Nachschlag von Olaf Paare
Das macht den Aufstieg des SV Winterbach so einzigartig
Olaf Paare
Jens Weber. MRV

Unser Sportredakteur befasst sich in seiner Kolumne zum regionalen Sport mit der Meisterschaft des SV Winterbach und nennt Hintergründe des Triumphs.

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Michael Höft kennt von seinen Fußballern die Schuhgröße, den Arbeitgeber, den Beziehungsstand und vieles mehr – und das gilt nicht für zwei, drei Top-Spieler, sondern für alle 50 Jungs der ersten und zweiten Mannschaft, denen der Vorsitzende des SV Winterbach an Weihnachten jeweils ein persönliches Geschenk vorbeibringt. Dabei ist es ihm völlig egal, ob einer in der Bezirksliga 52 Tore schießt oder der Joker des B-Klassen-Teams ist. Mit dieser Liebe zum Detail und dieser Wertschätzung ist es gelungen, etwas Einzigartiges aufzubauen, nämlich mit einer Mannschaft aus einem kleinen Dorf, die fast nur aus Eigengewächsen besteht, Meister der Bezirksliga zu werden und in die Landesliga aufzusteigen.

Patrick Jungblut ist der perfekte zweite Mann

Wieder einmal wird deutlich, wie wichtig Führungsstärke, wie wichtig der bedingungslose Einsatz und das Herzblut einzelner Ehrenamtler sind. Alleine geht das nicht, deshalb sind auch Höfts Mitstreiter unverzichtbar. Das sind nicht viele, aber die kurzen Wege mögen durchaus ein Vorteil sein. Und die Führungsriege muss kluge Entscheidungen treffen, die richtigen Leute an sich binden. Das ist Höft und seinem Vorstandsteam mit der Trainerwahl für Torben Scherer und Patrick Jungblut gelungen. Oft fliegt er unter dem Radar: Doch Jungblut ist der perfekte zweite Mann, der mit seinem großen Fußball-Sachverstand, seiner Empathie und seinem 24/7-Engagement eine Mannschaft prägen kann.

Scherer, Jungblut und Höft, dessen Sohn Filip beim zukünftigen Konkurrenten SG Meisenheim spielt, kennen die Landesliga. Das wird wichtig sein, denn der Sprung ist groß, der vielleicht größte im regionalen Fußball. Von Winterbach nach Eppenbrunn – kleine Weltreisen stehen nun an. Der Aufwand für alle wird größer, auch wird es mehr Niederlagen geben. Die Liste der Vereine, die an dem Aufstieg zerbrochen sind, ist lang. Vorgänger FC Schmittweiler-Callbach hat mit 44 bärenstarken Punkten gezeigt, wie es gehen kann. Auf das Duell der beiden Fußball-Dörfer dürfen wir uns schon jetzt freuen.

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