweiten Satz zwei Doppelfehler und legte den Gegnerinnen einen Matchball auf, den sie nach 96 Minuten verwandelten.

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