Enttäuschung nach Niederlage
Blau-Weiß-Spitzenspieler beklagt Wettbewerbsverzerrung
Für Rüdiger Breckheimer und seine SG Langenlonsheim/Weinsheim gab es gegen Tabellenführer TC Überherrn nichts zu holen.
Ottenbreit Michael. MO-Fotos.de

Im Endspurt der Medenrunde geht es spannend zu. Für Verdruss sorgte der Aufstellungspoker im A-Klassen-Topspiel.

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Die Entscheidungen in den Tennis-Ligen reifen, in einigen Klassen sind sie schon gefallen, in anderen wurden die Voraussetzungen für einen spannenden Showdown geschaffen. In der Oberliga der Männer haben vier Mannschaften die Chance, Meister zu werden, ob eine aufsteigen will, ist eine andere Frage. Drei von ihnen können theoretisch aber auch noch absteigen.

Zu ihnen zählt der TC Gensingen, der bei Schott Mainz mit 2:7 seine erste Niederlage kassierte. Die Gensinger haben alles in eigener Hand, weil ihnen ein Sonderpassus der Wettspielordnung zugutekommt, der besagt, dass man mit einem positiven Spielverhältnis nicht absteigen kann. Dem TC reicht somit ein Sieg aus zwei Heimspielen zum Klassenverbleib. Weil die Gensinger keine Meisterschaftsambitionen hegten, setzten sie in Mainz nicht alles daran, ihre Siegesserie fortzusetzen, verzichteten auf ihre ungeschlagenen Spitzenspieler Joao Schiessl sowie Rafael Izquierdo und boten erstmals Cosme de Ravel auf Position eins auf. Der Ausgang der Partie war vorhersehbar. „Das war eine Niederlage, die genau so einkalkuliert war“, sagte TC-Spielführer Jelle Ackermann. „Gegen eine sehr starke Schott-Mannschaft waren wir in dieser Besetzung nicht konkurrenzfähig.“ Im Einzel holte Franjo Matic einen Punkt und blieb im vierten Spiel ungeschlagen. „Franjo ist auf Position fünf ein Brett“, sagte Ackermann. „Er spielt eine sehr gute Saison.“ Für die Gäste punkteten zudem im Doppel Kaspar Mathes und René Jung.

„Das Spiel wurde zu einer Lachnummer.“
Oliver Rozehnal

Für die drei Bad Kreuznacher Männerteams in der A-Klasse sind die Entscheidungen bereits gefallen. Nach dem 1:5 im Spitzenspiel beim TC Oberwerth Koblenz III hat die erste Vertretung des TC Blau-Weiß keine Chance mehr auf die Meisterschaft. Doch mehr als das Ergebnis an sich ärgerte Oliver Rozehnal dessen Zustandekommen. „Koblenz hat den Wettbewerb verzerrt“, schimpfte der Spitzenspieler. „Das Spiel wurde zu einer Lachnummer.“ Wären die Gastgeber in der gewohnten Aufstellung angetreten, hätte es ein spannendes Duell der beiden einzigen bis dahin verlustpunktfreien Teams werden können. Doch die Koblenzer stellten einen verletzten Spieler auf Position eins, ließen Rozehnal damit leerlaufen, waren dafür auf den hinteren Positionen deutlich stärker. Die Rechnung folgte zwar nicht dem Fair-Play-Gedanken, ging aber auf.

Für die zweite Mannschaft der Blau-Weißen war das 3:3 im Kellerduell beim TV Vollmersbach zu wenig, um den Abstieg zu vermeiden. Die Siege von Fabian Guckelsberger und Liam Wahl im Einzel sowie von Wahl und Luca Schrögel im Doppel sorgten immerhin für den ersten Punktgewinn der Saison. Vom Unentschieden der beiden Teams am Tabellenende profitierte der VfL Bad Kreuznach, weil er im Verbund mit seinem 4:2-Heimerfolg über den TC Bad Ems IV vorzeitig den Klassenverbleib gesichert hat. „Das war schon eine große Erleichterung für uns“, sagte Spielführer Christopher Wehrmann. „Ohne den Sieg wäre der Druck im letzten Spiel noch höher gewesen.“ Lino Wehrmann und Pablo Gonzalez mit Zwei-Satz-Siegen sowie Jakob Becker mit einem 10:7 im Match-Tiebreak hatten den Grundstein gelegt, den noch fehlenden Punkt steuerten Lino Wehrmann und Gonzalez im Doppel bei, mussten dabei aber in den dritten Satz (10:3). „Beide waren sehr nervenstark und haben gut gespielt“, lobte der Spielführer.

Hackenheimer Männer 60 freuen sich auf Endspiel um die Meisterschaft

Mit einem 5:1-Heimerfolg über die SG Güls/Oberfell haben sich die Männer 60 des TC Hackenheim ein Endspiel um die Verbandsliga-Meisterschaft verdient. „Vor der Saison hatte ich uns nicht zum Favoritenkreis gezählt“, räumte Mannschaftsführer Thomas Ehle ein. „Dieser Sieg ist uns nicht besonders schwergefallen.“ Die klaren Zwei-Satz-Siege von Jürgen Sottong, Christian Böhm und Jens Monath ergänzte Rainer Schug mit einem 10:8 im Match-Tiebreak zur makellosen Einzelbilanz. Das Doppel Ehle/Monath erhöhte.

Erwartungsgemäß verloren die Männer 75 der SG Langenlonsheim/Weinsheim ihr Oberliga-Heimspiel gegen den verlustpunktfreien Spitzenreiter TC Überherrn mit 1:5 und stehen damit als Absteiger fest. „Das Ergebnis war keine Überraschung“, sagte SG-Spielführer Dieter Schlaadt. „Mit etwas Glück hätte es aber auch 2:4 ausgehen können.“ Das Doppel Tadeusz Kaszynski/Rüdiger Breckheimer konnte eine Führung im ersten Satz nicht nach Hause bringen. So blieb es bei einem Sieg, den Kaszynski im Spitzeneinzel gegen Gerd Messeringer erkämpfte, dem er im Vorjahr in drei Sätzen noch unterlegen war. Seit die Klasse 2017 gegründet wurde, gehörte die SG ihr an. Mittlerweile sind alle Spieler mit Ausnahme Breckheimers über 80, deshalb lässt sich der Abschied leichter ertragen. „In der Verbandsliga ist es vielleicht etwas einfacher“, sagte Schlaadt.

Christine Koch und Helga Bleisinger reichen fünf Matchbälle nicht zum Sieg

Auch nach dem 4:2-Heimsieg über den HTC Bad Neuenahr liefern sich die Frauen 60 des TC Kirn mit dem TSV Gau-Odernheim ein Kopf-an-Kopf-Rennen an der Spitze der Oberliga, das Spielverhältnis könnte am Ende den Ausschlag geben. Wegen Regens wurden alle Partien in die Halle verlegt. „Das war ein Vorteil für uns, weil unsere Gegnerinnen den Teppich nicht kannten“, sagte die Kirner Spielführerin Andrea Schmäler. Sie selbst und Steffi Schreiber nutzten das zu Zwei-Satz-Siegen im Einzel, Christine Koch steuerte einen Erfolg im Match-Tiebreak (10:5) bei. Für endgültige Klarheit sorgten Schmäler/Schreiber im Doppel. „Steffi und ich sind in der Halle nicht zu schlagen“, sagte die Spielführerin. „Wir sind gut eingespielt.“ Pech hatten Koch und Helga Bleisinger, die fünf Matchbälle nicht nutzten und im dritten Satz 4:10 verloren, was sich am Rundenabschluss nachteilig auswirken kann. „Vielleicht fehlt uns dieser Punkt am Ende“, sagte Schmäler.

Wenig zu holen gab es für die Frauen des VfL Bad Kreuznach in der A-Klasse bei Tabellenführer TV Waldesch. „Die Gegnerinnen waren besser“, kommentierte VfL-Spielführerin Lena Heim die 0:6-Niederlage. „Da war nicht viel zu machen.“ Immerhin zwang Sandra Hänsel-Wolf ihre Kontrahentin in den dritten Satz und verlor denkbar knapp mit 9:11. „Das war etwas unglücklich“, sagte Heim. In der gleichen Klasse wurde die Begegnung des TC Kirn beim TC Trittenheim beim Stand von 1:1 wegen Regens abgebrochen, fortgesetzt werden soll die Partie am Donnerstag. Sollten die zweitplatzierten Kirnerinnen gewinnen, hätte der VfL schon vor der abschließenden Begegnung in anderthalb Wochen den Klassenverbleib sicher.

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