Im DLRG-Heim am Schwimmbad habe ich im Frühjahr 2020 den allerersten Corona-Test gemacht. Heute eine Gewohnheit, damals etwas Neues. Vor einem Feiertag wurde getestet, damit wir unsere Familienangehörigen treffen konnten. Mit „Mondanzügen“ kamen die Mitarbeiter ans Auto und haben den Abstrich genommen. An exakt diesem Ort habe ich am Sonntag nun einen Triathlon erlebt, bei dem von der Pandemie kaum noch etwas zu spüren war, bei dem sich Sportler abgeklatscht und lautstark angefeuert haben, bei dem sie sich zur Gratulation auch mal wieder in den Arm nehmen durften. Die Normalität hat uns also wieder. Und was haben wir seitdem nicht alles erlebt. Die Absage von Veranstaltungen, ja von ganzen Saisons, Maskenläufe statt Maskenbälle, Jagdrennen statt Massenstarts. Offensichtlich haben wir gelernt, mit Corona zu leben. Für die Sportler ist das wichtig, ein Gewinn.
Doch Corona ist deshalb längst nicht vergessen und vorbei. Einen Tag zuvor habe ich die SG Meisenheim in Simmertal Fußball spielen sehen. In Benjamin Schmell, ein begnadeter Kicker und feiner Mensch, fehlt der Kopf der Meisenheimer weiter aufgrund seiner Corona-Nachwirkungen. Sein Beispiel sollte uns vor Augen führen, dass Corona nicht aus der Welt und weit mehr ist als eine Erkältung. Dass die Meisenheimer den Ausfall Schmells mal wieder mit ihren Youngstern auffangen und einen richtig guten Start hingelegt haben, verdient umso mehr Respekt und Anerkennung.
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