Beim FV Engers endet eine Ära
Watzlawik vollendet sein Werk
Sven Sabock
Kevin Rühle. MRV

Es war der große Tag der kleinen Vereine: Nach dem 2:0 des FV Engers gegen Rot-Weiss Koblenz im Finale des Rheinland-Pokals stand FVE-Trainer Sascha Watzlawik im Mittelpunkt. Für ihn endet eine Amtszeit, die kaum erfolgreicher sein könnte.

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Keine Frage, auf dem Oberwerth haben sich schon epischere Duelle als das 2:0 des FV Engers gegen Rot-Weiss Koblenz zugetragen. Aber das soll den Eifer aller Akteure nicht schmälern, für die die Endspiel-Teilnahme der Höhepunkt der Saison war – und für den FVE sogar ein Tag für die Geschichtsbücher. Zumal es für einen Oberligisten keine Selbstverständlichkeit ist, ins Finale des Rheinlandpokals einzuziehen. Selbst in einem Verband, dessen Vereine vom Profifußball so weit entfernt sind wie Koblenz von einer Arena, die den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht wird. Und doch ist das Vorkriegs-Stadion mit seinem morbiden Charme zuletzt so etwas wie zum Tempel des regionalen Fußballs geworden, in dem einmal im Jahr die große Stunde der kleinen Vereine schlägt.

Gute Aussichten für beide Vereine

Und so wird auch bei Rot-Weiss der Frust über die Niederlage verfliegen, der Verein darf auch ohne die Teilnahme am DFB-Pokal auf eine vielversprechende Zukunft blicken. Der Klub hat neben der „großen“ TuS seine Nische im regionalen Fußball gefunden, Rot-Weiss kann im Wettstreit mit den Mitbewerbern aus der Nachbarschaft und dem Umland künftig mit neuer Anlage sowie guten Strukturen manchen finanziellen Nachteil wettmachen.

Auch der FV Engers bleibt im Buhlen um die Talente ein Rivale, der durch den Erfolg im Rheinlandpokal und die Einnahmen aus dem DFB-Pokal beste Möglichkeiten hat, den Status als feste Größe in der Oberliga weiter auszubauen. Was nicht zuletzt das Verdienst von Sascha Watzlawik ist, der den Verein in den 13 Jahren seiner Amtszeit wie kaum ein Zweiter geprägt hat.

Zieht der FV Engers das große Los?

Dass er sich nun mit einem Pokal-Triumph – dem dritten seit 2020 – verabschiedet, rundet seine Ära ab. Er kann sich mit dem guten Gefühl zurückziehen, ein bestelltes Feld zu hinterlassen. Und wer weiß, vielleicht kehrt Watzlawik ja auch schon bald nach Koblenz zurück: Falls der FV Engers im DFB-Pokal das große Los zieht, könnte der nächste geschichtsträchtige Tag im Stadion Oberwerth folgen.

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