Nachschlag von Olaf Paare
Mit einem 1:5 möchte keiner Meister werden
Olaf Paare
Jens Weber. MRV

An den beiden ausstehenden Spieltagen stehen zahlreiche Meisterschaften in der Region an. Auch, weil der TuS Winzenheim es verpasste, sich vorzeitig zum Champion zu krönen. Dabei war doch im Moebus-Stadion alles angerichtet.

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Mannschaftsfotos mit jubelnden Spielern sind unsere Belohnung für Meisterteams. Dafür betreiben wir großen Aufwand, sind mit mehreren Kollegen vor Ort, um den Vereinen die perfekte Plattform für ihre Feierlichkeiten zu bieten. Bestes Beispiel war der Sonntag, als sich der TuS Winzenheim anschickte, Meister der Fußball-A-Klasse zu werden. Alles war angerichtet, schließlich fehlte nur noch ein Pünktchen, die gastgebende zweite Mannschaft der Eintracht belegte einen Abstiegsrang, und die Bühne Moebus-Stadion wäre perfekt gewesen für die vielen Ex-Eintrachtler im Trikot der Winzenheimer. Fotograf Klaus Castor und ich machten uns also auf, den Winzenheimer Triumph journalistisch zu begleiten. Doch dann begegnete mir der Kollege am Eingang des Stadions auf dem Weg zu seinem Auto. Er hatte sich mit einem Weitwinkel-Objektiv auf Jubelfotos eingestellt, nun brauchte er überraschenderweise das lange Rohr für Spielszenen, schließlich führte nicht der turmhohe Favorit, sondern vielmehr der krasse Außenseiter und das mit 4:0, am Ende hieß es 5:1.

Standleitung nach Rüdesheim beendet das lange Warten

Doch damit waren die vorzeitigen Meisterträume der Winzenheimer ja längst nicht geplatzt. Hätte Verfolger VfL Rüdesheim gegen den TSV Hargesheim gepatzt, hätte es auch so gereicht, und die Meister-Shirts hätten ausgepackt werden können. Das Problem: Das Spiel am Rosengarten war 15 Minuten später angepfiffen worden. Im Moebus-Stadion begann also die große Warterei – zumindest bei TuS-Offiziellen und Journalisten. Die Spieler waren schon längst verschwunden und geduscht – mit einem 1:5 Meister werden, das wollte keiner. Und die Rüdesheimer taten ihnen den Gefallen, gewannen selbst 1:0. Dank einer Standleitung zum Hargesheimer Abteilungsleiter Ralf Erbach waren wir bestens informiert und konnten nach dem Schlusspfiff in Rüdesheim auch im Moebus-Stadion unsere Zelte abbrechen. Zwei Matchbälle bleiben den Winzenheimern noch – in Pfaffen-Schwabenheim und gegen die SG Gräfenbachtal. Mal schauen, ob sie die besser nutzen.

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