Kommentare (Regionalsport Süd)
Nachschlag von Olaf Paare: Tuchels Nahe-Kontakte

Olaf Paare.

RZ

Zum dritten Mal in Folge hat nun ein deutscher Fußball-Trainer die Champions League gewonnen. Und alle drei Erfolgscoaches haben auf ihre Art und Weise Verbindungen in die Nahe-Region.

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Die verwandtschaftlichen Beziehungen von Jürgen Klopp, 2019 Sieger mit dem FC Liverpool, nach Simmertal sowie seine Erinnerungen an Fußballmomente in Kirn und Bad Kreuznach sind hinlänglich bekannt. Hansi Flick, Triumphator 2020, gastierte 1988 beim Retterspiel mit dem FC Bayern München im Bad Kreuznacher Moebus-Stadion, und auch der aktuelle Champion ist in der Region kein Unbekannter.

Am Wochenende wurden allerorts Fotos von und mit Thomas Tuchel herausgekramt oder aus Archiven befreit und in den sozialen Netzwerken präsentiert. Eines zeigt ihn beispielsweise mit Ex-Eintracht-Coach Ercan Ürün vor dem Riesenrad des Bad Kreuznacher Jahrmarkts. Natürlich ist es nach Bad Kreuznach auf das beliebte Volksfest nur ein Katzensprung, wenn man in Mainz arbeitet. Es gibt aber weitere Kontaktpunkte von Tuchel an die Nahe. So vertraut der Erfolgscoach seit Jahren auf die Zuarbeit von Arno Michels, der viele Jahre in Langenlonsheim lebte. Seine Zwillinge gehörten in dieser Zeit dem starken Nachwuchsteam des TSV Hargesheim an, das es bis in die C-Junioren-Verbandsliga schaffte und dessen Gros nun bei der SG Hüffelsheim spielt.

Michels senior ist seit Mainzer Zeiten die rechte Hand von Tuchel, auch in Dortmund, Paris und nun in London ist er Vertrauter und Kotrainer in Personalunion. Michels war aufgrund der Nähe auf der Trainerbank dann auch einer der Ersten, der nach dem Schlusspfiff in Porto in Tuchels Armen jubelte. Die beiden saßen auch einige Male bei Testspielen der 05er im Moebus-Stadion nebeneinander.

Direkt nach seiner Inthronisierung im September 2009 lud sich Tuchel den heutigen Kirner Trainer Michael Dusek und dessen SC Idar-Oberstein zu einem Testspiel an den Mainzer Bruchweg ein. Ich war als Redakteur unserer Idar-Obersteiner Ausgabe vor Ort. Heute im Profibereich nahezu undenkbar, war es damals möglich, direkt auf den Platz zu gehen und mit den Trainern Gespräche zu führen. Tuchel imponierte mir sofort mit seiner Fokussierung auf taktische Aspekte und seinem Ehrgeiz selbst in einem vermeintlich unbedeutenden Testspiel. Seine Leidenschaft für erfolgreichen Fußball war damals bereits in seinem Blick, seinen Aussagen und seinem Handeln zu spüren. Eine Leidenschaft, die ihn am Samstag zum König von Europa krönte.

E-Mail an den Autor: olaf.paare@rhein-zeitung.net

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