Kommentare (Regionalsport Süd)
Kommentar von Sascha Nicolay: Vier Wochen Vorbereitungstraining sollten es schon sein

Fußballern in Amateurklassen hat der SWFV da wieder ein schönes Ei ins Nest gelegt. Zwei oder drei Wochen beträgt also die „angemessene“ Vorbereitungsfrist vor dem ersten Spieltag, wann immer der auch ist. Verdammt kurz ist das.

Kommentar von Sascha Nicolay

Die Intention des Verbands ist freilich zu verstehen. Eine kürzere Vorbereitungsfrist bedeutet, dass schneller mit den Spielen begonnen werden kann, von denen es erstens in einigen Ligen mehr als sonst gibt und die womöglich auch noch in einem kleineren Zeitfenster als üblich über die Bühne gehen müssen. Trotzdem: Zwei oder drei Wochen sind zu kurz. Gerade jetzt. Natürlich bieten viele Vereine im Moment ein den Abstands- und Hygieneregeln angepasstes Training an. Aber das hat mit der Vorbereitung auf den Wettkampf ziemlich wenig zu tun. Erstens fehlen wichtige Elemente, und zweitens ist nicht jeder Spieler dabei. Denn ein Faktor des derzeitigen Trainings ist die bedingungslose Freiwilligkeit. Wenn ein Spieler wegen gesundheitlichen Bedenken nicht trainieren möchte, dann ist das zu akzeptieren.

Auch wenn die Zeit drängt, vier Wochen Vorbereitung sind das Minimum für die Klubs. Eine kürzere Frist führt dazu, dass Mannschaften womöglich schlecht vorbereitet in die Spiele gehen – mit Konsequenzen. Das Verletzungsrisiko steigt. Ungenügende Fitness, aber auch fehlendes Zweikampfgefühl sind der Grund. Das eine oder andere rustikalere Foul ist schon zu erwarten, weil Spieler die Situation falsch eingeschätzt haben und zu spät gekommen sind. Und die Trainer? Die wissen, dass zwei Wochen Vorlauf zu wenig sind. Also müssen sie spätestens ab Anfang Juli – vier Wochen vor dem theoretischen Saisonstart – Einheiten anbieten. Die Kunst ist es dann, die Spannung hochzuhalten, wenn der Startschuss nicht Anfang August, Anfang September oder Anfang Oktober fällt. Dass das jedem Coach in jeder Mannschaft bei jedem Spieler gelingt, ist zu bezweifeln.

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