Bad Kreuznach
Kommentar zum Triumph des Kreuznacher Trampolinturners: Vogel hat den Vogel abgeschossen

Olaf Paare.

RZ

Schon im journalistischen Grundkurs lernen wir, nicht mit Namen zu spielen. Doch in diesem Fall komme ich einfach nicht daran vorbei:

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Fabian Vogel vom MTV Bad Kreuznach hat bei der Trampolin-Weltmeisterschaft den Vogel abgeschossen. In allen drei Wettbewerben, an denen er in Sofia teilnahm, erreichte er seine Ziele. Die Bronzemedaille mit dem Team war eine feine Überraschung, Platz zehn im Einzel das Ergebnis mit der größten Strahlkraft und der WM-Sieg mit Matthias Pfleiderer im Synchron-Wettbewerb die Kirsche auf der Torte. Weltmeister – das nimmt einem keiner mehr. Weltmeister bleibt ein Sportler sein Leben lang.

Auch Vogel wird von diesem Titel zehren, verdient hat ihn der sympathische Kerl allemal. An dieser Stelle sei erinnert an Zeiten, als der Deutsche Turner-Bund seinen Trampolinturnern untersagte, an Sychron-Wettbewerben teilzunehmen. Nun hat Deutschland Weltmeister und alle, vom Verband über die Stützpunkte bis zu den Trainern und natürlich den Athleten profitieren davon. Ein Salto rückwärts, der von Erfolg gekrönt ist.

Trotz des WM-Titels wird Vogels Karriere nur eine mit Sternchen sein, wenn er sich seinen großen Traum von der Olympia-Teilnahme erfüllt. Der zehnte Einzelrang hat gezeigt, dass er im nächsten Jahr das Zeug hat, sich einen der weltweit 24 Startplätze zu sichern. Vogel hat zudem die Zeichen der Zeit erkannt. Vor der WM hat er das Trainingspensum erhöht und vor allem stark abgenommen. Dass sich das lohnt, haben die Tage von Sofia gezeigt. Dass die Erfolge dort motivieren, verdeutlicht seine Ankündigung, sich nur ein, zwei Tage Auszeit zu gönnen und dann direkt wieder ins Training einzusteigen. MTV-Erfolgstrainer Steffen Eislöffel wird es zufrieden zur Kenntnis nehmen.

E-Mail an den Autor: olaf.paare@rhein-zeitung.net

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