Olaf Paareblickt auf den Verbandstag
Kommentar zum Abschied von Hans-Dieter Drewitz: Der Nahe Nähe geschenkt
Das Nationaltrikot zeigt es an: 14 Jahre lang leitete Hans-Dieter Drewitz den SWFV. Das Trikot mit den Unterschriften der Nationalspieler überreichte ihm DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann. Foto: Olaf Paare
Olaf Paare

Die Zukunft stellt uns Fußballer vor große Herausforderungen. Diesen Satz hat Hans-Dieter Drewitz seinen Fußballern zugerufen. 1972 war das, als er sich erstmals im Kreis Neustadt ehrenamtlich engagierte. Ein Satz, mit dem sich ein großartiger Ehrenamtler nun auch verabschiedete.

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Denn mehr als 50 Jahre später hat dieser Satz nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Gut 50 Jahre lang, die Drewitz den Fußball prägte – in zahlreichen Ämtern, bis hin zum DFB-Vizepräsidenten. Gut 50 Jahre, in denen er sich und seinen Themen, allen voran dem Jugendfußball, immer treu geblieben ist.

Doch aus diesen 52 Jahren und speziell aus seinen 36 Jahren als Vizepräsident und Präsident des Südwestdeutschen Fußballverbands wird mehr hängen und vor allem in Erinnerung bleiben: die Menschlichkeit und der Humor, mit denen Drewitz durch sein Leben spaziert ist und mit denen er Fußballer und Funktionäre stets in seinen Bann gezogen hat. Mit dieser Leichtigkeit und seiner einnehmenden Art hat er viele Verbandstagungen, unzählige Vereinssitzungen und Jubiläen bereichert.

Davon hat ganz besonders die Nahe profitiert. Drewitz war es wie keinem anderen Präsidenten zuvor gelungen, den Fußballern im Kreis Birkenfeld und im Kreis Bad Kreuznach das Gefühl zu geben: Ihr gehört dazu, ihr seid nicht nur ein Anhängsel an die Pfalz, eine Flächenregion neben den Metropolen Ludwigshafen und Mainz. Drewitz war es vom ersten Tag an ein Anliegen gewesen, der Nahe Nähe zu vermitteln. Er lebte dieses Anliegen mit einer zuvor ungewohnten Präsenz.

Aufgrund der Basisnähe von Drewitz enttäuschte die Resonanz beim Verbandstag. Nur 161 Vereine von 1046 SWFV-Klubs waren nach Edenkoben gekommen. Ihre Delegierten erhoben sich nach den letzten Worten von Drewitz („Ich bin dankbar, ein Teil Eurer Arbeit gewesen zu sein.“) von ihren Stühlen, applaudierten minutenlang und drückten damit ihre Dankbarkeit an einen großen Ehrenamtler und Fußballfreund aus.

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