Profi aus Oberdürenbach stark
Anna-Lena Friedsam ist nach Verletzungspause wieder da
Die Oberdürenbacherin Anna-Lena Friedsam (rechts) bespricht sich mit ihrer Doppelpartnerin Laura Siegemund - beim Billie Jean King Cup in Den Haag verlor Deutschland zwar beide Spiele, mit ihrer Leistung war Friedsam jedoch zufrieden.
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Nach dem Rückschlag beim Tennisturnier in Altenkirchen aufgrund einer Verletzung geht es für Anna-Lena Friedsam wieder aufwärts. Bei einem Turnier in Frankreich spielte sie sich bis ins Halbfinale, und sie hat auch wieder Wimbledon im Blick.

Tennisprofi Anna-Lena Friedsam ist bei ihrem Comeback auf einem guten Weg. Bei ihrem zweiten Turnier nach überstandener Bänderverletzung im Fuß hat sich Friedsam im französischen Calvi bis ins Halbfinale gespielt. In der Weltrangliste geht es für die Oberdürenbacherin zurück in Richtung der Top 300. In den kommenden Wochen richtet sich derweil der Blick auf die anstehenden Grand-Slam-Turniere in Paris und Wimbledon.

Knapp sechs Wochen konnte Friedsam in Folge einer beim Turnier in Altenkirchen zugezogenen Bänderverletzung im Fuß (Friedsam war beim Matchball im Viertelfinale umgeknickt) keine Turniere spielen. Bei ihrem Comeback vor zwei Wochen erreichte die 31-Jährige in Nantes das Viertelfinale, ehe sie gleich wieder für das deutsche Team beim Billie Jean King Cup nominiert wurde. Beim Ausscheiden in der Vorrunde kam Friedsam allerdings lediglich im Doppel zum Einsatz, wo sie immerhin eines ihrer beiden Matches gewinnen konnte. „Beim Länderspiel auf Sand war von vornherein klar, dass ich nicht Einzel und Doppel am gleichen Tag spielen werde. Vom Ergebnis her haben wir uns als Mannschaft natürlich mehr vorgenommen, da wir uns für die Endrunde qualifizieren wollten. Persönlich bin ich mit den Leistungen in beiden Matches durchaus zufrieden“, berichtet Friedsam – Deutschland verlor die Spiele gegen Gastgeber Niederlande (0:3) und Großbritannien (1:2).

Beim Turnier in Frankreich spielt sich Friedsam bis ins Halbfinale

Direkt im Anschluss ging es für die Nationalspielerin bei ihrem zweiten Einzelturnier nach der Verletzung sogar bis ins Halbfinale. Als ungesetzte Spielerin überzeugte sie beim mit 75.000 US-Dollar dotierten Turnier in Calvi (Frankreich) zunächst gegen zwei in der Weltrangliste besser platzierte Kontrahentinnen, ehe sie im Viertelfinale bei 5:2 aus ihrer Sicht von der Aufgabe der topgesetzten Ukrainerin Daria Snigur (Weltranglistenplatz 139) profitierte. Im Anschluss musste sich Friedsam nach einer kräftezehrenden Woche, in der sie aufgrund vieler Regenunterbrechungen drei Matches an einem Tag spielen musste, der späteren Turniersiegerin Sofia Costoulas (Belgien) recht deutlich mit 2:6 und 3:6 geschlagen geben.

Anna-Lena Friedsam bei einer kräftigen Vorhand.
Fabian Weber

Nichtsdestotrotz ging es für Friedsam dank ihrer bereits vierten Halbfinalteilnahme in dieser Saison in der Weltrangliste um 33 Plätze nach oben bis auf Rang 309. Gestartet war Friedsam das Jahr, nachdem sie einen Großteil der Vorsaison verletzungsbedingt verpasst hatte, auf Rang 440 der Weltrangliste. „In Calvi konnte ich den positiven Trend fortsetzen, wenngleich es mit den vielen Unterbrechungen und wenig Training nicht ganz einfach war. Spielerisch und körperlich habe ich mich gut gefühlt“, kommentiert Friedsam.

„Durch die Bänderverletzung und die Pause ist es natürlich schwieriger geworden, dennoch traue ich mir das zu und werde alles daran setzen, in die Quali für Wimbledon zu kommen.“
Tennisprofi Anna-Lena Friedsam

Für die kommenden Monate hat sich der Schützling von Trainer Patrice Hopfe viel vorgenommen. Die Teilnahme an der Qualifikation für die French Open hat Friedsam dank ihres Protected Rankings (Weltranglistenplatz vor ihrer Verletzung im Vorjahr) sicher. Zudem bleiben ihr drei Turniere, um sich auch in die Qualifikation für Wimbledon zu spielen. „Dazu brauche ich noch etwa 90 Weltranglistenpunkte. Durch die Bänderverletzung und die Pause ist es natürlich schwieriger geworden, dennoch traue ich mir das zu und werde alles daran setzen, in die Quali zu kommen. Zudem möchte ich weiter in der Rangliste klettern“, erklärt Friedsam ihre Zielsetzung.

Darüber hinaus spielt Friedsam ab dem 2. Mai wieder beim TC Bredeney in der Tennis-Bundesliga. Eine erfolgreiche Titelverteidigung wäre dabei der bereits fünfte Meistertitel in Serie. Zuvor schlägt Friedsam in der kommenden Woche beim mit 100.000 US Dollar dotierten Turnier in Wiesbaden auf.

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