Bad Emser Männer im Fokus
Auf der Silberau ist wieder top Tennis zu sehen
Tristan Reiff hat sich mit den Männern des TC BW Bad Ems in die Regionalliga gespielt und wird gegen hochkarätige Konkurrenz alles daran setzen, diesen Platz zu verteidigen.
Andreas Hergenhahn

Tennis auf hohem Niveau wird im Rheinland in vielen Altersklassen beim Vorzeigeklub TC Blau Weiss Bad Ems angeboten. Doch nicht nur auf der Silberau, sondern auch in der Stolzenfelsstraße in Lahnstein sind hochklassige Ballwechsel zu erwarten.   

Das Herz des rheinländischen Tennis schlägt weiterhin auf der Bad Emser Insel Silberau. Mit nicht weniger als acht Mannschaften ist der Traditionsverein aus der Kurstadt in Regional- und Süd-West-Liga vertreten. Dazu gesellen sich die Damen 40 des TC Rhein-Lahn Lahnstein, die mit den etwa gleichaltrigen Bad Emserinnen ein starkes Duo auf hoher sportlicher Ebene bilden.

Regionalliga

Herren des TC BW Bad Ems: Dass es selbst bei einem sehr gut aufgestellten Traditionsklub noch Premieren zu feiern gibt, ist außergewöhnlich. Erstmals in ihrer an Erfolgen so reichen Vereinsgeschichte stellen die Kurstädter anno 2025 ein Herrenteam in der zweithöchsten Spielklasse. „Wir sind gespannt auf viele ausgesprochen gute internationale Spieler und starke Deutsche. Es gilt, an jedem Spieltag Vollgas zu geben, um am Ende eventuell das sportliche Wunder Klassenverbleib schaffen zu können“, muss sich Teamchef Dennis Gilberg mit seinem Kader erst in der neuen Umgebung akklimatisieren und auch orientieren. „Es wird schwer für uns, da derzeit das Niveau der Konkurrenz noch nicht genau einzuschätzen ist“, sagt Gilberg. Dass der TC Blau Weiss als Aufsteiger jedoch kleine Brötchen backen muss, ist angesichts des enorm hohen sportlichen Levels ohnehin klar. Gemeldet haben die Kurstädter zwar eine Reihe ausländischer Könner. Die Zusammensetzung des Teams wird sich aber teilweise erst sehr kurzfristig ergeben, da es davon abhängt, ob der eine oder andere Turnierverpflichtungen hat und rechtzeitig anreisen kann. „Ich denke, es wird bei den Ausländern eine Rotation geben. Am häufigsten dürften Anton Matusevich, Sergi Perez Contri und Tiago Cacao, die ja schon länger im Verein sind, mit dabei sein“, sagt Gilberg und betont: „Basis unserer Mannschaft werden aber mit Tristan Reiff, Julian Franzmann und Rückkehrer Jonathan Dazert deutsche Spieler sein.“ Los geht’s für die erst am Samstag, 29. Juni, 11 Uhr, mit dem Heimspiel gegen Kassel-Wilhelmshöhe. Die Nordhessen zählt Gilberg mit den Mannheimern zu den Favoriten. „Ich hoffe auf zahlreiche Unterstützung auf der Anlage“, hofft Gilberg, dass eine große Anzahl an Freunden des gepflegten Tennis den Weg auf die Insel Silberau finden.

30-er treffen überwiegend auf jüngere Konkurrenz

Herren 30 des TC BW Bad Ems: „Es wird eine besonders herausfordernde Medenrunde, denn bei uns sind bereits einige Spieler vom Alter her in den späten 30-ern angekommen. Das macht es nicht einfacher gegen jüngere Kontrahenten, zumal wir erstmals auch Angeschlagene und Verletzte vor der Saison zu beklagen haben“, weiß BW-Mannschaftsführer Julian Mädrich, dass es für seine Kurstädter einmal mehr besonderer Anstrengungen und auch dem nötigen Fortune bedarf, um eine realistische Chance auf den Klassenverbleib zu haben. Umso wichtiger wäre es, am Sonntagmorgen ab 11 Uhr beim Heimspiel gegen den TuS Neunkirchen gut aus den Startlöchern zu kommen, ehe es eine Woche später am Bodensee weiter geht...

Herren 40 des TC BW Bad Ems: Nachdem sich das Bad Emser Ensemble im Vorjahr als mindestens eine Nummer zu groß erwiesen hatte und durch die Liga durchmarschierte wie das Messer durch warme Butter streben die von Markus Henkel zusammengestellten Bad Emser erneut das Erreichen der nationalen Endrunde an. „Wir wollen den Gruppensieg und müssen dann schauen, was gegen hochkarätige Konkurrenz wie Brühl und Ratingen geht.“ Die Bad Emser konnten alle Spieler halten. „Auch die, die die Altersklasse gewechselt haben, sind geblieben“, sieht sich Teamchef Henkel darin bestätigt, dass die Chemie stimmt und sich die Filzkugel-Enthusiasten in der Kurstadt ausgesprochen wohl fühlen. Es könnte sein, dass die Bad Emser Besetzung von spiel zu spiel unterschiedlich ist. Die Formation wird immer wieder neu zusammengebastelt. „Einige sind als Trainer mit ihren Schützlingen bei Turnieren unterwegs“, muss Henkel immer wieder abwarten, wer verfügbar ist. So ist beispielsweise der Franzose Nicolas Mahut auf der Tour als Doppelspieler unterwegs. „Unser Kader ist breit aufgestellt. Wir werden bei jedem Spiel eine gut besetzte Mannschaft aufbieten können. Auf das Publikum wartet erneut hochkarätiges Tennis“, hofft Henkel auf viele Zuschauer auf der Silberau. Die ersten Bälle werden schon am Samstag in Rottweil geschlagen.

Herren 70 des TC BW Bad Ems: Ehe es am kommenden Montag ab 13 Uhr beim ETV in Karlsruhe um die ersten Punkte geht, meldet BW-Kapitän Peter Olinger, dass alle Bad Emser Spieler so weit fit und einsatzfähig sind. „Das ist in unserem Alter ja nicht selbstverständlich.“ Als Favoriten auf den Gruppensieg sieht Olinger Tennis 65 Eschborn und GW Mannheim. „Nominell sind die von uns nicht zu schlagen. Man weiß aber im Vorfeld nicht, ob sie immer in stärkster Besetzung antreten. Es dürfte für uns aber auf Platz drei bis fünf hinauslaufen.“ Unterstützt werden die Bad Emser wie gehabt von Horst Kelling, der mit seiner angestammten 75er-Mannschaft dienstags gefordert ist.

im Vorjahr schaffte Sarah Wisberg mit den Damen 40 des TC Rhein-Lahn Lahnstein souverän den Klassenverbleib. Im zweiten Jahr in der Süd-West-Liga steht unter anderem das Derby in Bad Ems an.
Andreas Hergenhahn

Süd-West-Liga

Damen 40: Mit dem TC BW Bad Ems und TC Rhein-Lahn Lahnstein sind gleich zwei heimische Teams am Start, die an diesem Samstag loslegen und schon heute dem Nachbarschaftsduell am 17. Mai auf der Silberau entgegenfiebern. Lahnstein schaffte 2024 als Aufsteiger souverän den Klassenverbleib. „Wir sind uns darüber im Klaren, dass es im zweiten Jahr für uns nicht einfacher wird“, weiß Mannschaftsführerin Sandra Beyl, was erneut auf sie und ihre Freundinnen zukommt. Darüber sind sich auch die Bad Emserinnen im Klaren. Beim Auftakt könnte sich die Hürde SW Landau als zu hoch erweisen. „Wir müssen erst mal schnuppern. Wir wollen in erster Linie Spaß haben“, sagt BW-Kapitänin Tatjana Friedrich, die mit ihrem Team seit vielen Jahren in dieser Konstellation zusammenspielt und sich auch darüber freut, dass die zu den Auswärtsspielen zurückzulegenden Kilometer überschaubar sind.

Bekannte Namen sollen’s bei der 40-er-Reserve richten

Herren 40 des TC BW Bad Ems II: Nachdem die Blau Weissen im Vorjahr punktgleich hinter dem TC Gensingen als Oberliga-Vize über die Ziellinie gekommen waren, nutzten sie ihnen das im Winter unterbreitete Nachrück-Angebot. „Mal schauen, wie es läuft“, sind BW-Sportwart Patrick Friedrich und seine Mitspieler auf einer sportlich äußerst anspruchsvollen Ebene angekommen. Dort heißt es zunächst sich einzuleben und mindestens eine Mannschaft hinter sich zu lassen, um am 28. Juni nicht postwendend wieder absteigen zu müssen. Dabei gedenkt der TC Blau Weiss überwiegend auf die seit vielen Jahren bekannten Namen zurückzugreifen, obwohl die Meldeliste durchaus weitere personelle Optionen hergibt.

Herren 50 des TC BW Bad Ems: Nach mageren Jahren haben die 50er in überzeugender Manier die Rückkehr auf die höhere sportliche Ebene geschafft und wollen sich dort laut Teamchef Markus Henkel etablieren, was angesichts des nominell hochkarätig besetzten Aufgebots kein großes Problem sein sollte. „Vorrangig ist der Klassenerhalt unser Ziel. Aber warten wir es ab, wie es läuft. Vielleicht ist ja sogar etwas nach oben möglich“, lässt sich Henkel gerne überraschen. Die ersten Bälle fliegen am Samstag ab 13 Uhr beim Derby gegen die SG DJK Andernach über das Netz.

Herren 75 des TC BW Bad Ems: Mit TC Rüsselsheim, TC Hackenheim, TEC Darmstadt und den Kurstädtern ermittelt lediglich ein Quartett in einer Doppelrunde den Meister, los geht’s für die Routiniers der Blau Weissen am Dienstag, 13. Mai, 13 Uhr, mit dem Heimspiel gegen Rüsselsheim. „Gelingt dann ein Sieg, wäre das schon eine gute Basis“, ist Horst Kelling unverändert ambitioniert. „Die Frage ist, ob der Meister überhaupt aufsteigt oder ob im Jahr 2026 der Spielbetrieb wieder neu organisiert wird. Mit Reinhold Westerweller (TC Rheindürkheim) und Peter Musiol (TC Siershahn) begrüßen die Bad Emser auch zwei leistungsstarke Neuzugänge in ihrem Kader.

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