Idar-Oberstein
Kommentar von Sascha Nicolay: Tomasz Kakalas Trainerleistung war großartig – Viele richtige Entscheidungen
Sascha Nicolay
Sascha Nicolay
Jens Weber. MRV

Tomasz Kakala war die Erleichterung anzumerken, als endlich feststand, dass der SC Idar-Oberstein die Meisterschaft und den Aufstieg in die Oberliga perfekt gemacht hatte. Dass es nicht immer nur eine Lust ist, den SC zu trainieren, das hat der Trainer gespürt. „Die Drucksituation als Coach ist eine andere als als Spieler“, bekannte er unmittelbar nach dem 8:0 gegen Bienwald Kandel.

Tomasz Kakala war die Erleichterung anzumerken, als endlich feststand, dass der SC Idar-Oberstein die Meisterschaft und den Aufstieg in die Oberliga perfekt gemacht hatte. Dass es nicht immer nur eine Lust ist, den SC zu trainieren, das hat der Trainer gespürt. „Die Drucksituation als Coach ist eine andere als als Spieler“, bekannte er unmittelbar nach dem 8:0 gegen Bienwald Kandel.

Trainerteam setzt sich selbst unter Druck

Der Druck rührt beim SC vom Selbstverständnis des Klubs her, in die Oberliga zu gehören und die Nummer eins im Kreis Birkenfeld zu sein. In der laufenden Saison war der SC beides nicht – nicht in der Oberliga und auch nicht die Nummer eins im Kreis. Zumindest für ein Jahr war der VfR Baumholder vorbeigezogen. Und auch, wenn es beim SC niemand offen zugeben würde, es nagte, mal nicht das Aushängeschild des Kreises zu sein. Diesen Umstand wollten Kakala und sein Trainerteam korrigieren – und setzten sich so bewusst selbst unter Druck.

Reihenweise richtige Entscheidungen, und die große Leistung von Christian Henn

Kakala hat sich deshalb aber nicht lähmen lassen. Er hat einen klasse Job gemacht, war mutig und hat reihenweise richtige Entscheidungen getroffen. Die Zusammensetzung seines Trainerteams war dabei vielleicht die wichtigste. Weiter auf Christian Henn zu setzen, ihn als Co-Trainer mit seiner Erfahrung, mit seinem Talent zur Analyse und seinem Feuer einzubinden, war ein Volltreffer. Und das konnte auch nur gelingen, weil Henn kein Problem damit hatte, sich zurückzunehmen, obwohl er noch am Ende der vergangenen Runde Cheftrainer des Teams war. Im Sinne des Vereins uneitel zu sein, sich aber trotzdem voll einzubringen – das ist die große Leistung von Henn.

Top Job von 'Buffi' Heidrich

Kakala erkannte, dass die Idarer Mannschaft fit in die Saison gehen musste – und als Konsequenz installierte er einen Athletiktrainer. Nicht irgendeinen, sondern mit Christian „Buffi“ Heidrich einen Freund und Vertrauten, der zudem mit seiner positiven Art bei den Spielern glänzend ankommt und überdies seinen Job mit totaler Hingabe erledigt, schließlich ist der SC Idar sein Heimartverein. Und dass Andi Forster als Torwarttrainer einen guten Job gemacht hat, dass war an den Leistungen beider SC-Schlussleute zu erkennen.

Der Ästhet lässt fighten

Tobias Edinger, die Nummer eins, und Michel Schmitt haben natürlich einen großen Anteil daran, dass der SC die wenigsten Gegentreffer kassiert. Allerdings bekamen die Keeper am unmittelbarsten eine weitere Grundsatzentscheidung des Trainers zu spüren. Kakala ist ein Fußballästhet, war ein überragender Zehner und würde sicher am liebsten ständig rauschende Fußballfeste feiern. Aber er erkannte, dass das in der Verbandsliga nicht geht und sorgte daher vor allem für defensive Stabilität und dafür, dass die Mannschaft mit Leidenschaft, Dampf und Einsatz zu Werke ging. Vor allem in den Spielen, in denen es galt.

Und einfach super war der Mut des Coaches, junge Spieler einzubauen. Das hatte zur Folge, dass er ohne großen Aufwand von innen heraus Konkurrenz schuf und den Kader verbreiterte. In erster Linie profitierten natürlich David und Dominic Bauer, aber die Zwillinge stehen ganz klar dafür, dass jeder Spieler mit der entsprechenden Leistung bei Kakala eine Chance hat. Dem Chefcoach des SC gebühren auf jeden Fall Respekt und Anerkennung für eine großartige Trainerleistung.

E-Mail: sascha.nicolay@rhein-zeitung.net

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