Wie heißt es so schön: Die größten Fehler werden im Erfolg gemacht. Damit möchte ich auf gar keinen Fall sagen, dass eine Verlängerung des Trainervertrages mit Michael Minke ein Fehler gewesen wäre. Aber den Mut zur (überraschenden) Trennung in einer sehr erfolgreichen Phase zu haben, zeigt, mit wie viel Weitsicht die Vereinsverantwortlichen des Fußball-Bezirksligisten SV Winterbach unterwegs sind. Ein lockeres „Weiter so“ wäre der Weg des geringsten Widerstands, vielleicht sogar logisch gewesen. Doch speziell Michael Höft als Vorsitzender ist sehr gut vernetzt und spürt genau, was für seine Jungs und seinen Verein in welchem Moment richtig ist.
Sie spielen eine ihrer besten Saisons der Vereinsgeschichte, die Bezirksliga-Fußballer des SV Winterbach. Trotzdem wird es im Sommer zu einem Trainerwechsel kommen. Der Verein und Erfolgscoach Michael „Mitch“ Minke beenden ihre Zusammenarbeit im Sommer 2024.Abriebverluste beim SV Winterbach: Bezirksligist und Trainer Michael Minke trennen sich
Auch oder gerade mit solch ungewöhnlichen Entscheidungen ist der Erfolg des SV Winterbach zu erklären. Schließlich ist es ein Phänomen, dass ein solch kleiner Verein von der Peripherie des Landkreises in einer anspruchsvollen Spielklasse wie der Bezirksliga derart herausragend performt.
Der Neue wird in große Fußstapfen treten. Minke ist es mehr als drei Jahre lang sehr gut gelungen, ambitioniert zu arbeiten, junge Spieler zu fordern und zu fördern, gleichzeitig aber auch, die Besonderheiten eines solchen Dorfvereins zu akzeptieren und das Gemeinschaftsgefühl des SVW zu leben. Das hat sich herumgesprochen, Minkes Arbeit wird geschätzt. Sein Telefon wird über Weihnachten das eine oder andere Mal bimmeln. Trainer wie er sind gesucht. Deshalb ist die frühe und transparente Kommunikation der Winterbacher auch als Dankeschön an den Erfolgstrainer zu werten.
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