Tennis: Bad Kreuznacherin gewinnt beliebten Jugend-Cup des TC Blau-Weiß
Heimvorteil genutzt: Amina Arndt triumphiert beim Jugend-Cup im Salinental
Jugend-Cup TCBW
Starke Leistung: Lokalmatador Luca Neubauer vom TC Blau-Weiß Bad Kreuznach rutschte beim Jugend-Cup ins Halbfinale und unterlag dort dem späteren Turniersieger mit 4:6, 2:6. Foto: Klaus Castor
Castor Klaus. Klaus Castor

Bad Kreuznach. Amina Arndt ist eine Kämpferin, und starke Nerven hat die talentierte Tennisspielerin obendrein. Eigenschaften, die ihr beim 22. Bad Kreuznacher Jugend-Cup um den Pokal der Sparkasse Rhein-Nahe zum Sieg verhalfen.

Nach einem glatten 6:0, 6:0 zum Auftakt war die Lokalmatadorin im Halbfinale richtig gefordert, lieferte sich gegen die an drei gesetzte Sienna Wabnitz (TV Hausen), die Nummer 30 ihrer Altersklasse in Deutschland, ein mehr als dreistündiges Marathon-Match. Mit dem besseren Ende für Amina, die mit 5:7, 7:5, 10:6 ins Finale einzog.

Eine kurze Pause zur Erholung, und dann kam es im Endspiel der Mädchen U14 zu dem mit Spannung erwarteten Duell der Nummer zwei mit der topgesetzten Carla Kaspari vom TC Rotenbühl Saarbrücken. Erneut ging es auf der Anlage des TC Blau-Weiß Bad Kreuznach heiß her, und wieder waren neben der spielerischen Klasse Ausdauer, Kondition und gute Nerven gefragt, denn die Kontrahentinnen reizten erneut alles aus. Umso glücklicher war Amina, als sie ihren Triumph mit einem 6:4, 4:6, 12:10 perfekt machte. Ein Sieg, den auch der gastgebende TC Blau-Weiß besonders freute. „Ich glaube, Amina ist die erste Bad Kreuznacherin, die den Jugend-Cup gewonnen hat“, sagte Turnierleiter Anton Haaf und freute sich mit seinem Schützling, der seit ein paar Monaten unter seiner Regie an der BK Tennis Base trainiert. Ganz neu ist Amina Arndt das Gefühl, beim Jugend-Cup zu gewinnen, indes nicht. Im Vorjahr hatte sie die U12-Nebenrunde für sich entschieden, damals für den VfL Bad Kreuznach. Dass die talentierte Spielerin, die in der Medenrunde für den TC Speyer in der U18-Verbandsliga und auch bei den Frauen auf diesem Niveau aufschlägt, für die Blau-Weißen an den Start ging, war für Haaf eine Überraschung, aber auch eine Bestätigung: „Das zeigt, dass sie sich trotz der Kürze der Zeit bei uns schon wohlfühlt.“

Wobei wohlfühlen ein gutes Stichwort ist. Die Blau-Weißen hatten sich wieder mächtig ins Zeug gelegt, damit es den Gästen an nichts fehlte. Dazu gehörte neben der guten Organisation ein tolles Catering und am Finaltag auch der komplette Platzservice, sodass sich die Tenniscracks ganz auf ihren Sport konzentrieren konnten. Die Gäste, die bei Turnieren viel rumkommen, wussten die Annehmlichkeiten zu schätzen und sparten nicht mit Lob. Auch die Teilnehmerzahlen waren eine Bestätigung für Haaf und seine Helferschar. 90 Talente hatten in neun Konkurrenzen gemeldet, und bis auf drei kurzfristige Ausfälle waren alle am Start, schließlich ging es bei dem DTB-Turnier auch um begehrte Ranglistenpunkte. Zudem standen attraktive Sachpreise und Pokale bereit, die Haaf bei der Siegerehrung an die Besten überreichte, wobei er auch stets persönliche Worte an die Finalisten/Halbfinalisten richtete.

Der Turnierleiter hatte im Vorfeld hochklassiges Tennis erwartet, und er wurde nicht enttäuscht. „Es gab viele sehr intensive Spiele, teilweise auch sehr enge Spiele“, lobte Haaf, dessen Zeitplan durch die langen Matches an der ein oder anderen Stelle arg strapaziert wurde. „Am Samstag war es 21.35 Uhr, als der letzte Matchball verwandelt wurde. Das war hart an der Grenze“, sagte Haaf. Angesichts des großen Andrangs wurden die ersten Matches schon am Freitag gespielt, zudem hatte der benachbarte VfL für den Samstag zwei seiner Plätze zur Verfügung gestellt. Und auch am Montag ging es auf der Blau-Weiß-Anlage noch rund, als die Finalrunden der U10 ausgespielt wurden.

Die ganz großen sportlichen Überraschungen blieben aus. In fast allen Konkurrenzen schafften es die beiden Topgesetzten ins Finale. Etwa bei den Mädchen U12. Dort setzte sich Nayla Bui (BW Wiesbaden), die deutsche Nummer zwei der U11, gegen Jasmin Neumer (TC Erlenbach) mit 6:2, 6:1 durch. Ihr Bruder Shiro war bei den Jungen U18 ebenfalls aussichtsreich unterwegs, musste sich im Halbfinale aber Ben Schmitt (TC Harheim), der Nummer zwei, geschlagen geben. Auch der Ludwigshafener Alexander Haage, an eins gesetzt, fand im Semifinale in Misha Polischuk (GW Mannheim) seinen Meister. „Misha kommt aus der Ukraine, ist seit einem Jahr hier, hat internationale Erfahrung und ist unheimlich stark. Mein Geheimfavorit“, sagte Haaf schmunzelnd. Und er behielt recht. Das Finale war allerdings schnell beendet, weil Polischuks Gegner beim Stand von 0:2 aufgab.

Angesichts der starken Konkurrenz ging es für die Bad Kreuznacher Spieler vor allem darum, Erfahrung zu sammeln. Für Bent Gläser war in der U16 in Runde eins gegen den topgesetzten Philipp Neff aus Pforzheim Endstation. „Bent verliert 2:6, 0:6. Das Ergebnis war zu glatt, denn er hat es gut gemacht“, sagte Haaf und fügte an: „Es ist aber auch schwer. Du willst es unbedingt, aber es sind die Nerven, die es dann in die falsche Richtung lenken.“ Besser lief es für Bent Gläser in der Nebenrunde, die er gewann. Sein Teamkamerad Luca Neubauer schaffte es ins Halbfinale, musste sich dort aber dem späteren Turniersieger Nicolas Kühn (TV Buchschlag) mit 4:6, 2:6 geschlagen geben. In der U9, in der Mädchen und Jungen gemeinsam antraten, durfte sich Arielle Awemo nach starken Auftritten über den zweiten Platz freuen, Mia Roos vom VfL wurde Vierte. Arielles älterer Bruder John-Davin (U12) scheiterte in Runde eins am späteren Finalisten Mathis Hefner (TC Nieder-Olm). Bei den Mädchen U10 zog Sofia Hilt in die Endrunde ein, verlor dort aber ihre Halbfinalpartie.

Von Tina Paare

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