Besser gesagt: Es geht um eine große Bitte, die rausgeht an alle, die in den vergangenen Jahren allen Widrigkeiten getrotzt und den Sportbetrieb mit großem Einsatz und allerlei Hygienekonzepten gut über die einschneidenden Lockdown-, 2G-, 3G- oder sonst wie genannten Phasen gebracht haben. Ihnen allen sei gesagt: Haltet durch! Macht weiter!
Als erstes fallen einem die vielen Trainer und Betreuer ein, die in ihrer Freizeit mit dem Nachwuchs auf dem Platz oder in der Halle stehen, ohne dafür ansatzweise für den „Aufwand“, den sie betreiben, „entschädigt“ zu werden – sofern sie das überhaupt wollten. In zig Gesprächen ging es in den vergangenen drei Jahren immer wieder um die Frage, wer denn noch da sein wird, wenn sich die Lage normalisiert. Das Erfreuliche: Der Sport hat die Pandemie überlebt, wenn auch nicht ohne Spuren.
Einen großen Anteil daran haben auch diejenigen, die in den Vorständen der Vereine den Rahmen dafür schaffen, dass Mannschaften trainieren und sich messen können, dass Turniere, Läufe und vieles mehr stattfinden, dass die Menschen die Möglichkeit haben, in ihrem Verein Sport zu treiben für kleines Geld.
Allerdings hat Corona auch hier die Realität neu sortiert. Wer ohnehin keine rechte Lust mehr hatte auf sein Ehrenamt, der fand im Laufe der Pandemie 1000 gute Gründe, um sich heimlich, still und leise vom Acker zu machen. Respekt für alle, die geblieben sind oder in dieser schweren Zeit überhaupt erst Verantwortung übernommen haben.
Im Laufe des Jahres sind viele Veranstaltungen neu aufgeblüht, die seit 2020 nur eines kannten: Absagen. Nicht nur Volksläufe sind zurück, sogar den Wäller Lauf-Cup gibt es wieder. Die Teilnehmerzahlen sind geschrumpft, doch diejenigen, die mitmachen, sind umso dankbarer. Es gibt weitere Beispiele. Triathlon in Montabaur, Freilingen und Mörsbach, Beach-Days in Dernbach, American Football bei den Farmers, Reitturniere in Höhr-Grenzhausen, Horressen und Nisterau, bald die Hallenturniere im Fußball: Überall werden Veranstaltungen auf die Beine gestellt, die in der Zeit vor Corona feste Größen waren. Auch hier sei allen Organisatoren zugerufen: Bleibt dran!
Doch Probleme gibt's genug, obwohl die Pandemie nach und nach aus dem Alltag zu verschwinden scheint. Und hier geht ein letzter Appell an diejenigen, deren Job es sein sollte, all die Sportler, Trainer, Vorstände und Funktionäre zu unterstützen: Liebe Kommunen, macht denen, die sich kümmern, das Leben nicht noch schwerer! Lasst die Augenwischerei sein!
Wenn auf den Sportplätzen und in den Hallen die Duschen kalt bleiben, dann geht es nicht ums Energiesparen, wie in den vergangenen Wochen gerne argumentiert wurde. Es geht allein darum, wer die Kosten fürs warme Wasser trägt.
Denn niemand, der schon mal im Herbst zur Grätsche angesetzt hat, käme auf die Idee, nach dem Sport nicht zu duschen – nur geht das vielerorts nicht mehr direkt nach dem Training oder dem Spiel, sondern erst zu Hause, wo die eigene Heizung brummt. Ganz gleich, wie lange die Fahrt dahin dauert und wie empfehlenswert das in nassen Klamotten ist. Liebe Entscheider, einfach mal drüber nachdenken, ist ja Zeit genug in diesen Tagen ohne Sport.
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